Salzburger Kultur-Frühling – es grünt und blüht!

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Foto :Tourismus Salzburg GmbH

Kaum erwacht in der Mozartstadt Salzburg nach dem langen Winter die Natur zu neuem Leben, beginnt sich auch wieder ein höchst abwechslungsreiches Kulturkarussell mit zahlreichen Veranstaltungen zu drehen. Festivals, Konzerte, Ausstellungen, Festspiele und vieles mehr werden auch heuer Musik-, Theater- und Kunstfreunde jeder Couleur begeistern.

7. Kulinarik-Festival „eat & meet“ – Genuss und Lebensfreude im Mittelpunkt

1.– 31. März 2015

Als besonders „geschmackvoll“ wird sich einmal mehr der Monat März erweisen: Beim Kulinarik-Festival „eat & meet“ steht heuer zum 7. Mal die hohe Qualität von Küche und Keller in Salzburg im Fokus. Das Prinzip: Ein ausgewähltes Angebot an Speisen, „eat“, trifft auf die Freude am Genuss in geselliger Runde, „meet“. Im Rahmen von rund 50 Veranstaltungen dreht sich alles um Verkostungen, kulturelle „Beilagen“, Einblicke in die Küchen von Spitzenköchen, kulinarische Stadtrundgänge, Live-Musik und vieles mehr. www.salzburg-altstadt.at

Salzburger Osterfestspiele ganz im Zeichen italienischer und russischer Musik

28. März – 6. April 2015

Werke aus Italien und Russland stehen im Zentrum der Osterfestspiele 2015. Einen der Schwerpunkte bilden die Opern „Cavalleria rusticana“ von Pietro Mascagni und „Pagliacci“ von Ruggero Leoncavallo mit dem begehrten Tenor Jonas Kaufmann. Weitere Höhepunkte sind Verdis „Messa da Requiem“als Chorkonzert sowie die Orchesterkonzerte, das Konzert für Salzburg und ein Kammermusikprojekt jeweils mit Werken von Tschaikowski und Schostakowitsch. Mit den beiden Opern als Neuproduktion eröffnet Christian Thielemann mit der Sächsischen Staatskapelle Dresden am 28. März seine dritte Saison als künstlerischer Leiter. Für Inszenierung und Bühnenbild zeichnet einer der meistgefragten zeitgenössischen Regisseure, Philipp Stölzl, verantwortlich.

Das seit 2013 bestehende und äußerst erfolgreiche Kinderkonzert der Kapelle für Kids wird fortgesetzt. Heuer präsentieren die Blechbläser der Sächsischen Staatskapelle Dresden gemeinsam mit der Puppe Alma ihrem jungen Publikum die Welt der Komödianten, Clowns und Blechbläser. In Rahmen von Ruggero Leoncavallos Oper „Pagliacci“ lernen Kinder ab 6 Jahren die unterschiedlichsten Blechblasinstrumente kennen.

Die Osterfestspiele Salzburg gelten als eines der renommiertesten und exklusivsten Klassik-Festivals weltweit. Sie wurden von Herbert von Karajan gegründet und bieten alljährlich ein erstklassiges Programm auf höchstem künstlerischem Niveau.

www.osterfestspiele-salzburg.at

„Art & Antique Residenz Salzburg“ – Luxus für dich und mich

28. März – 6. April 2015

Zeitgleich mit den Osterfestspielen öffnen sich die barocken Prunkräume der Salzburger Residenz kunstsinnigen Besuchern. Zu Ostern 2015 feiert die „Art & Antique Residenz Salzburg“, die große Salzburger Messe für Kunst, Antiquitäten und Design, ihr 40-Jahr-Jubiläum. Es war noch in der Ära Herbert von Karajans, der die Salzburger Osterfestspiele 1967 ins Leben rief, dass erstmals die bedeutendsten österreichischen sowie ausgewählte internationale Kunsthändler ihre schönsten Exponate in den prunkvollen Sälen der Residenz präsentierten. Mit dieser Verbindung von Musik und Kunst wurde ein einzigartiges Konzept etabliert, das sich bis heute als Erfolgsrezept erwiesen hat. Die „Art & Antique Residenz Salzburg“ hat über all die Jahre ihre höchsten Ansprüche gehalten, Tradition und Innovation zu verbinden gewusst und sich weit über die Grenzen Österreichs hinaus als Fixpunkt für Kunstfreunde behauptet. Die 40. Ausgabe der Messe verspricht, ein ganz besonderes Fest für Liebhaber von Kunst, Antiquitäten und Design zu werden: Der Bogen der angebotenen Stücke von knapp 40 Ausstellern umfasst unter anderem Gemälde und Grafiken, Skulpturen, antike Möbel, gefragte Designstücke, Schmuck, Uhren, Teppiche, Jugendstil und Art Déco, bis hin zu Klassischer Moderne und Gegenwart. www.artantique-residenz.at

Kunst im Blickpunkt: neue Ausstellungen im Museum der Moderne Mönchsberg & Rupertinum

Einen breiten künstlerischen Bogen spannen die diesjährigen Ausstellungs-Highlights des Museums der Moderne. Vom 21. März – 5. Juli zeigt es im Haupthaus auf dem Mönchsberg als erste österreichische Institution die Werkschau der viel diskutierten US-amerikanischen Künstlerin Andrea Fraser (geboren 1965), die 2013 für ihr Lebenswerk den Wolfgang-Hahn-Preis erhielt. Sie zählt mit ihren auf der kritischen und feministischen Theorie basierenden Werken zu den einflussreichsten Künstlerinnen ihrer Generation. Gezeigt wird ein umfassender Überblick über ihre Werke der letzten drei Dekaden.

Verworfene architektonische Ideen, gescheiterte Konzepte und Utopien zum Thema Stadtplanung in Salzburg stehen im Mittelpunkt der Ausstellung „Ungebautes Salzburg“ vom 28. März – 12. Juli auf dem Mönchsberg. Gezeigt werden nie realisierte Entwürfe – stets auch vor dem Hintergrund jener technischen, finanziellen oder politischen Widerstände, die eine Realisierung verhindert haben. Die Ausstellung ist eine Kooperation des Museums der Moderne Salzburg mit der Initiative Architektur. Diese zeigt parallel die Ausstellung „My Favourite Project – Unerhörte Entwürfe Salzburger ArchitektInnen“ vom 31. März – 10. Juli im Künstlerhaus.

Vom 7. März bis 21. Juni steht das Schwesterhaus Rupertinum ganz im Zeichen des Expressionismus. Unter dem Titel „Expressionismen – die Sammlung von Kokoschka bis Anzinger“ gelang Kuratorin Beatrice von Bormann die Gestaltung einer hochkarätigen Ausstellung mit Gemälden, Grafiken und Skulpturen als „Expressionismen“ des 20. Jahrhunderts. Den Besucher erwartet ein vielschichtiger Kunstdialog, was nicht zuletzt den hervorragenden Werken von Oskar Kokoschka, Richard Gerstl, Emil Nolde und Ernst Ludwig Kirchner geschuldet wird. Auch neoexpressionistische Künstler wie Markus Lüpertz oder Georg Baselitz sind vertreten, ebenso wie die spezifisch österreichische Form des expressiven Realismus in Gestalt von Werken von Georg Eisler, Karl Stark und Alfred Hrdlicka.

Ein weiteres Ausstellungs-Glanzlicht öffnet vom 25. April – 4. Oktober seine Pforten am Mönchsberg: die dritte Rotation der Sammlung Generali Foundation – „Arbeitstitel“ – ermöglicht neue Einblicke in ihren renommierten Bestand und Einsichten in die Kunst der Nachkriegszeit. www.museumdermoderne.at

Neue Musik in der Salzburg Biennale: im Zeichen des Säuselns

6. – 22. März 2015

Drei verlängerte Wochenenden im März mit unter anderem 8 Uraufführungen und 19 österreichischen Erstaufführungen an unterschiedlichen Spielorten stehen ganz im Zeichen der Auseinandersetzung mit Neuer Musik. Das facettenreiche Programm der künstlerischen Leiterin Heike Hoffmann ist diesmal dem Thema „Voices“ gewidmet. In Konzerten mit Stimm- und Videokünstlern, in Musiktheater-Produktionen und einer Videoinstallation kann sich der Besucher von der Vielfalt menschlicher Töne in den Bann ziehen lassen: Es wird gewispert, gekreischt, gezischelt, geflüstert, geschrien, gesäuselt und natürlich gesungen und gesprochen.

Eröffnet wird die Salzburg Biennale im republic mit „Pitch 43 – tuning the cosmos“, unter anderem mit skulpturalen Instrumenten von Harry Parch, dem „Godfather“ der US-amerikanischen Just-Intonation-Bewegung. Zwei höchst unterschiedliche Komponisten stehen im Mittelpunkt jeweils eines Festival-Wochenendes: Isabel Mundry in ihrem steten Bemühen, eine Brücke zur alten Musik zu schlagen, und Simon Steen-Andersen, ein vielseitiger Klang- und Videokünstler und Erfinder von neuen Aufführungsformaten.

Unter dem Titel „szenenwechsel“ präsentiert die Biennale Salzburg Produktionen, die sich in experimenteller Weise mit neuen Aufführungsformen beschäftigen, so zum Beispiel „ATLAS – Inseln der Utopie“ von José Maria Sánchez-Verdú in der Inszenierung von Sabrina Hölzer. Einen weiteren Schwerpunkt mit der Bezeichnung „focus“ bilden Solorecitals von Künstlern, die nicht nur erstklassige Virtuosen auf ihrem Instrument sind, sondern sich auch als Performer mit vielseitiger konzeptioneller Bandbreite verstehen.

Das Rahmenprogramm umfasst heuer Ateliergespräche mit Simon Steen-Andersen, Isabel Mundry und Helmut Lachenmann. Für experimentelle Abrundung sorgen Workshops mit Thomas Meixner, Musikern des Ensembles musikFabrik in Zusammenarbeit mit der Stiftung Mozarteum. www.salzburgbiennale.at

400 Jahre Schloss Hellbrunn – ein magischer Ort feiert Geburtstag

Zwischen 1612 und 1615 ließ der feinsinnige, schönen Künsten und Frauen zugewandte Erzbischof Markus Sittikus das Lustschloss Hellbrunn errichten. Sein Zweck: Zerstreuung, Unterhaltung, Lebensfreude. Als Architekt wird der Italiener Santino Solari vermutet, der auch den Salzburger Dom errichtet hat. Das Schloss nach italienischem Vorbild mit seinen prächtigen Gartenanlagen zählt heute 300.000 Besucher pro Jahr und wird regelmäßig behutsam saniert. Pünktlich zum Saisonstart am 27. März 2015 werden drei neu gestaltete Räume der Öffentlichkeit präsentiert: der Fasnachtsraum, das Musikzimmer und der Festsaal. Sie sind die ersten von insgesamt zehn Räumen, die in den kommenden Jahren die Ausstellung „Markus Sittikus – Meine Weltsicht“ beherbergen werden und in denen sich die Besucher der Faszination vergangener Jahrhunderte ergeben werden können.

In Hellbrunn befinden sich auch die weltberühmten Wasserspiele, die damals wie heute ihre Besucher mit historischen Wassertricks verblüffen. Seit dem 18. Jahrhundert sorgen ein mechanisches Theater mit handgeschnitzten Holzfiguren und eine mit Wasserkraft betriebene Orgel sowie verschiedene „Automaten“ für staunende Gesichter. www.hellbrunn.at

Eröffnung des e-Bike-Radweges „slow bike“

Zeitgemäße, umweltbewusste und sanfte Mobilität in Kombination mit Natur- und Landschaftsschutz – dafür steht die 160 km lange neue „slow bike“ Fahrrad-Rundstrecke, die am 8. Mai 2015 eröffnet wird. Sie verbindet die beliebten Naherholungsgebiete „3 EuRegio-Gipfel“ Gaisberg, Buchberg und Högl und führt durch zahlreiche Salzburger und bayerische Gemeinden. Die Route ist komplett mit einer für e-Bikes erforderlichen Infrastruktur ausgestattet (Verleihstationen, Ladestationen, Lenk- und Leitsystem, etc.) und weist an zahlreichen Aussichtspunkten auf der Strecke informative Hinweisschilder über die Besonderheit des jeweiligen Kultur- und Naturraumes auf. Das bayerisch-österreichische Interreg Projekt „3 EuRegio Gipfel – Naturräume und sanfte Mobilität“ ist ein wesentlicher Beitrag, naturnahe Lebensräume im Alpenraum Radfahrern zugänglich zu machen. www.slow-bike-tour.com

Salzburger Pfingstfestspiele mit künstlerischer Leiterin Cecilia Bartoli

22. – 25. Mai 2015

Die seit 2012 eingesetzte künstlerische Leiterin der Salzburger Pfingstfestspiele Cecilia Bartoli hat ihren Vertrag bis 2021 verlängert. Als solche wird sie sich während der Pfingstfestspiele 2015 dem Generalthema „So ruf ich alle Götter“ widmen. Im Mittelpunkt stehen zwei Opernaufführungen. Zum einen „Iphigénie en Tauride“ von Christoph Willibald Gluck in einer Neuinszenierung von Moshe Leiser und Patrice Caurier. Diego Fasolis dirigiert I Barocchisti. Cecilia Bartoli singt die antike Frauenrolle der Iphigénie. Zum anderen „Semele“ von Georg F. Händel, ebenfalls mit Cecilia Bartoli als Interpretin und Diego Fasolis als musikalischer Leiter. Auch die Lesung beschäftigt sich mit diesem Thema: unter anderem lesen Sven-Eric Bechtolf, Andrea Wenzel, Michael Rotschopf und Jürgen Tarrach aus Goethes „Iphigenie auf Tauris“.

Im Bereich Konzert werden u. a. eine Matinée mit Werken von Claudio Monteverdi und Franz Schubert und das Ballett „Sommernachtstraum“ – mit dem Hamburg Ballett im Großen Festspielhaus und als Aufführung des Salzburger Marionettentheaters – den Festspielen ihren Stempel aufdrücken. Ein besonderes Highlight erwartet die Gäste am letzten Tag der Festspiele: Anna Netrebko, Cecilia Bartoli, Juan Diego Flórez und Christopher Maltmann sind die Interpreten des Festkonzerts im Großen Festspielhaus. Gespielt werden unter anderem Werke von Henry Purcell, Christoph Willibald Gluck, Joseph Haydn und Jacques Offenbach.

www.salzburgerfestspiele.at

Das 8. Literaturfest Salzburg geht „über Grenzen“

27.–31. Mai 2015

Mit Lesungen, Gesprächen und Diskussionen lädt das Literaturfest Salzburg zum achten Mal an Schauplätze in der ganzen Stadt Salzburg. Ausgangspunkt zahlreicher Veranstaltungen ist in diesem Jahr das Thema „Über Grenzen“, dessen politische Semantik ebenso wie seine gesellschaftliche Bedeutung eine Rolle spielt, nicht zuletzt auch im Sinne einer künstlerischen Chance. Zu Gast ist dazu Nino Haratischwili, die in ihrem kraftvollen Romanepos „Das achte Leben (Für Brilka)“ über die georgisch-russischen Kriegs- und Revolutionswirren im 20. Jahrhundert berichtet. Beim großen Eröffnungsabend am 27. Mai 2015 in der Großen Universitätsaula zeigen Autoren wie Marlene Streeruwitz, wie vielstimmig die deutschsprachige Gegenwartsliteratur ist.

Zahlreiche Schaufenster in der Salzburger Altstadt werden Zitate aus Texten des Salzburger Schriftstellers Karl-Markus Gauß präsentieren. Einer der Höhepunkte des 8. Literaturfestes wird jener Abend werden, an dem der Autor sich mit Erzabt Korbinian Birnbacher und der Gerichtsmedizinerin Edith Tutsch-Bauer über das Leben und seine Grenzen austauschen wird.