Es war wieder aus Wien ein beeindruckender, musikalischer Start in das neue Jahr 2020. Es gibt wohl kein Konzert in der Welt der klassischen Musik, das in jedem Jahr mit so viel Vorfreude erwartet wird, soviel Schwung und Optimismus vermittelt, wie das Neujahrskonzert aus Wien. Die besten Dirigenten eröffnen mit den Wiener Philharmonikern traditionell das neue Jahr mit einem Galakonzert im Goldenen Saal des Musikvereins, der auch immer wieder prachtvoll mit Blumenarrangements dekoriert wird. Die Tradition der Neujahrskonzerte begann im Jahr 1941. Das erste Konzert zum Jahreswechsel fand 1939 statt. Der erste Dirigent war Clemens Krauss, 1955 übernahm Willi Boskovksy. Er leitete bis 1979 insgesamt 25 Neujahrskonzerte. Die Dirigenten-Liste der Neujahrskonzerte liest sich wie ein „Who’s Who“ der führenden Maestri. 1959 wurde das Neujahrskonzert erstmals live im Fernsehen übertragen. Seitdem hat das Konzert einen ganz besonderen Rang mit seiner jährlichen Übertragung in über 90 Länder, bei der mehr als 50 Millionen Zuschauer erreicht werden.Wer das diesjährige Neujahrskonzert am 1. Januar 2020 verpasst hat, ob direkt in Wien oder per Übertragung vor dem Fernseher, kann sich auf den musikalischen Mitschnitt ab 10. Januar freuen. Und gleich mit zwei Neuheiten: erstmals dirigierte Andris Nelsons das Neujahrskonzert und anlässlich des 250. Geburtstages von Ludwig van Beethoven erklingt zum ersten Mal ein Werk des Komponisten im Rahmen eines Neujahrskonzerts.
Das Neujahrskonzerts 2020 hatte am 1.1.2020 unter Leitung des lettischen Dirigenten Andris Nelsons besondere Highlights im Programm, so das das neue Jahr musikalische sehr fulminant startete.
Von Ludwig van Beethoven „Contretänzen“ WoO 14 ist der siebte der mit Abstand der berühmteste, weil er das zentrale Motiv enthält, das später durch „Die Geschöpfe des Prometheus“, die Klavier-Variationen op. 35 und vor allem durch das Finale der „Eroica“-Sinfonie zu Weltruhm gelangte. Ebenso huldigt der Walzer „Seid umschlungen, Millionen!“ Ludwig van Beethoven, dem langjährigen Wahl-Wiener. Des Weiteren erklangen neben der „Landstreicher“-Ouvertüre von Carl Michael Ziehrer auch drei Neujahrs-Premieren von Josef Strauß, an dessen 150. Todestag die Wiener Philharmoniker auf diese Weise erinnern. Neben dem heiteren Walzer „Liebesgrüße“ wurde der „Liechtenstein-Marsch“ sowie die Polka „Cupido“ gespielt. Ebenfalls erstmals im Neujahrskonzert zu erleben war der „Postillon“-Galopp des Dänen Hans Christian Lumbye, der in Kopenhagen durch Musik mit der Strauß-Familie in Verbindung trat und daraufhin deren Stil zu adaptieren begann.
Neben Werken von Josef Hellmesberger und Eduard Strauß dirigierte Andris Nelsons auch Musik von Johann Strauß (Sohn), darunter den Walzer „Wo die Zitronen blüh’n“ und die berühmte „Tritsch-Tratsch Polka“.
Als Zugaben begeisterten von Josef Strauß: Im Fluge, von Johann Strauß II: An der schönen blauen Donau sowie
der Radetzky-Marsch in einem Arrangement der Wiener Philharmoniker. Ein gelungener, musikalischer Start 2020 mit den persönlich gesprochenen obligatorischen Neujahrswünschen von Dirigent und Orchester .
Wieder ein Neujahrs-Traditionskonzert aus Wien, das wiederholt angehört werden kann, nicht nur zu Beginn des Jahres.
Live-Mitschnitt des Neujahrskonzerts 2020 (mit Zugaben) von Sony Classical:
als Doppel-CD und im digitalen Format: ab 10. Januar
auf DVD und Blu-ray: ab 31. Januar
auf Vinyl und als Digital Long-Form Video: ab 7. Februar.
Titelbild Cover: New Year’s Concert 2020 mit Andris Nelsons & Wiener Philharmoniker, Foto:© Sony Classical