Es ist eigentlich eine logistische Folge: kochen, essen, leben und prädestiniert für einen Kochbuch-Titel. Nigella Lawson hat es getan und ihr neues Kochbuch so benannt. „Cook, eat, repeat.“, so der englische Titel. Und ihr Buch wurde sogleich von der Sunday Times zum Kochbuch des Jahres 2020 gekürt.
Kochen, essen, leben
Jetzt steht „Kochen, essen, leben“ für alle Hobbyköche, Foodies und Nigella-Fans als sechstes Buch n deutscher Fassung auch hier in den Buchhandlungen. Denn sie ist kein Unbekannte Köchin, sie gehört zu den Superstars der englischen Kochszene, mit Shows und eigenen Kochsendungen. Wenn Kochbuch-Autorin und Fernseh-Köchin Nigella Lawson in die Öffentlichkeit tritt, wird intensiv hingehört.
Sie ist speziell, eigen, lebt ihre eigene Küchenphilosophie, liebt gute Lebensmittel und kreiert aus ihren Lieblingszutaten mit Leidenschaft Neues. Und so ist das aktuelle Buch nicht nur ein Kochbuch mit einer Ansammlung neuer Rezepte. Nein, hier verrät die Autorin Persönliches, Gedanken und Anekdoten. Nur die Rezepte kund zu tun, ist Nigella zu einfach.
Ihre Koch-Philosophie sollte mit diesem Buch schon verstanden werden und dazu muss man sich einlesen. Dann stößt man mit ihren Küchengeschichten und Kochgeheimnissen auf über 100 Rezepte, die extra nach vegetarisch, vegan, laktosefrei und glutenfrei im Register differenziert werden.
Rezepte und ihre Philosophie
„Ein Rezept ist flexibel, anpassungsfähig und offen für nicht unendlich viele, doch immerhin zahlreiche Interpretationen“, stellt Nigella Lawson in ihrer Abhandlung „Was ist ein Rezept?“ fest. Ihre Rezepte stammen aus ihrem Leben, aus ihrem Zuhause sagt sie und definiert sie als „lebendige „Zeitzeugnisse“.
Ein ganzes Thema sind den Sardellen gewidmet: „Zuerst kommt die Sardelle“ mit, Spaghetti mit Mangold, Chili und Sardellen, Selleriegratin mit Sardellen oder Sardellen Elixier.
Auch über Rhabarber und seinen vielfältigen Einsatz schreibt Nigella umfassend: Rhabarber Trifle, Rhabarberkuchen mit geflammter Marshmallow-Hülle und Rote-Bete-Rhabarbersuppe mit Ingwer.
Immer wieder begründet sie ausführlich Rezepte, die zu besonderer Themen passen: „Ein liebevolles Plädoyer für triste Speisen“, „Freuden“ und „Des Menschen Glück hängt sehr vom Essen ab“ z.B. mit Suppigem Reis mit Sellerie und Esskastanien, Blutwurst Klößchen, Ochsenschwanz Bourguignon. Und bei allen Rezepten sind ihr die Zutaten immer wichtig, dazu gehören auch Butter und Sahne.
Weihnachtliches
In einem weihnachtlichen Thema spricht sie in Mitten des Lockdowns von der Bedeutung von Ritualen und Traditionen. Was sie ihr bedeuten. „Wir Menschen brauchen Rituale, für mich wird dieses Bedürfnis zu Weihnachten beim Kochen und bei Tisch gestillt.“ Aus der Vergangenheit, auch von ihrer Großmutter, offeriert die Starköchin Rezepte für Norwegische Schweinerippchen, Würstchen mit Sirup oder Rubinenrote Nudeln. Gerösteten Quitten, Skandi Gurkensalat, Toskanische Bohnensuppe definiert sie ebenso als weihnachtliche Gerichte wie traditionelles Gebäck: Linzer Augen, Köstliche vegane Pfefferkuchen und Weihnachtlicher Brotauflauf.
Charakteristsich bei all ihren Beschreibungen ihre Authentizität „Ich kann nicht behaupten, dass dieser Cocktail viel mit Weihnachten zu tun hat“. Und meint den „Grüner Dirty Martini“ den Lawson ebenfalls in der Rubrik „Weihnachtliches“ benennt.
Dennoch geben wir das Rezept hier weiter, um damit anzustoßen, auf ein neue Art von Kochbuch, das Rezepte einmal in einen ganz persönlich philosophischen Kontext stellt.
Anzustoßen auf die Kochbuch-Autorin Nigella Lawson und das Leben.
Grüner Dirty Martini Ergibt 1Martini
4EL Gin oder Wodka
1EL trockener, weißer Wermut
2 EL Flüssigkeit von eingesalzenen Gurken (S. 283 des Buches)
1. Eiswürfel zum ShakenEin Martini Glas in den Kühlschrank oder ins Tiefkühlfach stellen,damit es richtig kalt wird
2.Gin (oder Wodk), trockenen, weißen Wermut und die salzige Gurkenflüssigkeit mit einer großzügigen Menge Eiswürfel in einen Cocktail Shaker geben. Energisch shaken, dann in das gefühlte Martiniglas abseihen. Skal.
Kochen, essen, leben
fester Einabnd, 352 Seiten
Dorling Kindersley Verlag
ISBN 978-3-8310-4281-4
Artikelfoto: Linzer Augen, aus o.g. Buch, Foto: Dorling Kindersley Verlag