Wie fast in Zeiten vor der Corona Pandemie war die Grüne Woche 2023, die globale Leitmesse für Landwirtschaft, Ernährung und Gartenbau, ein internationaler Besuchermagnet. Zehn Tage war die Internationale Grüne Woche Bühne und Forum der Debatte um die Zukunft von Agrar- und Ernährungswirtschaft. Im Zentrum der Diskussionen standen die globalen und regionalen Herausforderungen durch multiple Krisen wie Klimawandel, Artensterben, Krieg und gestörte Lieferketten für die Land- und Ernährungswirtschaft. Präsentiert und diskutiert wurden Lösungsansätze für nachhaltige Produkte und Produktionsverfahren. Über 1.400 Aussteller aus 60 Ländern erschufen eine vielfältige Grüne Woche 2023. Insgesamt kamen rund 300.000 Besucherinnen und Besucher auf das Berliner Messegelände.
Starkes Comeback
Das Publikum zeigte sich konsumfreudig und gab pro Kopf etwa 130 Euro für den Verzehr vor Ort beziehungsweise für den Kauf von Waren aus. Im Vergleich zur letzten Veranstaltung 2020 bleibt das Konsumverhalten auf ähnlichem Niveau. Rund 1.700 Medienschaffende aus 25 Ländern akkreditierten sich in diesem Jahr. Die vielfältige Berichterstattung bescherte Berlin einen zusätzlichen Werbeeffekt, von dem die Stadt nachhaltig profitiert.
GFFA: für krisenfeste und klimafreundliche Ernährungssysteme
Die Auswirkungen von Klimawandel, Artensterben und Covid-19-Pandemie sowie der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine verschärfen die weltweite Nahrungsmittelkrise. Deshalb müssen Agrar- und Ernährungssysteme so umgestaltet werden, dass sie externen Schocks widerstehen und dabei gleichzeitig das Klima und die biologische Vielfalt schützen. Wie diese Transformation gelingen kann, diskutierten rund 2.000 Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft vom 19. bis 21. Januar auf dem 15. Global Forum for Food and Agriculture (GFFA).
Startup-Days und Regionalstar
Zwei Branchenpreise zeichnen auf der Internationalen Grünen Wochen herausragende Leistungen im Agrar- und Ernährungsbereich aus. An den Startup-Days präsentierten insgesamt zehn Startups mit besonders zukunftsträchtigen Businessmodelle aus dem Bereich Agrar- und Ernährungswirtschaft. Den Sieg errang Seedalive. Ein Sonderpreis im Bereich „Innovation“ ging an Nunos aus Köln. Den Sonderpreis im Bereich „Nachhaltigkeit“ erhielt „BettaF!sh“ aus Berlin.
Die Zeitschrift Lebensmittelpraxis und die Messe Berlin vergaben im Rahmen der Grünen Woche 2023 den Branchenpreis Regional-Star Award. Ausgezeichnet wurden die besten Regionalkonzepte der Ernährungsbranche. In der Kategorie Innovation gewann die Bohlsener Mühle. In der Kategorie Präsentation ging der Preis an Edeka Stiegler in Speyer. Den ersten Preis in der Kategorie Organisation erhielt das Hamburger Technologieunternehmen Forest Garden Labs. Mit dem ersten Platz im Branchenwettbewerb in der Kategorie Kooperation wurde Emils Bio-Manufaktur in Freiburg ausgezeichnet.
Nächster Termin Grüne Woche 2024: 19. bis 28. Januar 2024
Artikelfoto: Blumenhalle der Grünen Woche, alle Fotos dieser Seite ©gab