Grüne Woche in Berlin heißt nicht nur News über die Landwirtschaft oder den Gartenbau zu erfahren. Grüne Woche heißt auch, in Richtung Zukunft denken. Wie sehen die Trends der Nahrungsmittelproduktion, die Ernährung in der Zukunft, aus? Dazu gab es auf der Messe Foren, Diskussionen und Gespräche von Wissenschaftlern, Produzenten und Konsumenten. Als Ergebnis konnte man vegane Döner, Kuchen aus der Flasche oder besonders zubereitete Insekten probieren. Dabei waren sich bei der großen Vielfalt an Angeboten alle einig: Ernährung der Zukunft darf keinen großen CO2 Fußabdruck aufweisen, muss gesund sein und schmecken.
Haupttendenz bei allen Köstlichkeiten war die schonende Herstellung der Produkte und ihre Regionalität.-Nicht, dass das alles nur Zukunftsgedanken sind. Nein, in der Brandenburg Halle bewiesen unter dem Motto „Gastliches Brandenburg und regionale Spezialitäten“ unterschiedlichste Unternehmen aus dem Food Bereich, wie Restaurants und Gaststätten, das regionale Produkte und saisonale Speisen längst zu ihrem Portfolio gehören. Sie nutzen die Produkte regionaler Erzeuger für ihre Küche oder bauen Kräuter und Gemüse sogar selbst an. Dazu gehört auch die Köllnitzer Hofküche. Das Naturgut im Süden von Berlin arbeitet bereits seit 2021 nach dem Nachhaltigkeitsprinzip: 70/70 und das heißt: 70 % der Lebensmittel legen weniger als 70 Kilometer zurück, bevor sie in der Küche weiterverarbeitet werden.
Kochstudio in der Brandenburg Halle
Wie heißt es so schön? Probieren geht über studieren und so präsentierten sich in der Brandenburg Halle auf der Grünen Woche 2024 unterschiedlichste Spitzenköche in einem Kochstudio mit offener Showküche mit ihren kulinarischen Highlights. Die Messebesucher erfuhren direkt, welche regionalen Produkte zu welchen Rezepten verwendet werden und natürlich auch wie. Alles transparent verarbeitet , wobei man den Köchen unmittelbar über die Schulter schauen konnte.
Wer sich die Rezepte nicht gleich mitschreiben wollte, erhielt ein Rezeptheft vom pro agro e. V. mit einer Auflistung der 26 Brandenburger Spezialitäten, die die Restaurants im Kochstudio präsentierten. Es ist eine spannende, kulinarisch Reise durch das Land Brandenburg mit den unterschiedlichsten Gaumenfreuden. Das Brauwerk Schwedt kochte Wasserbüffel-Biergulasch mit Wurzelgemüse, Champignons & Treber Klöße, ausgebackene Kräuterstangen mit Knoblauch- Champignons, cremigem Ricotta, dazu geratenen Fläminger Wildschweinspeck kamen aus dem Hotel Fliegerheim Borkheide. Küchenchef Stefan Zieghagen vom Naturgut Köllnitz zauberte einen geflammten Rehrücken mit Rosenkohl, Birne, Preiselbeeren & gerösteten Walnüssen und verzauberte damit die Verkoster am Stand.
Die saisonale Küche ist dem Küchenchef ebenso wichtig wie die Regionalität seiner verwendeten Produkte. Die Zutaten speziell für dieses Gericht sind zu 90 Prozent aus eigener Herstellung und aus der näheren Umgebung. Das Rehfleisch vom befreundeten Jäger aus der Region wird schonend geflämmt. So entsteht außen eine wunderbare Kruste mit charakteristischen Grillaromen, während das Fleisch innen zart und rosa bleibt. Der Rosenkohl kommt vom eigenen Köllnitzer Feld. Frischer geht es mit diesem Gericht. kaum in der winterlichen Jahreszeit.
In vielen Messe-Hallen wurden regionale Besonderheiten und Köstlichkeiten angeboten, ob nationale oder internationale. Man bekam Appetit auf originale, authentische Spezialitäten. Die kulinarische Reise 2024 empfiehlt sich aber in Brandenburg zu beginnen.
Rezepte und Fotos aus dem Buch: Rezepte aus der Märkischen Küche
Artikelfoto Apetizer vom Kochstudio mit frischem Meeretich, alle Fotos: gab