Dieses Kreuzfahrtschiff strahlt einen besonderen Zauber aus und deshalb war die Entdeckungsreise auf See entlang der Iberischen Halbinsel mit diesem klassischen Schiff ein Erlebnis. Seit drei Jahren fährt die Vasco da Gama für das ursprüngliche Fluss-Kreuzfahrt-Unternehmen nicko cruises aus Stuttgart. Es ist ein stilvolles Schiff, mit traditionellem Charme und Charakter, was bisherige und immer mehr neue Passagiere schätzen. Auch aus diesem Grund und ganz im Sinne von Slow Cruising und time to discover (Slogan) hat das Unternehmen das Angebot von Fluss-Kreuzfahrten, klassischen Hochsee-Kreuzfahrten bis zu Weltmeerreise rund um den gesamten Globus erweitert.
Auf der großen Weltreise fährt das Kreuzfahrtschiff zwischen Anfang November 2025 und Anfang Mai 2026 innerhalb von knapp sechs Monaten von Hamburg aus einmal um die Welt.
Unsere Route führte uns aber nicht so weit. Unsere kleine Journalistengruppe blieb in europäischen Gefilden und das Schiff wurde für eine Woche unser Zuhause. Es wurde unser schwimmendes Hotel mit allem Service rund um die Uhr.
Vielfältiges Speise-Angebot an Bord
Beginnen wir auf der Vasco da Gama mit seinen kulinarischen Highlights. Zwar sind die anderen Erlebnismöglichkeiten davon nicht zu trennen, denn alles spielt hier an und unter Deck zusammen. Das Ambiente, die Atmosphäre und das gute Gefühl, sich auf einem klassischen Kreuzfahrtschiff zu befinden, trägt durch die gesamte Zeit des Aufenthalts.
Da blitzen Messinggeländer in der Lobby, Schiffsplanken aus Teakholz sind geschrubbt und tatsächlich lädt ein klassisches Promenadendeck zum Promenieren ein. Appetitanregend oder verdauungsfördernd wirkt dort ein ausgiebiger Rundgang an frischer Seeluft vor oder nach dem Essen. Vielfalt im Speisen-Angebot gehört auf der Vasco da Gama zum Programm.
Drei à la carte Restaurants, das Waterfront Restaurant, Waterfront Mediterranean und Fusion bieten tageswechselnde Menüs. Aus zwei Vorspeisen, zwei Hauptgerichten und Desserts sowie einem veganen Menü fällt eine Entscheidung nicht immer leicht. Ein Mix aus den unterschiedlichen Menüs, darunter ein veganes, ist erlaubt. Ohne feste Tischzeiten und mit freier Tischwahl wird das gesetzte Essen zum Genuss auch durch den Ausblick auf die See. Das Waterfront Restaurant auf Deck 7 lädt bereits zum Frühstück sowie zum Mittag mit einer umfangreichen à la carte Auswahl ein.
Mediterranean und Fusion Restaurant sind als Abendrestaurant geöffnet. So wie die Bezeichnungen, so sind auch die Schwerpunkte der angebotenen Menüs. Mediterranean bietet vor allem italienische und Mittelmeer-Küche an. Das Fusion Restaurant, ebenfalls auf Deck 8, besticht bereits durch seine Ausstattung. Im asiatischen Ambiente stehen auf der Speisekarte asiatische Speisen zur Auswahl. Einmal in der Woche findet im Fusion Restaurant ein Themen-Abend statt, der vorab reserviert werden muss.
Der Besuch der drei Restaurants sowie des Club Bistros und des Alfresco Grill sind im Reisepreis enthalten. Der Alfresco Grill bietet Pizzen, Burger, Curry Wurst und Pommes Frites an. So gleich neben dem Pool – perfekt für den kleinen Hunger. Einfach mal so zwischendurch. Aber auch Lido Bar und Cappuccino’s verführen hier am Pool auf dem Lido Deck mal zu Eis und Kaffee. Hier sei der Vasco da Gama Kaffee (Bailey’s, Kaffee und Sahne) empfohlen.
Die Auswahl fällt schwer
Bereits zum Frühstück öffnet das Club Bistro auf Deck 11. Aus den vielfältigen Angeboten fällt die Auswahl bereits am Morgen schwer. Verschiedene Büfett-Stationen bieten von Brot und Müsli, harte oder mittelharte (!) Eier, frisch zubereitete Eierspeisen und Fischdelikatessen, bis hin zu einem umfangreichen Wurstangebot. Immer parat sind frisches Obst, geschnitten oder als ganze Früchte. Vegan oder klassisch speisen – alles ist möglich.
Zu den weiteren Mahlzeiten erweitert sich das Angebot mit wechselndem Räucherfisch, Sushi sowie warmen Speisen, wie Suppen, kurz Gebratenem oder Braten. Da werden auch schon einmal frisch gebratener Truthahn oder eine köstliche Gans frisch tranchiert, wobei es dabei nicht bei einem Tier bleibt. In diesem Bistro gibt es keine sonst übliche „Schlacht am kalten Büfett“. Hier legen aufmerksame Mitarbeiter hinter Glasscheiben den Wünschen der Gäste entsprechend die Speisen wohl portioniert auf den Teller. „Und sollte es tatsächlich einmal zu wenig sein, kann man sich gern nachholen. Das „Ausgabe-Konzept“ entstand mit Corona und wir haben es erfolgreich beibehalten. Die Gäste begrüßen es und unsere Speisen werden nachhaltig ausgegeben, ohne dass jemand hungern muss“, so der Restaurant Manager Matthias Dobrzinski.
Der Besuch der Restaurants, des Bistros und des Alfresco Grill (Deck12) ist für die Gäste mit Vollpension inkludiert. Der Besuch im The Grill, dem Steakrestaurant (Deck 8), gehört mit seinen kulinarischen Extras und Highlights nicht dazu. Aber es lohnt eine kulinarische Steak-Reise mit dem exklusiv ausgewählten, gereiften Fleisch und dem sehr moderat kalkulierten Preis anzutreten. Einer Ihre Speisen sollten Sie sich hier unbedingt etwas nachpfeffern lassen, um in den Genuss der hier überdimensionalen Pfeffermühle zu kommen. Ein Showact, denn ein Nachwürzen ist eigentlich nicht nötig, da die Gerichte hier, wie auch der Service, qualitativ beeindrucken.
Tipp: Auf der Kreuzfahrt vom 11. Juni bis zum 26. Juni 2025 besucht Starkoch Johann Lafer erneut die Vasco da Gama und wird bei einer Kochshow im Auditorium, bei Lesungen aus seinem neuesten Buch und bei spannenden Vorträgen zum Thema Ernährung, erneut persönlich zu erleben sein.
Chefkoch Sriprakash Rawat und Corporate Manager René Aflenzer
Damit die Gäste der Vasco da Gama kulinarisch zufrieden sind, arbeitet Chefkoch Sriprakash Rawat mit 105 Mitarbeitern 24 Stunden rund um die Uhr. Da das Schiff unter Portugiesischer Flagge fährt, werden alle europäischen Arbeits- und Sicherheitsvorschriften eingehalten, betont der Chefkoch aus Indien bei einer Küchenführung. Ein großer Vorteil gegenüber so manch anderen Kreuzfahrtschiffen, die unter nicht europäischer Flagge fahren, der sich auch in der Motivation der Mitarbeiter zeigt, ergänzt Corporate Manager René Aflenzer.
Er steht dem Chefkoch bei der Gestaltung der Menüs und in der Organisation der Waren zur Seite. Immerhin wurden auf unserer 8- tägigen Tour 5.700 Kilo Früchte, davon alleine 950 Kilo Wassermelone, 7.800 Kilo Gemüse, davon 2.200 Kilo Kartoffeln, 17.600 Eier, 360 Kilo Nudeln, 4.500 Kilo Fleisch, 4.400 Liter Bier, 650 Liter Weißwein, sowie 7.100 Beutel Tee verbraucht.
Weißwürste zum Bord-Oktoberfest
Im Frühjahr 2024 besuchte Starkoch Johann Lafer die Vasco da Gama und entwickelte ein spezielles Menü für die Passagiere. „Die anfangs kalkulierte Größenordnung des Menüs mussten wir dann von vier Personen auf 1.000 Gäste hochrechnen und natürlich auch den rechtzeitigen Einkauf von unseren zertifizierten Lieferanten planen“, so René Aflenzer.
Getränke und Bar’s
Passend zu dem klassischen Design des Schiffes, sind auch die Bars und Clubs gestaltet. Davon gibt es Einige und leicht verliert man sich in einem den bequemen Sesseln im modern interpretierten Old Styl bei einem Swimming Pool und träumt, oder besser – genießt, wie im Captain’s Club.
Zwar wünschte ich mir dort bei der Vielzahl von Cocktails einen speziellen Vasco da Gama Cocktail, der aber vielleicht noch kreiert wird?
Ocean Bar, Blue Room und The Dome und seinem Night-Club bieten Live Musik. Also, wer nicht an Deck die Sterne beobachten will, hat hier ausgiebig Möglichkeiten auch zu tanzen. Tanzanimateure erleichtern den ersten Schritt aufs Parkett.
Das Angebot an Bord, Getränkepakete zu buchen, erweist sich durchaus als vorteilhaft. Auf der Getränkekarte ist gekennzeichnet, welche alkoholischen oder nicht alkoholischen Getränke die jeweilige Getränkepauschale umfasst. Champagner, spezielle Cocktails und Hochprozentiges sind verständlicher Weise darin nicht enthalten. Die Extras werden auf die Kajüte gebucht und am Ende der Reise in Summe gesondert abgerechnet.
Familiäre Atmosphäre unter der Crew
Besonders hervorzuheben ist die insgesamt harmonisch erlebte Atmosphäre der Mitarbeiter untereinander, vom rundum sehr guten und freundlichen Kabinen-Service, über den Service in den Restaurants bis zu den Mitarbeitern, die die Koffer zur Abreise am Hafenterminal organisieren. Überhaupt haben die „Chefs“ der Crew den entsprechenden Anteil daran, und das vermittelte mir und auch den Gästen ein gutes Aufenthaltsgefühl.
Ein Erlebnis, wenn der Kapitän freundlich und mit guter Laune nicht nur seinen Passagieren gegenübertritt, sondern auch seinen Mitarbeitern. Und so fungiert Kapitän Adrian Firsov aus Rumänien bei seinen insgesamt 505 Mitarbeitern aus 37 Ländern. Unsere Gruppe durfte an einer kleinen Führung mit dem Kapitän auf der Brücke teilnehmen. Der Besuch vermittelte einen Einblick, welch verantwortungsvolle Aufgabe der Kapitän mit seiner Crew trägt.
Diese Philosophie des Miteinanders leben auch Cruise Direktor Michael Schuller und Hotel Direktorin Mary Zelenka. Die Hotel Direktorin betreut mit ihren Mitarbeitern auf 9 Passagierdecks (Deck 4 bis 12) insgesamt 609 Passagierkabinen: 1 Penthouse Suite, 28 Suiten mit Balkon, 120 Außenkabinen mit Balkon, 336 Außenkabinen mit Fenster und 124 Innenkabinen. Dabei betragen die Größen ab 13 Quadratmeter der Innenkabinen bis zur Penthouse Suite über 100 Quadratmeter. Das seit 1993 als MS Statendam der Holland America Line auf den Weltmeeren fahrende Schiff wird durch den neuen Inhaber nicko cruises laufend den Ansprüchen der Gäste angepasst. Nach und nach werden gerade auf der Vasco da Gama die Badewannen durch Duschen ersetzt, auf Deck 4 ist das bereits erfolgt, Deck 5 folgt demnächst, was den Passagieren sehr entgegenkommt.
Showtime an Bord – auch mit Prominenten
Ohne Cruise Direktor Michael Schuller gäbe es auf der Vasco da Gama kein fröhliches „Guten Morgen“, keine Ansagen zur Sicherheitsübung oder die Aufrufe zu den Tagesausflügen. Und überhaupt, er kümmert sich seit Jahren um das allabendliche Programm, das im Hollywood Theater an Bord stattfindet, gestaltet Programme und arrangiert Künstler und Gäste. Beststeller Autorin Hera Lind kam an Bord für Lesungen, Bruno F. Apitz malte und sein Bild mit dem Motiv der Vasco da Gama wurde meistbietend versteigert. Und mit Starkoch Johann Lafer gestaltete Michael Schuller das Kochduell mit Passagieren. Bei den „Crew- Shows“, auf der die Mitarbeiter sich mit erstaunlich überraschend künstlerischen Leistungen präsentieren, tritt der Direktor selbst als Entertainer vor den Vorhang. „Ich liebe die Bühne und agiere gern mit Spaß und Humor für das Publikum. Unsere Crew- Show hat etwas mit dem Miteinander an Bord zu tun, wir fühlen uns wie eine große Familie“. Und dieser Satz sagt doch alles.
Landgänge mit besonderen Erlebnissen
Übrigens legt die Vasco da Gama auf der Weltmeerreise 2025/26 auch in den Häfen Porto, Valencia, Gibraltar und Cadiz an.
So ein frischer Kaffee mit Blick zum Sonnenaufgang oder ein Cocktail an Deck zum Sonnenuntergang umrahmen das gesamte Verwöhnprogramm an Bord. Eigentlich könnte man – dachte ich zu Beginn der Reise – die Reisetage zur Erholung ganz und gar an Bord verbringen. Sport,- Schwimm- und Wellness Angebote sowie abendliche Unterhaltung in der Hollywood Show Lounge gibt es reichlich.
Aber die nicko cruises Crew hat ein verlockendes Ausflugsprogramm in den Hafenstädten entlang der Küsten Portugals und Spaniens entwickelt und so werden die Städte Lissabon, Porto, Cadiz, Gibraltar, Alicante, Valentia sowie Palma de Mallorca mit verschiedenen auswählbaren Ausflugsprogrammen auf dieser Kreuzfahrt zu speziellen Reise-Erlebnissen.
Übrigens wird auf der Weltmeerreise 2025/26 auch in den Häfen Porto, Valencia, Gibraltar und Cadiz angelegt.
Artikelfoto: An der Vasco da Gama Kapitän Adrian, Hotel Direktorin Mary Zelenka und Cruise Direktor Michael Schuller (v.r.n.l.), alle Fotos der Seite: eub
Der Aufenthalt auf der Vasco da Gama erfolgte auf Einladung von nicko cruises.