Vor einem Jahr war sie perfekt: die Rückkehr einer kulinarischen Legende. Valter Mazza, der große Gaumenschmeichler aus dem wunderbaren, unvergessenen ‚Ponte Vecchio‘ betritt wieder die Gastroszene. Sein neues Trumpf As, das ‚Ponte‘, an anderer Stelle aber vom furiosen Start an genauso gut, wie der frühere Treff für Genießer feinster italienischer Küche. Das ‚Ponte‘ setzt die Tradition aus Kunst, Kultur und Kulinarik fort, fast noch feiner, ziselierter, noch produktbewußter. Alles aber wird überstrahlt vom unvergleichlichen Charme eines Valter Mazza. Er stammt aus dem Friaul, eine Landschaft für die Sinne. Valter Mazza ist lebende Erinnerung daran, eine bleibende Begegnung für die Sinne. Das Restaurant, eine kleine Spielfläche, bezaubernd im Inneren, besonders durch die Bilder von Romana Mazza
mediterranes Erlebnis mit dem kleinen Sommergarten
Harmonie pur auch durch seinen Bruder Giovanni und die Küchenmannschaft.
In der 60er Jahren gerät Valter Mazza in die Fänge der Gastronomie – sein Ziel: Sprachen lernen. Erst Genf, mit der Entdeckung seiner heimlichen Leidenschaft, der Bar. Dann Berlin, wo sein Bruder sich schon tummelte, dann kurz England mit den Channel Islands, auch wieder die Bar. Berlin aber bleibt magische Anziehung. Hier bleibt er kleben, wird Barchef im Hotel Seehof, unvergessene viele Begegnungen mit Künstlern. Die Szene liebt ihn, er die Szene, die Menschen, mit denen er sprechen kann. Dann die Chance im ‚Ponte Vecchio‘ einzusteigen. Es wird eine unvergessene Zeit. 16 Jahre mit toller Mannschaft und einem Michelin Stern. Schwierigkeiten mit der Gesundheit zwingen zu einer Auszeit. Danach ist er nicht mehr erwünscht. Das ‚Ponte Vecchio‘ begeht seinen größten Fehler und muss aufgeben. Die innere Jugend und die gastronomische Unruhe aber lassen Valter Mazza nicht los und als er ein kleines Restaurant in der Ansbacherstrasse sieht, ist es Liebe auf den ersten Blick und die Geburtsstunde des ‚Ponte‘.
Er ist wieder in seinem Element, voller Lust und Laune die alten Ponte Vecchio Gäste kommen in hellen Scharen, dazu das Kiezumfeld ( zwischen Victoria-Luise-Platz und KaDeWe) – ein Publikum, das ihn fordert, das er immer wieder verzaubert. Es sind die Faktoren Menschlichkeit, Charme, Einfühlungsvermögen, hervorragende Produkte aus Keller und Küche und die ausgezeichnete Zubereitung, die das ‚Ponte zu einem Genuss-Muss machen. Da steht er vor dem Tisch, in der Hand ein kleiner Zettel, die Inszenierung der Esslust beginnt: ‚ich könnte heute – ich könnte aber auch…- dann habe ich noch…. Aber ich sollte….‘ Valter Mazzas großer Auftritt und die gekonnte Präsentation seiner kulinarischen Oper.
Das Vorspiel
der große Renner schon damals im ‚Ponte Vecchio‘, ein Spinatsalat, feingewürfelter Speck, Parmesan, Pancetta knusprig kross, der Spinat wunderbar kräftig gewürzt ohne irgendeine Massivität. Außerdem ein Perlhuhnsalat, Himbeeressig, Friséesalat Granatapfelkerne, Blutorange, Feldsalat und Parmesan: leicht, elegant, frisch, der Hauch Knoblauch kaum spürbar.
Der 1. Akt: der Chor der Teigwaren
selbst gemachte Ravioli gefüllt mit einer Kaninchenfarce und Salbei. Harmonie pur, der Nudelteig eine perfekte zarte Hülle, alles schließlich in Salbeibutter geschwenkt.
Dann Tagliatelle, natürlich auch selbst gemacht, ein unglaubliches zartes Zicklein, Tomaten, Mini-Selleriewürfel und Mini-Karottenwürfelwürfel. Eine Geschmacksbombe, die Saucenbindung durch ein Hauch Parmesan . Ideal.
Der 2. Akt: der Auftritt der Flusskrebse
in einer Aioli Sauce, mit Limette und Schnittlauch, platziert auf Tomatenscheiben.Eine frische, spritzige, milde Note. Und: gebraten mit Frühlingszwiebeln, Weißwein und grünem Spargel – eine Geschmacksorgie, sanft schmeichelnd durch die Butter in der der Spargel kurz badet, die Krebse als explosive Tupfer.
Der 3. Akt: die Macht des Fleisches
Tournedos Rossini, eigentlich kleine Rinderfilets mit einer großzügigen Scheibe gebratener Gänsestopfleber, hier punktet das ‚Ponte‘ mit einer eleganten, feinen Variante: Kalbsmedaillons, eine hausgemachte Leberpaté, ein Hauch Marsala, ein Tropfen Sahne und Fleischbrühe.
Und noch einmal der Auftritt des Zickleins, butterweich, mit einer Rosmarin-Thymian Kräutersauce, wieder nur der Hauch von Knoblauch, etwas Petersilie und Salbe – die Butter als perfekte Bindung. Italien in höchster Regionalkultur. Der 4.Akt: Cosi fan mare
ein Steinbutt , dem die Meeresfrische auf die Haut gebrannt ist, eine Safransauce aus Fischfond und Weißwein, ein sanfter Gaumenschmeichler und Erinnerung daran, dass Italien einer der größten Safranproduzenten ist.
Das Finale: süße Götterdämmerung
Erfrischung pur durch ein Blutorangensorbet ein wohlig-wonniges Sahnebad, cremig, vanillig, pure Sensorik: das Wunder vollbringt eine créme brûlée.
Standing Ovations nach dieser verzaubernden kulinarischen Inszenierung durch Valter Mazza und seinem großartigen Ensemble Antonio, Marco, Thillai, Ali und Giovanni.
Restaurant PONTE
Regensburger Straße 5 / Ecke Ansbacher
10777 Berlin
Telefon: +49 (0)30 21 91 24 10
Öffnungszeiten:Täglich ab 17.00 Uhr
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