Im ‚Himmel über Berlin‘ (Film von Wim Wenders) ist der Engel unsichtbar. Der Entschluss, Mensch zu werden, die Unsterblichkeit aufzugeben, führt zur Farbe, zur Sichtbarkeit, zum Leben mit allen Vor-und Nachteilen.
Im Himmel über Welschnofen ( Südtirol ) ist der ‚Engel‘ sichtbar, schon seit 150 Jahren: ein Hotel, voller Harmonie, Eleganz und gelungener Synthese aus Tradition und Moderne. Ein Filmzitat als Wegweiser: „Ist das Leben unter der Sonne nicht bloß ein Traum?“ Ein wunderschöner realistischer Traum, noch dazu in einer Kulisse, wie sie kein Regisseur schaffen kann. Bilder, die sich einbrennen. Bilder, die Emotionen wecken. Bilder, die die Seele streicheln.
Landschaften die Seelen beben läßt. Glühendroter Himmel, ‚brennende‘ Berggipfel, dunkelviolette Felsen, unheimliche steinerne Wächter. Rosengarten und Latemar sind die steinernen Zeugen und Vertreter des UNESCO Weltnaturerbes Südtiroler Dolomiten. Dazu das unheimlich blitzende und blinkende blau-grün des Karersees. Auch ein Ort der Mystik, eines geheimnisvollen Zaubers. Vorlagen für Literatur. Agatha Christie war hier: die riesigen, wild verstreuten Felstrümmer, „das Labyrinth“, tauchen auf im Poirot Roman ‚die großen 4‘, das Versteck der Räuberbande. Karl May war hier: der Kurierpass bei ihm ist der Karerpass, das Tschamaikum Tal ist das Tschamintal. Sissy war hier: keine Literatur – aber tränenrührende Erinnerung und eine Mixtur aus Sagen, sagenhaften Orten, Zwergenkönigen, Nixen und geheimnisvollen Puppen.
1830 beginnt die Geschichte einer ungewöhnlichen Gastfreundschaft. Endlich ist die Straße von Bozen nach Welschnofen fertig. Reisende in Postkutschen fragen nach Übernachtungsmöglichkeiten. Johannes Kohler und seine Frau Rosalia schaffen im vorhandenen Hof eine kleine Gastwirtschaft mit Zimmervermietung. Der Kleinbetrieb heißt: ‚Gasthof Zum Goldenen Engel‘. 1929 brennt der Hof mit der Gastwirtschaft vollständig ab. Die Dependance mit ein paar kleinen Wohnungen aber wird gerettet. Magdalena Kohler, eine ungewöhnlich starke Frau, geht von Haus zu Haus, leiht Geld. Dem Ehepaar gelingt der Wiederaufbau. Der unaufhaltsame Aufstieg kann weitergehen. 1930 gibt es dann das ‚Hotel Engel‘: 25 Doppelzimmer, 6 Wochen Sommersaison, Nachdenken über eine Wintersaison. 1935 der erste Tennisplatz. Heute: 4 Sterne Superior Klasse , 63 Zimmer und Suiten, Schwimmbad, Sauna, Fitness. Gastgeber und Besitzer sind Carmen und Luis Kohler.
Übrigens Gastgeber einer ganz besonderen Art: charmant, aufgeschlossen, hilfsbereit, immer vor Ort, jederzeit ansprechbar. Wo sich sonst Besitzer gerne rarmachen, ist hier das Gegenteil der Fall. Sie sind das, was die Hauspostille notiert: ‚Gewähr und Verlässlichkeit, Inseln des Vertrauens‘. Besonders erwähnenswert, weil nicht alltäglich. Das Haus ist ein kleines Juwel, eine gelungene Mischung aus Tradition und Moderne. Die Handschrift der Hausherrin ist überall spürbar, bei den Möbeln, den Farben, der Raumgestaltung, den großen und kleinen Accessoires. Das Moderne fügt sich harmonisch ein, nichts stört, Behaglichkeit und Wohlgefühl pur.
Entdeckungsreise im ‚Engel‘: 1200 m² Spa -da ist das Panorama-Hallenbad mit Whirlbänken und Massagedüsen, Relax Lounges, Sauna (finnische, Dampfbad, Sole Dampfbad, Kräuter- und Aromaaufgüsse im Sanarium.
Da ist Vita Sana. Schönheits- und Pflegeprogramme, Packungsbäder mit den Essenzen alpiner Pflanzen, Heublumen, Bergwacholder, Arnika, Johanniskraut. Wasserbäder mit Zirben, Latschenkiefer, Honig und Rosenblüten oder Tiroler Steinöl. Und dann ist da ein großer Schatz: Francesco Granat, der Leiter der Health Spa Abteilung. Der hat wirklich goldene Hände. Eine Zerrung im linken Bein bei mir, sehr schmerzhaft, bewegungseinschränkend, war nach 3 Behandlungen verschwunden. Ich singe das Hohe Lied auf Francesco Granata. Im Repertoire: Progressive Muskelentspannung, klassische medizinische Massagen, Shiatsu, ThaiYoga,Haki.
Da sind die Zimmer: Doppel mit 25m²-32m², die Suiten mit 60m² oder 70m². Supermodern, kuscheliges Ambiente, großzügige, moderne Badezimmer.
Da ist das Kinderparadies: Mini Club mit eigenen Mahlzeiten, In-und Outdoor Programme, Kinder- Schwimmbad, der große Jugendraummit Wii, Billard, Tischfußball.
Und da ist schließlich die Küche, ein großes gastronomisches Füllhorn auf zwei Ebenen: das Gourmetrestaurant ‚Johannesstube‘, 1 Michelin Stern. (siehe Johannesstube ). Markus Baumgartner schafft hier Kunstwerke für den Gaumen, den Magen und die Seele aus regionalen und saisonalen Produkten, unverfälscht, ohne Firlefanz, Konzentration auf das Produkt, dazu begleitende, schmeichelnde und passende Beilagen-Partner. Und schließlich die ‚normale‘ Küche für die Dreiviertel-Gourmetpension (Frühstücksbuffet, Mittagsbrunch, Kuchenbuffet mit Kaffee und Tee am Nachmittag und ein mehrgängiges Abendessen à la carte).
Aber was ist bei dem Sternekoch Markus Baumgartner schon ‚normal‘. Gerade das Abendangebot ist einmalig, fast sensationell. Solch eine Auswahl ist mir in dieser exzellenten Form noch nicht begegnet. Nur 1 Beispiel: Tatar vom Schottenlachs mit Kartoffel-Buchweizenblinis/ frisch gepresster Birnen-Rosmarin-Saft/ Cappuccino vom Fenchel/ Rote Nudeltasche mit Thunfisch gefüllt auf grüner Erbsencreme/ Perlhuhnbrust Kaiserschoten und Currysauce, Ricotta- Topfenschnitte mit Thai Mango Sorbet. Alles hervorragend, zart, erfrischend, samtig geschmackig, hervorragende Produkte, sehr gute Sensorik und Optik. Hier macht man sich fast schon selbst Konkurrenz mit der ‚Johannesstube‘. Alles aber kommt aus einer Küche und der Chef ist Markus Baumgartner.
Tradition ist für Carmen und Luis Kohler Verpflichtung, perspektivisches Denken selbstverständlich, Gastfreundschaft oberste Kohler-Pflicht. Hier sind es eindeutig die Freuden der Pflicht. Die nächste Generation, die 4., ist auf gutem Weg. Sohn Matthias geht auf die Hotelfachschule in Meran und Sohn Johannes ist mit 18 Jahren der jüngste Sommelier Italiens.
„Ist das Leben unter der Sonne nicht bloß ein Traum“, das Zitat aus ‚Himmel über Berlin‘, ist in Welschnofen, im Hotel ’Engel‘, gelebte Realität.