Paukenschlag und Ausrufezeichen: Zum erstenmal in der Geschichte des Weinguides wurde jetzt die beste Weinkarte Deutschlands nicht an ein Top Hotel oder an ein SterneRestaurant vergeben, sondern an ein Chinarestaurant der ganz besonderen Art in Berlin- an das ‚HotSpot‘ (siehe:https://www.schillers-gourmetreisen.de/hot-spot-das-etwas-andere-china-restaurant-in-berlin/
Hier der offizielle Pressetext des Gault Millau:
Ein Dutzend Weinjournalisten verkostet und bewertet für diesen Führer mehr als 12.000 Weine, besucht Winzer und entdeckt neue Talente. Ein logistisches Großprojekt, bei dem jeder Schritt wohl durchdacht ist.
Das Bewertungssystem
Aus der Schule kennt man das Notensystem von 1 bis 6, doch in der Weinwelt hat sich die 100-Punkte-Skala durchgesetzt. Sie ermöglicht eine große Differenzierung und gibt gleichzeitig leicht verständlich die Qualitätseinschätzung wieder.
Das 100-Punkte-System stammt aus den USA. Grob übersetzt sind 90 Punkte und mehr gleichbedeutend mit sehr gut plus, 80 bis 90 Punkte stehen für einen guten bis sehr guten Wein, 70 bis 80 Punkte sind »ausreichend« – darunter »mangelhaft«.
Für viele ist 90 die magische Grenze, ab welcher ein Wein erst richtig gut ist. Doch auch ein mit 85 Punkten bewerteter Wein ist besser als 95 Prozent der übrigen deutschen Weinproduktion.
Die Noten beziehen sich ausschließlich auf die Weinqualität, nicht aber auf
das Verhältnis von Preis und Leistung.
100
Perfekte Weine. Bisher erreichte nur ein Handvoll Weine diese Höchstnote.
95 bis 99
Überragende Weine, die äußerst selten sind. Allerdings ist die limitierte Men-
ge und hohe Qualität auch Grund dafür, dass sie in der Regel teuer angeboten werden. Diese Weine profitieren zumeist von einer Flaschenreife, wobei einige Tropfen erst noch beweisen müssen, ob sie mit dem Alter an Feinheit und Komplexität gewinnen.
90 bis 94
Weine exzellenter Qualität, die über ein beachtliches Reifungspotenzial verfügen. Hier sucht der wahre Kenner seine Sonntagsweine.
85 bis 89
Sehr gute Weine, die in der Regel fein altern. Hier findet sich oft das beste Preis-Genuss-Verhältnis.
80 bis 84
Gute Qualität, deutlich über dem Durchschnitt. In dieser Kategorie ist manches Schnäppchen zu machen.
75 bis 79
Passable Qualität für den Alltagskonsum.
Auswahl von Winzern und Weinen
Die Betriebe werden im Frühjahr eingeladen, eine Jahrgangskollektion quer durch ihr Sortiment zur Verkostung einzureichen. Hierbei werden ganz gezielt auch die einfacheren Qualitäten des Betriebes angefordert, etwa in der Literflasche, denn diese gibt es meist in größerer Auflage. Durch Abfrage der Flaschenzahl wird verhindert, dass durch die Einsendung von Spezialabfüllungen in kleiner Auflage der Gesamteindruck geschönt wird. Meist werden pro Betrieb sechs bis zwölf verschiedene Weine vorgestellt, große Güter schicken auch schon mal die doppelte Menge: Rekord sind bislang 48 Weine eines einzigen Gutes! Fassproben werden nur unter dem Vorbehalt einer weiteren Verkostung nach der Abfüllung akzeptiert.
Das ganze Jahr über suchen die Autoren bei Messen und Präsentationen neue Talente. Die Sichtung von Verzeichnissen offizieller Prämierungen hat sich als ebenso hilfreich erwiesen wie die Empfehlungen von Winzern und Sommeliers.
Immer häufiger bewerben sich aufstrebende Winzer auch von sich aus.
Wird offen oder blind verkostet?
Pro Verkostungstag werden sechs bis acht Kollektionen probiert. Die Proben erfolgen betriebsweise und sind in der Regel offen: Im ersten Schritt geht es darum, den Stil des Gutes im Vergleich zu den Vorjahren zu erfassen sowie Stärken und Schwächen im jeweiligen Angebot zu sichten. Eine Blindverkostung macht hier keinen Sinn. Die bestbewerteten Weine der verschiedenen Betriebe werden dann am Schluss des Tages gruppenweise erneut probiert, um einen Quervergleich zu ermöglichen.
Nach Abschluss der Verkostungen aller Kollektionen eines Anbaugebietes steht die regionale Finalprobe an, bei der die höchstbewerteten Weine der jeweiligen Region in verschiedenen Geschmacksgruppen erneut verkostet werden, oft auch hier blind. Höhepunkt des alljährlichen Probenmarathons ist schließlich die bundesweite Finalprobe, bei der die bestbewerteten Weine der regionalen Ausscheidungen erneut auf dem Prüfstand stehen. Dabei verkostet eine große Gruppe der Regionalverantwortlichen
gemeinsam die Weine.
Auch bei dieser Verkostung erfolgen zusätzliche Blindproben, um die Ergebnisse der offenen Verkostung zu überprüfen.
Wie der WeinGuide entsteht
Ein großer Teil der Verkostungsarbeit erscheint niemals im Führer, denn nur die interessantesten Weine der 640 beschriebenen Erzeuger werden einzeln aufgeführt und bewertet. Von den über 300 »Weiteren empfehlenswerten Betrieben« werden ebenfalls komplette Kollektionen verkostet und bewertet, wie auch von rund 200 weiteren Betrieben, die zu guter Letzt im WeinGuide keine Berücksichtigung finden konnten.
Alles in allem ergibt das bei durchschnittlich zehn oder zwölf verkosteten Weinen pro Betrieb eine Gesamtzahl von weit über 12.000 Weinen. Hunderte von Kartons werden ausgepackt, die Lieferscheine mit dem Kartoninhalt abgeglichen, die Weine sortiert und in einer Datenbank erfasst. Von den Winzern wird keine Prüfgebühr erhoben!