Stuart Pigott, britischer Weinkritiker, Autor und Journalist, bringt es im Vorwort zu ‚Die China-Küche des Herrn Wu‘ auf den Punkt: „das chinesische Restaurant ‚Hot Spot‘ ist einer der aufregendsten kulinarischen Orte Deutschlands…. Der ‚Hot Spot‘ Chef Jianhua Wu, ist nicht nur ein herausragender lukullischer Botschafter des Reichs der Mitte, sondern auch ein einmaliger kultureller Grenzgänger. Er schlägt eine überraschende Brücke zwischen der Küche Chinas und den Weinen Europas, vor allem dem deutschen Riesling.“
Am 27. November 2012 ein Paukenschlag und Ausrufezeichen: Zum ersten mal in der Geschichte des Gault Millau Weinguides wurde die beste Weinkarte Deutschlands nicht an ein Top Hotel oder an ein Sterne Restaurant vergeben, sondern an ein Chinarestaurant der ganz besonderen Art in Berlin- an das ‘Hot Spot’. (siehe meine Begegnung bei:schillers-gourmetreisen.de/hot-spot)
Die Buchpräsentation
In einem sehr schönen, handlichen, verbraucherfreundlichen und hochinformativen Kochbuch ist das jetzt alles nachvollziehbar: ‘die China-Küche des Herrn Wu‘ von Ursula Heinzelmann, gelernte Sommeliere, Gastronomin, Autorin. Ihre Texte sind klar und fundiert, sind immer wieder eine Liebeserklärung an Wu und seine Frau, an das Restaurant, an die Küche und natürlich an den Wein. Ein Gespräch mit Herrn Wu öffnet die Tür zum Verständnis, gibt Einblicke in das Denken und Fühlen. Die Erkenntnis, dass die chinesische Küche sehr vielfältig ist, nicht statisch sondern in ständiger Veränderung. Immerhin hat das Reich der Mitte mit seiner über 6000jährigen Geschichte eine viel längere kulinarische Tradition als Europa. Das Buch und die nachkochbaren Rezepte zeigen die Trumpfasse der chinesischen Küche: Geschmack, Konsistenz und Beschaffenheit der Zutaten.
Die Fotos sind keine Hochglanzklischees, die in vielen Kochbüchern ein zutreffendes falsches Bild zeichnen. Hier machen sie Appetit und Neugier auf ein Kennenlernen, auf ein Eintauchen in eine faszinierende Küche. Die Rezepte sind klar und übersichtlich mit kenntnisreichen, überzeugenden Anmerkungen. Übrigens wirklich nachvollziehbar, auch für Hobby Künstler der chinesischen Küche – vielleicht bis auf die Peking Ente, die sollte dann doch lieber im Restaurant gegessen werden. Das überzeugende Buch ist ein wunderbarer Wegweiser zu Wu, seiner Frau und einer gelebten Philosophie.
Die China-Küche des Herrn Wu. Rezepte aus dem Hot Spot/Berlin
Von Ursula Heinzelmann
Herausgeber: Ralf Frenzel
200 Seiten € 19,90 Tre Torri Verlag, Wiesbaden