Am 19. Juni findet die Premiere von Charles Gounods FAUST unter musikalischer Leitung von Marco Armiliato und in der Regie von Philipp Stölzl statt. Nach RIENZI und PARSIFAL inszenieren Philipp Stölzl und seine Co-Regisseurin Mara Kurotschka nun zum dritten Mal an der Deutschen Oper Berlin.
„Nichts!“ – Am Ende von Fausts Forscherleben steht die niederschmetternde Erkenntnis, dass er keinerlei Antworten gefunden hat. Ihm bleibt nur die Klage über ein langes, vergeudetes Leben und die Sehnsucht nach dem erlösenden Tod. Und es bleibt die Möglichkeit eines teuflischen Paktes: Ein erfülltes zweites Leben, dieses Mal auf der Jagd nach Vergnügen statt nach Erkenntnis. Charles Gounod extrahierte aus Goethes philosophischem Menschheitsdrama „Faust“ für seine gleichnamige Oper die Einzelschicksale und erschuf dabei quasi nebenbei einen neuen Operntypus, die Opéra lyrique.
Im Zentrum der Opernhandlung steht Marguerite, die von Méphistophélès als Opfer für den liebestollen Faust ausersehen wird und die an ihrem Glauben an die große Liebe schließlich zerbricht. Teodor Ilincai als Faust und Ildebrando D’Arcangelo als sein diabolischer Gefährte werden Marguerite mit teuflischen Kräften verführen, gegen die auch der Schutz ihres Bruders Valentin (Markus Brück) und des aufrichtig liebenden Siebel (Stephanie Lauricella) nichts ausrichten kann. Krassimira Stoyanova, eine der herausragenden Sopranistinnen für das italienische und französische Fach, wird Marguerite an der Deutschen Oper Berlin interpretieren. Weitere Vorstellungen am 24., 27., 30. Juni sowie am 2. und 5. Juli.
Außerdem: Verdis NABUCCO unter musikalischer Leitung von Paolo Arrivabeni am 6., 11., 13., 17. und 20. Juni. Mit Dalibor Jenis in der Titelpartie, Liudmyla Monastyrska als Abigaille, Hans-Peter König als Zaccaria und Bruno Ribeiro (6., 11. Juni) / Stefano La Colla (13., 17., 20. Juni) als Ismaele steht eine exzellente Besetzung auf der Bühne.
Die Neuproduktion LA RONDINE, die in der Regie von Rolando Villazón und unter musikalischer Leitung von Roberto Rizzi Brignoli am 8. März 2015 Premiere feierte, kehrt am 29. Juni und 3. Juli zurück auf den Spielplan. Neben Aurelia Florian als Magda steht mit Joseph Calleja als Ruggero einer der gefragtesten Tenöre auf der Bühne. In den Rollen von Lisette und Prunier sind, wie schon in der Premiere, Alexandra Hutton und Álvaro Zambrano zu erleben.
Die BigBand der Deutschen Oper Berlin präsentiert am 22. Juni passend zum Sommeranfang „Summertime – The fascinating George Gershwin“ mit der großartigen Katharine Mehrling (Vocals).
Mit der Musiktheaterinstallation SOUNDS FOR A WHILE – Premiere am 25. Juni in der Tischlerei – setzt die Deutsche Oper Berlin ihre Zusammenarbeit mit dem Studiengang Sound Studies der Universität der Künste Berlin fort, die sie in der vergangenen Saison mit dem Audio-Walk DAS GROSSE BUH begonnen hat. Sieben Studierende entwickeln mit ihrem Lehrer, dem international renommierten Klangkünstler Hans Peter Kuhn, eine Reise in die Hörwelten der Gegenwart.
Wir sind von Klang umgeben, hören permanent gezielt gestaltete oder ephemer anfallende Klänge und Musiken. Wir durchwandern im Alltag verschiedenste, sich oftmals überlagernde Klangwelten. Oder wir setzen uns diesen bewusst aus, wenn wir ein Konzert oder eine Oper besuchen. Dabei öffnet sich ein schillernd vielgestaltiges Feld verschiedenster Weisen des Weltzugangs. Diese kann man philosophisch hinterfragen. Man kann sie aber auch als Spiel- und Arbeitsmaterial begreifen: In der Tischlerei laden die Studierenden ein, haptisch zu spüren, wie Klänge entstehen oder an Grenzen zwischen Ohr, Klang und Klangerzeuger zu stoßen. Die Studierenden sind dabei Komponisten und Sounddesigner, zugleich aber auch Darsteller und Musiker der von ihnen geschriebenen Stücke. Weitere Vorstellungen am 27., 28., 29., 30. Juni sowie am 2. Juli.
Schon auf kleine Kinder übt die Welt des Musiktheaters eine große Faszination aus: Sie lieben es, dem Spiel von Verwandlung und Farben, von Klängen und Bewegung zu folgen und daran teilzuhaben. Deshalb startet die Junge Deutsche Oper im Sommer 2015 mit einem neuen Programm: KUCKUCK IM KOFFER besucht als mobile Produktion Kinder zwischen 3 und 6 Jahren in ihrer Kita oder Schule. Der Komponist Matthias Kaul und die Regisseurin Maria-Magdalena Kwaschik entwickeln ein szenisch-musikalisches Stück für zwei Sängerdarsteller, die Uraufführung ist in der Kita Johann-Friedrich-Oberlin in Berlin-Steglitz am 15. Juni um 11 Uhr .