Vorhang auf und Bühne frei! Jetzt ist es Zeit für Sommer, Sonne und… genau, Thüringer Sommerevents! Los ging es bereits im mittelalterlichen Fachwerkstädtchen Schmalkalden – in diesem Jahr stolzer Austragungsort der 3. Thüringer Landesgartenschau: Vier Parks und die Altstadt laden Besucher bis zum 4. Oktober zu erholsamen Spaziergängen ein. Die Außengelände locken mit Stauden und Gräsern, alte Industriehallen überraschen mit prächtigen Blumenschauen.
In Gera ist am 19. Juni Startschuss für die diesjährige Höhler-Biennale – unter dem Motto LICHTfern verbergen sich spannende und bizarre Lichtinstallationen, die eigens für die unterirdischen Gänge (Höhler) von Künstlern aus Deutschland, Österreich, Schweiz und Frankreich konzipiert wurden. Internationales Flair kommt auch beim Weimarer Sommer von Juli bis September auf: Weitläufige Parklandschaften, quirlige Plätze und kleine Gassen werden zu spektakulären Bühnen für Konzerte, Schauspiel und Straßenfeste. Vom 2. bis 5. Juli platzt Rudolstadt aus allen Nähten und verwandelt sich während des 25. TFF Rudolstadt zum bunten, lauten und freudigen Zentrum für Tausende Musikliebhaber. Einer der Höhepunkte ist die Verleihung des Deutschen Weltmusikpreises „RUTH“. Das größte und bedeutendste Folk- und Weltmusik-Festival Deutschlands gibt’s nur in Thüringen!
Wer dagegen klassische Kompositionen bevorzugt, dem seien die Sommerkonzerte auf der Wartburg in Eisenach wärmstens ans Herz gelegt: Fünf Mal macht der mdr-Musiksommer auf dem sagenumwobenen Burgberg Station – und das schon seit 25 Jahren. Eine noch längere Tradition haben die Wartburgkonzerte von Deutschlandradio Kultur, die mit renommierten Künstlern und erstklassiger Musik eine klangvolle Stimmung zaubern. Im südthüringischen Meiningen geht’s GRASGRÜN zu. Hinter dem knackigen Titel verbergen sich erstklassige Konzerte, in diesem Jahr unter anderem von der Norwegerin Rebekka Bakken und der Portugiesin Maria João. Für legendäre Opernkunst und gewaltige Inszenierungen stehen die DomStufen-Festspiele in Erfurt vom 9. bis 26. Juli. 2015 feiert Carl Maria von Webers „Der Freischütz“ Premiere. Als Festival mit wertvollen musikalisch-kulturellen Begegnungen gilt unbestritten die KulturArena in Jena, die in diesem Jahr vom 10. Juli bis 24. August ihre Pforten öffnet.
KulturArena Jena: Sommerspektakel an der Saale
Bald ist’s wieder Zeit für swingende Rhythmen, mitreißende Songs und laue Sommernächte unter freiem Himmelszelt. Nationale und internationale Stars der Musikszene – ob Newcomer oder gestandene Musiker – begeistern vom 10. Juli bis 24. August erneut das Publikum. Rund 70.000 Zuschauer finden sich alljährlich in der quirligen Universitätsstadt zur KulturArena ein. Neben der Theatereröffnung mit Horváths „Kasimir und Karoline“ gibt es an insgesamt 28 Abenden Konzerte zu hören und zu sehen. Darunter acht Formationen aus Deutschland – durchaus ein Rekord und Spiegelbild für die stark gewachsene, extrem vielfältige deutsche Musikszene. Aus dem Nachbarland Österreich wird der Liedermacher und Weltmusiker Hubert von Goisern anreisen, aus den Niederlanden die großartige Jazz- und Soulsängerin Sharon Kovacs.
Einen nennenswerten Schwerpunkt bildet zudem Frankreich mit der Soul- und Bluessängerin Nina Attal und der Electro Deluxe Big Band, die das französische Elektropop-Genre pflegt. Außerdem dabei: Yann Tiersen mit Pop aus der Bretagne und Talisco als angesagter Newcomer. Als Musikrichtung wird in diesem Jahr der Jazz eine größere Rolle spielen. Das große Orchesterprojekt e.s.t. Symphony aus Schweden ist eine Weiterführung der Jazzvisionen des Esbjörn Svensson Trios in Zusammenarbeit mit der Jenaer Philharmonie.
Künstler, die internationale Einflüsse in sich vereinen, sind ganz klar ein fester Bestandteil der KulturArena. So kann man sich in diesem Jahr freuen auf: Txarango aus Barcelona, John Butler Trio aus Down Under, Bassekou Kouyaté aus Mali und Yasmine Hamdan aus Libanon. Für verblüffende Einblicke sorgt die englische und US-amerikanische Musik: Einerseits gibt es da scheinbar „typisch englische“ Bands wie Skinny Lister und Gabby Young, andererseits entdeckt man global agierende Künstler wie Tanita Tikaram, den Soulsänger Roachford und die Rock’n’Roll-Geschwister Kitty, Daisy & Lewis.
Weimarer Sommer: Thüringer Kulturmetropole im Festivalrausch
Im Juli und August verwandelt sich die Stadt an der Ilm wieder zu einer spektakulären Bühne für vielfältigste Events. Hier heißt es: feiern, tanzen, lauschen und genießen! Ein grandioses Erlebnis ist das Klassik-Open-Air der Staatskapelle Weimar auf der Seebühne im Weimarhallenpark.
Unter dem Titel „Hollywood im Park“ werden am 4. Juli die Klassiker der Filmmusik im großen Orchestersound zu hören sein, moderiert vom unvergleichlichen Herbert Feuerstein. Bühne und Park sind dabei kunstvoll illuminiert. Dann nur noch die Picknickdecke auf die Wiese, Weintrauben und Prosecco ausgepackt – und auf geht’s ins musikalische Vergnügen. Gleich am Tag darauf verspricht Max Raabe und Palast Orchester eine „Berliner Nacht“ auf der Seebühne.
Internationale Koryphäen der Klassikszene und mehr als 200 junge Musikerinnen und Musiker finden sich vom 17. Juli bis 1. August in Weimar ein. Bei den 56. Weimarer Meisterkursen mit dabei sind Stars wie Midori Goto (Violine), Charles Neidich (Klarinette) oder Jens-Peter Maintz (Violoncello). Ein wahrhaft außergewöhnliches Festival ist Genius Loci Weimar. Ein faszinierendes Spiel aus Licht und Schatten, aus Formen, Farben und außergewöhnlichen Klängen ist vom 7. bis 9. August zu erleben: Hier treffen sich Künstler der digitalen Avantgarde, um auf verschiedensten Fassaden audio-visuelle Kunst und interaktive Projektionen entstehen zu lassen.
Gesellig geht’s zu Goethes Geburtstag zu: Das Weinfest direkt vor seinem Wohnhaus lockt vier Tage lang zu einem Schoppen auf den Jubilar. Die Klassik Stiftung Weimar feiert den berühmten Dichter und Denker am 28. August mit einem Fest am illuminierten Römischen Haus im Park an der Ilm. Ein weiterer Höhepunkt und zugleich Abschluss des Weimarer Sommers bildet das Kunstfest vom 21. August bis 6. September. Mitteldeutschlands größtes Festival für zeitgenössische Künste zeigt sich dabei als wunderbare Liaison aus Musik, Theater, Tanz, Bildender Kunst, Literatur und Installationen.
Und damit nicht genug: Zum Weimarer Sommer gesellt sich außerdem der Yiddish Summer mit legendären Jam-Sessions, das Sommertheater am klassischen Musenhof in Tiefurt sowie eine Ausstellung über den Bauhaus-Künstler Max Nehrling im Haus am Horn. Weiterführende Details zu den einzelnen
Erfurter DomStufen-Festspiele: Oper unter freiem Himmel
Eine der beeindruckendsten Open-Air-Bühnen Thüringens ist die über 700 Jahre alte Kulisse des Erfurter Doms mit der Severikirche. Für drei Wochen vom 09. – 27. Juli wird auf den geschichtsträchtigen Domstufen ein einzigartiges Opernbild zu sehen sein. Man darf gespannt sein auf die Inszenierung von Webers romantischer Schaueroper „Der Freischütz“, wenn Gut und Böse aufeinandertreffen:
Der junge Jäger Max kann nur durch einen Sieg beim Probeschießen die Hand seiner Geliebten Agathe gewinnen. Um dieses Ziel zu erreichen, setzt er alles auf eine Karte und lässt sich auf ein gefährliches Spiel mit dem Jäger Kaspar ein, der mit dem Teufel im Bunde steht. Dieser überredet ihn, Freikugeln zu gießen, „wovon sechs unfehlbar treffen, darüber die siebente dem Teufel gehört.“ Geblendet von der Aussicht auf einen leichten Sieg, schlägt Max alle Warnungen in den Wind, lässt sich auch selbst von Agathe, die in großer Sorge um den Geliebten ist, nicht beirren und begibt sich des Nachts mit Kaspar auf den Weg in die Wolfsschlucht.
Als Grundlage für die Erfurter Neuinszenierung diente die Version mit Rezitativen anstelle der gesprochenen Dialoge des Originals. Die Inszenierung von Guy Montavon im Bühnenbild von Peter Sykora entstand in Koproduktion mit der Opéra de Nice (Frankreich).
GRASGRÜN – Sommerkultur in Meiningen: Intermezzo zwischen Hörgenuss und Augenschmaus
Die drei wichtigsten Zutaten für das Festival GRASGRÜN sind Kunst, Musik und Theater. Gewürzt wird das Ganze noch mit einer Prise sommerlicher Leichtigkeit und dem Flair historischer Spielstätten. Et voilà – fertig ist das sommerliche Kulturvergnügen in Meiningen. In der vierten Auflage bietet die Südthüringer Stadt vom 8. Juli bis 28. August kulturelle Leckerbissen verschiedenster Couleur:
Am 15. August präsentiert die größte portugiesische Jazz-Sängerin Maria João Songs voller Anmut und explosiver Emotionalität. Eine weitere internationale Größe ist am 22. August zu erleben: Rebekka Bakken & Band geben teils selbst komponierte, teils neu interpretierte Werke zum Besten. Mit sinnlichen Melodien und dem stimmgewaltigen Gesang bewegen sich ihre Balladen zwischen Folk und Jazz.
Weiter geht’s mit einem Operettchen nach Jaques Offenbach: Unter dem Titel “(Klein) Pariser Leben“ verlagert die INSELbühne Leipzig die Handlung der Operette „Pariser Leben“ ins Leipzig der Jahrhundertwende. – Offenbachs frivoles Verkleidungsspiel auf sächsisch ohne zu sächseln. Die Künstler des Meininger Theaters bringen in diesem Jahr das Musical „The Rocky Horror Show“ auf die Bühne. Das hochkarätige Canadian Brass-Ensemble wird zum Open-Air-Konzert des mdr-Musiksommers zu Gast sein, während sich das deutsch-serbische Crossover-Ensemble Uwaga! mit Geige, Bratsche, Akkordeon und Kontrabass auf einen ganz eigenen Streifzug durch die Klassik begibt.
Den krönenden Abschluss bildet das Konzert von ELEMENT OF CRIME – paradoxerweise auf dem Campus des Bildungszentrums der Thüringer Polizei. Das Erfolgsrezept der Band: die poetische Vertonung von Alltagssituationen, unterlegt mit wunderbaren Melodien.
ACHAVA Festspiele Thüringen: Interkultureller Dialog mit jüdischem Impuls
In diesem Jahr bereichert vom 27. August bis zum 06. September ein neues Festival die Thüringer Kulturlandschaft: Unter dem Titel ACHAVA Festspiele Thüringen 2015 verbirgt sich eine äußerst vielseitige, interkulturelle Veranstaltungsreihe, die auf den Themen Menschlichkeit, Frieden, Toleranz und Dialog basiert. Das hebräische Wort “ACHAVA” bedeutet Brüderlichkeit und ist dafür ein Schlüsselwort. Austragungsort der Festspiele ist Erfurt als bedeutendster Symbolpunkt für die Geschichte des jüdischen Lebens in Deutschland.
Da Musik bekanntlich eine Kommunikation ohne Sprache zulässt, sind Konzerte internationaler Künstler ein Grundpfeiler des Festivals: Drei der besten Kantoren der Welt, Azi Schwartz (Israel), Roslyn Barak (USA) und Isidoro Abramowicz (Schweden), werden gemeinsam mit dem RIAS Kammerchor aus Berlin die ACHAVA Festspiele am 27. August im Erfurter Dom feierlich eröffnen. Ein ebenso wichtiger Programmpunkt wird mit dem ersten Gottesdienst innerhalb der Festspiele in der Neuen Synagoge Erfurt mit den drei Kantoren am 28. August begangen. Weitere Konzerte werden in der Hauptspielstätte, dem HEIZWERK am Petersberg präsentiert. Podiumsdiskussionen finden im Barocksaal der Thüringer Staatskanzlei statt, darüber hinaus gibt es Veranstaltungen in der Alten, Kleinen und Neuen Synagoge sowie der Peterskirche.
Intendant der Festspiele ist Martin Kranz – unter seiner Leitung haben sich bereits die Jüdischen Kulturtage Berlin zum bedeutendsten jüdischen Festival in Deutschland entwickelt. Die künstlerische Leitung liegt in den Händen von Jascha Nemtsov, der sich als herausragender Kenner und Interpret jüdischer Musik international einen Namen gemacht hat.
Detaillierte Informationen zu den ACHAVA Festspielen 2015 findet man im Internet unter www.achava-festspiele.de. Informationen zu Übernachtungsmöglichkeiten in der Landeshauptstadt Erfurt gibt’s bei der Tourist Information Thüringen unter der Hotline 0361-37420 oder im Internet unter www.thueringen-entdecken.de.Weiterführende Details zu den einzelnen Veranstaltungen gibt’s unter www.weimarer-sommer.de