Gault Millau 2016 Deutschland

Gault Millau Guide 2016: Die besten Restaurants in Deutschland
Peter Maria Schnurr mit seinem Restaurant Falco ist Koch des Jahres 2016. Aufsteiger des Jahres ist Paul Stradner im Brenners Park-Restaurant. Berlins bester Koch ist erneut Tim Raue. Alle Ergebnisse hier. 

 

Die Gault Millau-Tester bewerteten in diesem Jahr deutschlandweit 923 Restaurants, hier die einzelnen Auszeichnungen (alle Listen ganz unten):

Koch des Jahres:
Peter Maria Schnurr vom „Falco“ in Leizig

Entdeckung des Jahres:
Jochim Busch vom „Gustav“ in Frankfurt

Oberkellner des Jahres:
Kathrin Feix vom „Il Giardino“ in Bad Griesbach

Sommelier des Jahres:
Frank Glüer vom „Ess.Zimmer“ in München

Pâtissier des Jahres:
Thomas Yoshida vom „Facil“ in Berlin

Restaurateur des Jahres:
Ali Güngörmüs, der das „Le Canard Nouveau“ in Hamburg und das „Pageou“ in München führt

Bester deutscher Koch im Ausland:
Rainer Becker, der 13 Restaurants (unter den Namen „Zuma“, „Roka“ und „Oblix“) in drei Kontinenten betreibt

Hotelier des Jahres:
Heiner und Renate Finkbeiner, die die „Traube Tonbach“ in Baiersbronn, „Schloss Monrepos“ in Ludwigsburg bei Stuttgart sowie das „Montforthaus“ in Feldkirch (Österreich) führen

Höchste Wertung mit 19,5 von 20 Punkten

Fünf Köche erreichten mit 19,5 von 20 Punkten die höchste Wertung (der „Koch des Jahres“ wird nicht nur nach Punkten, sondern auch nach anderen Kriterien bestimmt):

Christian Jürgens, „Überfahrt“ in Rottach-Egern

Harald Wohlfahrt, „Schwarzwaldstube“ in Baiersbronn

Joachim Wissler, „Vendôme“ in Bergisch Gladbach

Klaus Erfort, „GästeHaus“ in Saarbrücken

Helmut Thieltges, „Waldhotel Sonnora“ in Dreis bei Wittlich in der Südeifel

Berlin

Tim Raue ist erneut bester Koch Berlins. Der gebürtige Berliner biete mit „seiner asiatisch inspirierten Parforcejagd durch die Aromen eines der größten kulinarischen Erlebnisse hierzulande“, hieß zum Erscheinen der Deutschlandausgabe 2016. Für das Restaurant „Tim Raue“ in Kreuzberg gab es dafür von den Testern wie im vergangenen Jahr 19 von 20 Punkten. Raue gehört damit laut Gault-Millau zu den 13 besten Köchen in Deutschland.

Den zweiten Platz mit 18 Punkten belegen in Berlin die gleichen drei Köche wie 2014: Daniel Achilles vom Restaurant „Reinstoff“ in Mitte, Hendrik Otto vom „Lorenz Adlon Esszimmer“ am Brandenburger Tor und Michael Kempf vom „Facil“ im Hotel „Mandala“ am Potsdamer Platz.

17 Punkte: „First Floor“ (Charlottenburg), „Les Solistes by Pierre Gagnaire“ (Charlottenburg), „Frühsammer“ (Grunewald), „Horváth“ (Kreuzberg), „Hugos“ (Tiergarten), „Rutz-Wein-Bar“ (Mitte)

16 Punkte: „Alt-Luxemburg“ (Charlottenburg). „Fischers Fritz“ (Mitte), „Markus Semmler“ (Wilmersdorf), „Nobelhart & Schmutzig“ (Kreuzberg, Neueröffnung), „Skykitchen“ (Lichtenberg, Aufsteiger), „Vau“ (Mitte), „Volt“ (Kreuzberg), „Zeitgeist“ (Mitte, Neueröffnung)

Insgesamt zeichneten die Tester 48 Berliner Küchenchefs aus. Im Vergleich zum Vorjahr wurden fünf Restaurants nicht mehr erwähnt und elf Restaurants neu gelobt. Dazu gehörten das „Eins44“ in Neukölln und das „Le Faubourg“ in Wilmersdorf (beide 14 Punkte) sowie „Lansk“ und „Serrano“ in Wilmersdorf und „The Grand“ und „Zenkichi“ in Mitte (je 13 Punkte).

Gault-Millau lobte die Vorreiterrolle der Hauptstadt: „Der erfolgreiche Auftritt von fünf Neueröffnungen bestätigt den Ruf Berlins als kulinarische Trendmetropole in Deutschland.“

Brandenburg

Drei Köche bieten nach der neuen Bewertung in Brandenburg die beste Küche. Auf Platz eins landeten Alexander Dressel vom Restaurant „Friedrich Wilhelm“ in Potsdam, Oliver Heilmeyer vom „17fuffzig“ in Burg im Spreewald (Spree-Neiße) und Frank Schreiber vom „Goldenen Hahn“ in Finsterwalde (Elbe-Elster). Sie gehörten zu jener Klasse, „in der nach dem Verständnis des Guides Kochen zur Kunst wird“, hieß es am Montag in einer Mitteilung zur Deutschlandausgabe 2016. Die drei Küchenchefs erreichten 16 von 20 möglichen Punkten – für einen „hohen Grad an Kreativität und Qualität“. Im vergangenen Jahr landete Dressel mit einem Punkt mehr alleine auf Platz eins. Seine beiden Kollegen erhielten damals wie jetzt auch 16 Punkte.

Bei Dressel sei „alles gut gemacht und schön angerichtet“, urteilten die Gourmet-Kritiker, „ob Senf und Seeigelschaum oder Ibérico-Schweinenacken mit Aubergine und Shoyu“. Heilmeyer bietet demnach unter anderem „makelloses Filet vom Waller“ (Wels) und „Lammrücken mit schönem Biss“. Für Schreiber sei es nicht einfach, „in dieser Ecke Brandenburgs ein Restaurant auf solch hohem kulinarischen Niveau zu führen“, heißt es unter anderem.

15 Punkte erhielten erneut Marco Giedow von der „Speisenkammer“ in Burg, Carmen Krüger von „Carmens Restaurant“ in Eichwalde (Dahme-Spreewald) sowie Patrick Schwatke vom „Kochzimmer“ in Beelitz (Potsdam-Mittelmark).

Thüringen

Von den landesweit 13 besten Restaurants, befinden sich gleich fünf in der Klassikstadt. In die Riege der Koch-Elite stiegen die Spitzenköche Sten Fischer vom „Alt-Weimar“ und Andreas Scholz vom „Anastasia“ in Weimar auf. Ihre Gerichte seien durchweg handwerklich tadellos zubereitet und sehr ansprechend angerichtet, befanden die Restaurantkritiker und vergaben für beide jeweils 15 von 20 möglichen Punkte. Fischer und Scholz überzeugten unter anderem mit „feiner Gänsemastleber mit Apfelpulpe“ und mit „Fjordforelle mit wildem Brokkoli“.

Platz eins teilen sich mit 16 Punkten wiederum die Weimarer Köche Claus Alboth vom „Alboth’s“ und Marcello Fabbri vom „Anna Amalia“. Sie sind damit wie im Vorjahr die unangefochtenen Thüringer Kochkünstler.

Geschmacklich überzeugte auch der Jenaer Christian Hempfe, der im „Scala“ seine 15 Punkte verteidigen konnte und damit neben den beiden Aufsteigern Fischer und Scholz auf Platz drei steht.
Auf 14 Punkte verbesserte sich Johannes Wallner vom „Clara“.

Baden-Württemberg

Der Baden-Badener Koch Paul Stradner  vom „Brenners Park-Restaurant“ wurde am Montagabend in Ludwigsburg zum „Aufsteiger des Jahres“ gekürt. Er wurde dafür gelobt, dass er „erprobte Aromenkombinationen gekonnt einen neuen Kick verleihen kann, ohne dabei ins Modische zu verfallen“. Der 34-Jährige erhielt für seine Gerichte 18 von 20 Punkten, sie stehen für „höchste Kreativität und bestmögliche Zubereitung“.

Einen Spitzenplatz in der kulinarischen Hitparade verteidigt Harald Wohlfahrt von der „Schwarzwaldstube“ in Baiersbronn: Mit der Höchstnote von 19,5 Punkten – 20 Punkte vergibt der Gault-Millau aus Prinzip nicht – ist er seit 26 Jahren unangefochten der beste Koch im Ländle. Auf Wohlfahrt folgt mit 19 Punkten erneut Claus-Peter Lumpp vom „Bareiss“ Baiersbronn. 18 Punkte erreichten noch Josef Bauer und Christian Baur vom „Landgasthof Adler“ in Rosenberg bei Crailsheim. Zu einem der „jungen Talente 2016“ kürte der Gourmet-Führer Andreas Hettinger vom „Délice“ in Stuttgart, der in dieser Saison erstmals Küchenchef wurde und auf Anhieb 16 Punkte erhielt.

Bayern

Bayern bleibt nach Ansicht des Gourmetführers Gault-Millau das deutsche Feinschmecker-Bundesland Nummer eins. Von den 35 deutschen Topköchen, die von den Restaurant-Testern 18 bis 19,5 Punkte bekommen haben, stehen 8 im Freistaat am Herd – mehr als in jedem anderen Bundesland.

Christian Jürgens vom Restaurant „Überfahrt“ in Rottach-Egern am Tegernsee konnte seine Top-Bewertung in diesem Jahr noch von 19 auf 19,5 von 20 möglichen Punkten verbessern. Diese Punktzahl erreichen nur vier weitere Köche in ganz Deutschland. Jürgens, der auch in der Vox-Sendung „Game of Chefs“ auftrat, war im Gault-Millau 2013 zum „Koch des Jahres“ erklärt worden. Im Restaurantführer für 2016 bekommt Peter Maria Schnurr aus Leipzig den Titel. Der „Koch des Jahres“ wird nicht nur nach Punkten ausgewählt.

Nach Bayern gehen dieses Mal die Auszeichnungen für den „Oberkellner des Jahres“, den „Sommelier des Jahres“ und den „Restaurateur des Jahres“. Kathrin Feix vom „Il Giardino“ in Bad Griesbach ist demnach die beste Oberkellnerin in Deutschland. „Sie ist eine Frau mit vielen Talenten und überzeugt nicht nur als herzliche, zugewandte Gastgeberin, sondern auch als versierte Weinkennerin und ausgebildete Tee-Sommelière“, urteilten die Restaurant-Tester.

„Sommelier des Jahres“ ist Frank Glüer vom „Ess.Zimmer“ in München: „Ein Entdecker junger Talente, ein Kenner großer Gewächse, ein Liebhaber deutscher Weine. Und er bereichert jedes Tischgespräch um seinen köstlich trockenen Humor.“ Als „Restaurateur des Jahres“ wurde Ali Güngörmüs ausgezeichnet, der das „Le Canard Nouveau“ in Hamburg und das „Pageou“ in München führt.

Hessen

Andreas Krolik aus dem Frankfurter Restaurant „Lafleur“ und Christian Eckhardt von der „Villa Rothschild“ in Königstein sind die besten Küchenchefs in Hessen. Beiden gaben die Kritiker in der am Montag veröffentlichten aktuellen Deutschlandausgabe 18 von 20 möglichen Punkten für „höchste Kreativität und bestmögliche Zubereitung“ – nur 13 Köche in Deutschland sind höherplatziert.
Während Eckhardt seinen Vorjahresrang behauptet, ist Krolik neu in der Spitze Deutschlands. Hoch bewertet wurden auch die Köche der vier Frankfurter Restaurants „Carmelo Greco“, „Francais“, „Tiger-Gourmetrestaurant“, „Lohninger“ sowie des „Schwarzenstein“ in Geisenheim im Rheingau und des „L’Etable“ in Bad Hersfeld (alle 17 Punkte).

Rheinland-Pfalz

Helmut Thieltges vom „Waldhotel Sonnora“ in Dreis (Kreis Bernkastel-Wittlich) gehört für den Restaurantführer Gault-Millau weiter zu den absoluten Spitzenköchen in Deutschland. In der am Montag veröffentlichten neuen Ausgabe erreicht der Küchenchef erneut 19,5 von 20 möglichen Punkten. Kein Koch in Deutschland kommt auf eine höhere Bewertung, vier weitere erreichen ebenfalls 19,5 Punkte.
Auch Hans Stefan Steinheuer von „Zur Alten Post“ in Bad Neuenahr zählt zu den besten Küchenchefs Deutschland. Seine Küche wurde mit 19 Punkten bewertet. Thieltges hält seinen Rang seit 18 Jahren. Seine Kritiker loben ihn dafür, „unbeeindruckt von allem Modischem, trendigen Produkten, fernöstlicher oder nordischer Küchenstilistik die erlesensten Produkte aus Frankreich in höchstmöglichem Wohlgeschmack“ zuzubereiten.

Einen anderen Küchenchef aus Rheinland-Pfalz feiern die Gault-Millau-Tester dagegen gerade für seinen Wagemut und seine Experimentierfreude mit Zutaten aus Japan und Thailand: Der 30-jährige Daniel Schimkowitsch vom Restaurant „L.A. Jordan“ in Deidesheim erhält 17 Punkte und ist für den Gourmetguide der „Aufsteiger des Jahres“ in Rheinland-Pfalz.

Saarland

Koch Klaus Erfort vom „Gästehaus Klaus Erfort“ in Saarbrücken zählt weiter zu den absoluten Spitzengastronomen in Deutschland. Erfort bekommt 19,5 von 20 möglichen Punkten. Auch Christian Bau von „Victor’s Fine Dining“ in Perl-Nennig gehört mit 19 Punkten zu den besten Küchenchefs Deutschlands. Beiden bescheinigte der Gault-Millau das Prädikat „Weltklasse“.

Die Kritiker hatten im Saarland insgesamt acht Restaurants bewertet. Neben den beiden Siegern zählen sie zwei weitere Restaurants zur Kategorie, in der „Kochen zur Kunst“ wird: Das „Barrique“ in Blieskastel und das „Le Noir“ in Saarbrücken wurden mit jeweils 16 Punkten bedacht.

Mit Blick auf ganz Deutschland kritisierten die Essenstester: „Das Motto „Mehr Schein als Sein“ findet leider auch in der deutschen Gastronomie zunehmend Anhänger. Immer öfter spielen Äußerlichkeiten eine größere Rolle als das, worum es eigentlich geht: den guten Geschmack.“ Immer mehr Teller würden aussehen wie von Foodstylisten designt, hieß es: „Leider schmecken sie auch so.“

Hier alle Restaurantlisten

GM_Berlin_2016.pdf0.9 MGM_Hamburg_2016.pdf787 KGM_Bremen_2016.pdf381 KGM_Brandenburg_2016.pdf424 KGM_Bayern_2016.pdf1.0 MGM_Baden_Wuerttemberg_2016.pdf496 KGM_Thueringen_2016.pdf510 KGM_Schleswig-Holstein_2016.pdf565 KGM_Sachsen-Anhalt_2016.pdf539 KGM_saarland_2016.pdf497 KGM_Rheinland_Pfalz_2016.pdf814 KGM_NRW_2016.pdf827 KGM_Niedersachsen2016.pdf811 KGM_Meck.-Pomm.2016.pdf615 KGM_Hessen_2016.pdf750 KGM_Sachsen_2016.pdf648 K