Koproduktion von Oper und Schauspiel Stuttgart: The Fairy Queen
Calixto Bieito inszeniert; Christian Curnyn dirigiert
“One charming night gives more delight, Than a hundred lucky days.”
(Aus dem Libretto von The Fairy Queen)
Es wird die erste Koproduktion von Oper Stuttgart und Schauspiel Stuttgart seit 20 Jahren: Henry Purcells Semi-Oper The Fairy Queen nach William Shakespeares Meisterwerk Ein Sommernachtstraum feiert am Sonntag, 31. Januar 2016, um 19 Uhr im Schauspielhaus Premiere. Der katalanische Regisseur Calixto Bieito führt Regie. Die Musikalische Leitung liegt in den Händen von Christian Curnyn. Der ausgewiesene Experte für Barockmusik erarbeitete in Stuttgart mit Calixto Bieito bereits Jean-Philippe Rameaus Platée (2011/12). Er ist Gründer und Musikdirektor der Early Opera Company, eines der führenden britischen Ensembles für Alte Musik. Ihre gemeinsame Einspielung von Händels Alceste gewann den Opera Award der BBC Music Magazine Awards 2013; die Aufnahme von Händels Xerxes wurde für die Gramophone Classical Music Awards 2014 nominiert. Susanne Gschwender entwirft das Bühnenbild wie bei allen bisherigen Stuttgarter Neuproduktionen von Calixto Bieito (Jenůfa, Der fliegende Holländer, Parsifal, Der Triumph von Zeit und Enttäuschung, Die menschliche Stimme, Platée). Für das Kostümbild zeichnet Anja Rabes verantwortlich. Sie hatte in Stuttgart zuletzt die Kostüme für die Neuproduktionen Così fan tutte (2014/15) und Der Schaum der Tage (2012/13) entworfen. Für die Choreografie zeichnet Beate Vollack verantwortlich, die mit Calixto Bieito zuletzt bei der Neuinszenierung von Bernd Alois Zimmermanns Die Soldaten an der Komischen Oper Berlin zusammengearbeitet hat.
In seiner Komödie Ein Sommernachtstraum schickt William Shakespeare drei unglückliche Liebespaare in einen Irrgarten der Gefühle. Pucks Zaubertropfen bringen nicht nur Oberon, den Elfenkönig, nebst Gattin Titania und Gefolge durcheinander. Auch für die jungen Athener Lysander und Demetrius, Hermia und Helena vermengen sich im nahegelegenen Wald Rausch und Realität, Traum und Albtraum. Herrscherhochzeit und Verwechslungskomödie, Elfentanz und Handwerkerposse zugleich, erzählt das Stück nicht nur von den romantischen Irrungen und Wirrungen junger und alter Liebe. Es spürt auch dem Zyklus des Werdens und Vergehens nach und macht sich auf die Suche nach der Liebe in ihren verschiedenen Spielarten.
Diese Themen prägen auch die Musik, die Henry Purcell Ende des 17. Jahrhunderts, einhundert Jahre nach Shakespeare, für seine Adaption des Sommernachtstraums komponiert hat. Purcells The Fairy Queen ist eine sogenannte Semi-Oper oder Masque: Eine Mischform aus Schauspiel und Oper. Für die Staatstheater Stuttgart eine Steilvorlage, sich dem „Orpheus britannicus“ Purcell in einer Koproduktion von Schauspiel und Oper zuzuwenden. Sieben Schauspielerinnen und Schauspieler (Susanne Böwe, Caroline Junghanns, Katharina Knap, Hanna Plaß, Johann Jürgens, Christian Schneeweiß, Michael Stiller), sechs Sängerinnen und Sänger (Lauryna Bendžiũnaitė, Mirella Bunoaica, Josefin Feiler, Mark Milhofer, Arnaud Richard, Alexander Sprague), der Staatsopernchor und das Staatsorchester Stuttgart erarbeiten gemeinsam einen Theaterabend, bei dem auch die Gattungsgrenzen in die Schwebe geraten.
Calixto Bieito: „In meiner Vorstellung wird es ein sehr surrealer Theater-Abend, in dem sich Sprachen und Gesang auf verrückte Weise mischen: Eine moderne Liebesgeschichte, ein dadaistisches Fest und ein barockes Spektakel zugleich. Shakespeares Sommernachtstraum und Purcells Fairy Queen sind Theaterstücke aus zwei unterschiedlichen Epochen mit sehr unterschiedlichen Theaterästhetiken. Beide Stücke verbindet, dass es in ihnen um eine große Feier geht, ums Heiraten – und um die Liebe in all ihren Spielarten. Unsere Stuttgarter Inszenierung wird mit einer großen Hochzeitsparty beginnen und gemeinsam mit den Figuren treten wir anschließend ein in das Reich der Nacht und der Phantasien. Wir betreten eine Art tierischen Nachtclub, einen Ort voller Kontraste, in dem alles möglich ist: Barocker Zauber und zärtliche Illusion ebenso wie die dunklen Seiten von Liebe und Partnerschaft. Wie in allen meinen Produktionen teile ich mit den Darstellern meine Phantasien – und wenn es gut läuft, wird der Abend am Ende angereichert sein mit den Phantasien aller Beteiligten.“
Koproduktion der Oper Stuttgart und des Schauspiel Stuttgart
Weitere Vorstellungen: 2. | 5. | 7. | 11. | 13. | 19. | 22. Februar 2016
Begleitveranstaltungen zu The Fairy Queen
Einführungsmatinee
Sonntag, 24. Januar 2016, 11 Uhr im Schauspielhaus, Unteres Foyer
Das Produktionsteam gibt einen Einblick in die Konzeption der Neuinszenierung.
Nach(t)gespräch
Freitag, 5. Februar 2016
Samstag, 13. Februar 2016
Mitwirkende der Produktion beantworten im Anschluss an die Vorstellung Fragen der Zuschauer.
Einführung vor jeder Vorstellung
Eine Einführung findet vor jeder Vorstellung jeweils 45 Minuten vor Vorstellungsbeginn im Schauspielhaus, Unteres Foyer statt.