Seine dämonische, expressionistische Bildsprache ist schon allein ein Schocker. Mit der entsprechenden musikalischen Untermalung wird Friedrich Wilhelm Murnaus Stummfilmklassiker Nosferatu aus dem Jahr 1922 vollends zur »Symphonie des Grauens«. Vor allem wenn einer der führenden Organisten unserer Zeit am Spieltisch der Orgel in der Philharmonie sitzt: Jean Guillou. Der Schüler von Marcel Dupré, Maurice Duruflé und Olivier Messiaen war von 1963 bis 2014 Titularorganist an St. Eustache in Paris und gilt als genialer Improvisator, der virtuos die Möglichkeiten seines Instruments auszureizen weiß. Übrigens lebte Guillou zu Beginn seiner Karriere fünf Jahre in Berlin, wo er wichtige künstlerische Inspirationen empfing. Er fühlt sich der deutschen Metropole immer noch sehr verbunden: »Wenn ich heute in der Stadt bin, dann habe ich das Gefühl, dort geboren zu sein – in künstlerisch-musikalischer Hinsicht trifft das ja auch zu«
Piotr Anderszewski ist der nächste Gast in der Konzertreihe Klavier. Der polnische Pianist, der schon öfters mit dem legendären Swjatoslaw Richter verglichen wurde, hat ein spannendes Programm zusammengestellt, angefangen mit zwei Partiten Johann Sebastian Bachs über Robert Schumanns Papillons und seine »Geistervariationen« bis hin zu Karol Szymanowskis Zyklus Métopes.
Barockes Dresden – Reinhard Goebel und die Orchester-Akademie der Berliner Philharmoniker
Reinhard Goebel gilt nicht nur als Spezialist für die historisch informierte Aufführungspraxis, sondern auch als profunder Kenner der Dresdner Hofmusik des 18. Jahrhunderts. Schon manchen musikalischen Schatz hat er aus den Tiefen der Archive geborgen. Unter seiner Leitung führen die Stipendiaten der Orchester-Akademie Werke auf, die bei Festlichkeiten am Hof August des Starken und seiner Nachfolger erklangen.
Und noch einmal höfische Barockmusik: Dieses Mal führen die Akademie für Alte Musik Berlin und das Collegium Vocale Gent unter der Leitung von Christian Curnyn zwei Chorwerke auf, die Georg Friedrich Händel für das englische Königshaus geschrieben hat, den Funeral Anthem for Queen Caroline und die prächtige Ode for St. Cecilia’s Day. Solisten sind die schwedische Sopranistin Klara Ek und der britische Tenor Thomas Hobbs.
So, 28. Februar 2016, 14.30 und 17 Uhr, Philharmonie
Familienkonzert – Die Spielzeugschachtel
Bei diesem Konzert verwandelt sich der Große Saal der Berliner Philharmonie in eine »Spielzeugschachtel« voller musikalischer Überraschungen. Claude Debussys La Boîte à joujoux, eine Ballettmusik, die der französische Komponist für Kinder geschrieben hat, ist Ausgangspunkt für dieses zauberhaft inszenierte, interaktive Konzertereignis.
Bei den Osterfestspielen Baden-Baden reiht sich ein musikalischer Höhepunkt an den nächsten: Herzstück des Festivals sind die Aufführungen von Richard Wagners Tristan und Isolde mit Eva-Maria Westbroek und Stuart Skelton in den Titelpartien. Die Regie führt Mariusz Treliński. In den Orchesterkonzerten wirken die Dirigenten Sir Simon Rattle und Yannik Nézet-Séguin sowie die Geigerin Janine Jansen, die Pianistin Mitsuko Uchida und der Cellist Yo-Yo Ma mit. Nicht zu vergessen die »Meisterkonzerte«, in denen sich philharmonische Musiker und Ensembles mit Kammermusik präsentieren.
Claudio Abbados letztes Konzert mit den Berliner Philharmonikern
Anlässlich von Claudio Abbados zweitem Todestag am 20. Januar 2016 veröffentlichte Berliner Philharmoniker Recordings die Audio- und Video-Mitschnitte seines letzten Konzerts mit dem Orchester. Auf dem Programm standen Hector Berlioz’ Symphonie fantastique und Felix Mendelssohns Musik zu Ein Sommernachtstraum. Die Aufzeichnungen vermitteln eindrucksvoll die besondere Atmosphäre dieses Abends, die große Zuneigung des Orchesters und des Publikums zu Claudio Abbado. Die Edition ist im Shop der Philharmonie und im Onlineshop erhältlich.