vom 8. bis 10. April findet ein Wochenende ganz im Zeichen der Jugend im Schiller Theater statt:
Nachdem der Kinderchor der Staatsoper Unter den Linden am vergangenen Freitag, dem 1. April, von seiner erfolgreichen China-Tournee zurückgekehrt ist, sind die jungen Sängerinnen und Sänger diesen Freitag wieder auf der Bühne der Staatsoper im Schiller Theater zu erleben. Gemeinsam mit der Staatskapelle Berlin und Sopranistin Hanna Zumsande laden sie unter der Leitung von Vinzenz Weissenburger zum »Frühlingskonzert« ein: Auf einen ersten Teil mit Barockmusik – mit Vokal- und Instrumentalwerken Georg Friedrich Händels – folgen Stücke aus dem Repertoire der Romantik mit Werken von Debussy, Franck und Schreker (8. April um 19:00 Uhr mit Konzerteinführung um 18:15 Uhr).
Nur ein paar Wochen zuvor stand für 40 Mitglieder des Kinderchors die spannende Reise in den »Fernen Osten« auf dem Programm: Vom 17. März bis zum 1. April 2016 reisten die zwischen zehn- und sechzehnjährigen Nachwuchssänger im Rahmen des Deutsch-Chinesischen Jahres für Schüler- und Jugendaustausch nach China. Mehr als 4.000 Kilometer legten sie in den zwei Wochen zurück, in sieben verschiedenen Städten waren sie zu Gast. Rund zehntausend Menschen haben die Choristen mit ihrer Musik erreicht – als Kulturbotschafter aus Berlin. Im Mittelpunkt standen der Austausch und die Begegnung mit anderen Kinderchören. In mehreren Schulen trafen die jungen Sängerinnen und Sänger aus Berlin mit ihren chinesischen Gastgebern zusammen. Neben einer Reihe solcher »Begegnungskonzerte« waren die sechs großen Konzerte, die der Kinderchor der Staatsoper mit seinem musikalischen Leiter Vinzenz Weissenburger veranstaltete, besondere Attraktionen für das Publikum. Hunderte, in zwei Fällen – in der Wuhan Qintai Musikhalle sowie in der Forbidden City Concert Hall Peking – sogar jeweils mehr als 1.500 begeisterte Zuhörer haben den Kinderchor für seine exzellenten musikalischen Leistungen gefeiert. In modernen Konzertsälen ist das Ensemble dabei ebenso aufgetreten wie in Theatern (in Hangzhou, Fuzhou und Shengzhen) oder öffentlichen Gebäuden wie etwa Rathäusern.
Am Samstag, dem 9. April ist die Berliner Erstaufführung von Stephen Olivers »Mario und der Zauberer« für Menschen ab 15 Jahren in der Werkstatt zu erleben (20:00 Uhr). Regisseurin Aniara Amos und Dirigent Felix Krieger haben die Oper nach der Novelle von Thomas Mann gemeinsam mit einem sechsköpfigen Sängerensemble, Mitgliedern der Staatskapelle Berlin sowie 22 Mitgliedern des Jugendchors der Berliner Staatsoper zwischen 18 und 25 Jahren erarbeitet. Vorbild für die Figur des Magiers Cipolla war Cesare Gabrielli, der durch seine hypnotischen Fähigkeiten das Interesse Thomas Manns auf sich zog. Durch ihn konnte er seine Erforschung manipulativer Mechanismen vertiefen: die Verführung durch dämonische Mächte oder durch zirzensisches Blendwerk, die Kritik und Demontage des Künstlers als Volksverführer und die Frage nach der Freiheit des Willens. »Thomas Mann hat mit dieser Novelle die Macht vorausgeahnt, die im Zerfall kollektiver und individueller Toleranz, vom unlauteren Reagieren des ‚Angstbürgers‘ ausgehend, steckt. Vor nicht allzu langer Zeit hat dieser Nährboden Europa in den Faschismus und in den Untergang unserer Gesellschaft geführt. Heute spüre ich dieselbe Energie. Ein Gespenst geht um in Europa. Der Boden für Manipulation und Fremdbestimmung ist geebnet. Jetzt darf sich der so genannte ‚zivilisierte Mensch‘ entscheiden, ob er diese Bezeichnung zu Recht tragen darf«, so Aniara Amos über die Aktualität dieses Werks.
Am Sonntagvormittag um 11:00 Uhr verwandelt sich die Werkstatt des Schiller Theaters wieder in einen Hörsaal, wenn Pablo Heras-Casado als Künstlerprofessor der Musiktheaterakademie für Kinder unter dem Motto »Hände hoch!« zu Gast ist. Als Dirigent lenkt er aufmerksam das Zusammenspiel der Musiker, lauscht jede Sekunde ihrer Interpretation und formt den Klang der Partitur ganz nach seinen Vorstellungen. Das wichtigste Werkzeug sind seine Hände, oft mit klitzekleinen Gesten, die die Musiker im Orchestergraben nicht aus den Augen verlieren dürfen, um die Bewegungen in Klang und Atmosphäre zu verwandeln. Doch was genau bedeuten die einzelnen Bewegungen? In diese und andere Geheimnisse des Dirigierens wird Pablo Heras-Casado die jungen Studierenden einweihen. Gasthörer zwischen 9 und 13 Jahren sind herzlich eingeladen!