Die nächste Ausgabe der Reihe „Jazz & Lyrics“ in der Tischlerei widmet sich am Sonntag, 12. Juni, um 20.30 Uhr, dem Thema „Motown“ – A Special History. Wie nahe sich Jazz und Soul sind, wird dieser „soulful evening“ mit Amber Schoop und der Jazzcombo der Deutschen Oper Berlin zeigen. Neue Arrangements von Manfred Honetschläger und ein Vortrag von Tim Renner, Kulturstaatssekretär und ehemals Chef von Universal Deutschland, zu den „Big Motown Artists“ wie Michael Jackson oder Stevie Wonder werden dieses stilbildende Plattenlabel lebendig werden lassen. Und da bei dieser Musik stillsitzen schwer fällt, ist mit Eugen Hahn ein absoluter Motown-Fachmann als DJ mit an Bord. Achtung: Danceflooralarm!
Am 18. Juni verabschiedet sich der Bass Matti Salminen mit seinem Auftritt als König Marke in TRISTAN UND ISOLDE von seinem Berliner Stammhaus, der Deutschen Oper Berlin. Seit seinem Debüt 1977 als Veit Pogner in den MEISTERSINGERN ist Matti Salminen ein vertrauter und außerordentlich geschätzter Gast an der Deutschen Oper Berlin. Er sang hier zahlreiche wichtige Partien, darunter in Götz Friedrichs „Jahrhundert-RING“ Fasolt, Hunding und Hagen, Ramphis (AIDA), die Titelrolle in BORIS GODUNOW, Sarastro (DIE ZAUBERFLÖTE), Gurnemanz (PARSIFAL) und König Philipp (DON CARLO), eine Interpretation, in der Salminens enorme Gestaltungskraft in ganz besonderer Weise beeindruckte. Seine Auftritte im Haus an der Bismarckstraße waren immer wieder künstlerische Höhepunkte, so zuletzt in der Eröffnungsinszenierung der Intendanz von Dietmar Schwarz: PARSIFAL in der Regie von Philipp Stölzl, wo abermals die eindringliche Darstellungskunst und die außergewöhnlich dunkle Stimmfärbung des finnischen Bassisten – unter Leitung von Generalmusikdirektor Donald Runnicles – zu erleben war.
Zwei der bekanntesten Sinfonien der Wiener Klassik hat Donald Runnicles für sein letztes Sinfoniekonzert in dieser Spielzeit, am Montag, 27. Juni um 20 Uhr, ausgewählt: Sowohl Joseph Haydns unter ihrem Spitznamen „Die Uhr“ bekannte Sinfonie Nr. 101 aus der zweiten Serie der „Londoner Sinfonien“ als auch Mozarts große g-Moll-Sinfonie sind bis heute für jedes Orchester Prüfsteine der Spielkultur. An der Deutschen Oper Berlin ergänzen sie den Mozart-Schwerpunkt zum Spielzeitende, in dessen Zentrum die Neuproduktion der ENTFÜHRUNG AUS DEM SERAIL, ebenfalls unter musikalischer Leitung von Donald Runnicles und in der Regie des Argentiniers Rodrigo García steht (Premiere am 17. Juni). Kontrastiert werden die Sinfonien durch ein Werk, mit dem Richard Strauss mitten im Zweiten Weltkrieg versuchte, den vermeintlich unbeschwerten Tonfall der Wiener Klassiker fortzuspinnen. In seiner 1942 uraufgeführten Oper CAPRICCIO beschwört er eine Welt herauf, in der die Menschen einander nicht umbringen, sondern stattdessen geistreich über Kunst diskutieren. Den berühmten Schlussgesang der Gräfin Madeleine, Paradestück vieler großer Strauss-Diven von Elisabeth Schwarzkopf über Gundula Janowitz bis hin zu Renée Fleming, wird Michaela Kaune interpretieren, die gerade erst als Marschallin im ROSENKAVALIER an der Deutschen Oper Berlin einen großen persönlichen Triumph feiern konnte.