Kulturstaatsministerin Monika Grütters betonte bei der Eröffnung: „Das Jazzfest Berlin ist eines der musikalischen Höhepunkte im Hauptstadt-Kulturkalender und begeistert seit mehr als 50 Jahren Jazzfans aus aller Welt. Die Vielfalt dieses Genres macht den deutschen Jazz zu einem stolzen und unverzichtbaren Bestandteil unserer Kulturlandschaft. Daher setzt sich mein Haus mit verschiedenen wichtigen Projekten der Musik- und Künstlerförderung dafür ein, dass der Jazz endlich die öffentliche Anerkennung und Unterstützung erfährt, die ihm gebührt.“
Der Intendant der Berliner Festspiele Thomas Oberender sieht das Jazzfest Berlin in einer besonderen Verantwortung: „Das Jazzfest Berlin ist ein Brennpunkt von Entwicklungen und es will daher auch ein Nachdenken über die speziellen Hintergründe des Jazz und seine gegenwärtige Situation fördern. Dabei sind uns die ARD und Deutschlandradio wertvolle Partner. Auch wenn die Musikwelt des Jazz durchlässig und beweglich zu sein scheint, ist bei näherer Betrachtung der Jazz strukturell mit mehr Begrenzungen und Ausgrenzungen behaftet als man denkt. So ist es programmatisch, dass im diesjährigen Jazzfest-Programm mehr als die Hälfte aller Bands von Musikerinnen geleitet werden, obwohl deren belegter „Marktanteil“ gerade mal bei 20 Prozent liegt. Wir sehen, dass die Jazzszene vor allem in den Metropolen vital, durchlässig und international ist. Das zeigt sich auch sehr deutlich in Richard Williams diesjähriger Ausgabe des Festivals, die spezielle Konstellationen zwischen internationalen Künstlern und solchen der Berliner Szene herstellt.“
Richard Williams zu seiner diesjährigen Festivalausgabe: „In meiner zweiten Festivalausgabe hoffe ich dem Publikum wieder mein Ziel spürbar zu machen, ein Programm zu schaffen, das sowohl inklusiv als auch nach-außen-blickend wirkt. Der Fokus auf eine neue Spielweise des Jazz möge den Zuhörern einen flüchtigen Eindruck davon vermitteln, wie sich diese Musik bei ihrem Übergang ins zweite Jahrhundert entwickelt und wie Jazz als in Amerika geborene Kunstform heute zu einer lebendigen Quelle für Künstler unterschiedlichster Genres auf der ganzen Welt geworden ist.“
Bereits gefeiert wurden die ausverkauften Vorabende des Jazzfest Berlin mit der Performance „For Pina“ der amerikanischen Musikerin Matana Roberts mit Berliner Künstler*innen im Martin-Gropius-Bau und der Aufführung der „Songs out of Exile“ von Hanns Eisler von Sänger Michael Schiefel mit dem Wood & Steel Trio im Institut français. Die weiteren Konzerte des Jazzfest Berlin 2016 sind fast alle ausverkauft. Es gibt noch Restkarten an der Abendkasse sowie Ticketsfür das Abschlusskonzert am Sonntag, den 6. November im Haus der Berliner Festspiele mit Julia Holter und Ensemble, Steve Lehman und seinem Octet sowie Eve Risser mit dem White Desert Orchestra.
Die Eröffnungsansprachen des Jazzfest Berlin 2016 von Prof. Monika Grütters und Dr. Thomas Oberender werden auf der Jazzfest Berlin Facebook Seite live gestreamt und sind dort zeitlich unbegrenzt abrufbar. Ebenfalls dort live zu erleben bzw. dann nachzusehen sind die Buchpräsentation am 4. November sowie die Künstlergespräche am 5. November und 6. November.
Die Abende des Jazzfest Berlin 2016 vom 3.-6. November werden erstmalig alle live bei den ARD-Rundfunkanstalten, dem rbb Kulturradio und Deutschlandradio präsent sein. Jazzfest Berlin im Radio