Es sind die Bilder, die bleiben und den Eindruck formen. Eine Wiese auf der Hochebene von Castelluccio in voller Blütenpracht – rot gelb, lila, blau. Am Horizont das steinerne Grau der Berge, zerfurcht, zerrissen. Ein Nebelmeer vermischt mit einem zarten Rot des Sonnenuntergangs – wie eine Fata Morgana tauchen die große und die kleine Kuppel von S. Maria degli Angeli aus dem grauen undurchsichtigen Schleier auf.
Ein Fresko in der Doppelkirche von Assisi: Franziskus mit güldenem Heiligenschein, in der Linken die Bibel, zwei Finger der rechten Hand zeigen auf Tauben, Enten, Spechte, Kraniche. Der Dialog mit Tieren, mit der Natur.
Umbrien in aller Pracht, Schönheit und Verschlossenheit. Gegenwart und Vergangenheit in der Realität der Menschen, der Landschaft, der Küche und der Kultur. Mittelitalien in vollster Lebenslust, alt, heiter und harmonisch. Die Toskana mit dem besten Brot und dem elegantesten altgepressten Öl, dem feinsten Chianti. Latium mit Rom konservativ, pragmatisch im Lebensstil und Küche. Die Marken mit leckeren Oliven und einem der besten italienischen Weißen, dem Verdicchio, die Emilia Romagna: Butter und Sahne-Land, Parmesan, Prosciutto und Tortellini.
Schließlich Umbrien mit den unvergessenen Bildern und wundervollen Oliven, traumhaften Trüffeln. Umbrien ist das Herz des Stiefels, kein Zugang zum Meer, immer dem Einfluss der Nachbarregionen unterworfen. Permanenter Widerspruch in Küche und Keller, Spiegel der armen, bäuerlichen Bevölkerung und einem aufgeschlossenen, genussfreudigem Lebensstil. Tradition der Franziskaner und Benediktiner auf der einen Seite, Jugend und römischer Hof als Vorbild auf der anderen Seite.
Lebensstile, die zu unterschiedlichen Küchen führten: karg und auf wenige Zutaten beschränkt, reicher und raffinierter die andere. Dicke Suppen aus Dinkel, dicke Spaghetti mit einer warmen Öl-Knoblauchsauce gegen Salmi, einem Ragout aus Ringeltauben, Fasan mit Oliven und Lamm am Spieß. Und dann natürlich die Krönung, exklusiv, selten, kostbar und wertvoll: die schwarze Trüffel.
Genuss in rustikaler Umgebung oder in klassischem Gemäuer. Da ist Assisi mit seiner geballten Geschichte, seinen Bauten, seinen Menschen. Genuss pur mitten im historischen Zentrum im Ristorante Da Cecco, in der Piazza S. Pietro: unverfälschte authentische Küche: eine Frittata Ai Tartufi Neri, Strozzapreti und immer wieder Farro, also Dinkel von rustikaler Feinheit, vor allem als Suppe. Superelegant und historisch fein wohnt und speist es sich in altem Klostergemäuer aus dem17. Jahrhundert in Gubbio im „Il Park Hotel ai Cappuccini“.
Eine Küche voller leichter Bodenständigkeit, elegante Region mit Feinschmeckerqualität : immer wieder die Trüffel, mit Passatelli oder Cappelletti, Strangozi oder Frascarelli. Absoluter Höhepunkt aber das gegrillte Chianina Rind. Reine weiße Tiere, die größte Rinderrasse der Welt, die Kuh bis zu 800kg schwer, der Stier bis zu 1500kg. Ein Fleisch, das im Gaumen schmilzt, zart und würzig. Dafür vergesse ich ein Kobe Steak. Umbrien von seiner besten Seite.
Dazu die Weine, in Deutschland etwas stiefmütterlich behandelt, dabei aber von sehr guter Qualität und preislich eine echte Alternative, der Toskana- Virus hat die Winzer zum Glück nicht infiziert. Köstlich von Falesco der Vitiano Bianco 2007, Verdicchio und Vermentino, leicht und süffig mit intensiven Gewürznoten. Oder: der Orvieto Classico aus Grechetto, Chardonnay und Procanicoei, eine Wiese voller Heu, Strohblumen und Melonen.
Und die Roten: ein Sangiovese mit dem Geschmack nach reifen, eingelegten Kirschen oder der Giubilante von Lungarotti mit einem für Umbrien völlig ungewöhnlichen Cuvee aus Sangiovese, Merlot und Syrah. Wem also so Gutes widerfährt benötigt nur noch die passende stilvolle Übernachtung.
Vergessen sie Hotels oder Pensionen, vertrauen sie sich einfach Cuendet an. (www.cuendet.de) oder die gebührenfreien Telefonnummern 0800 18 33 565/ 800 18 00 114). Die Werbung „Ferienhäuser mit Atmosphäre“ ist zutreffend. In Morlupo das Haus Anticopozo, geeignet für 9-10 Personen, eine grüne Idylle mit allem Komfort oder ganz modern, wirklich um Verlieben, in Petrignano, das Haus Porsenna auf einem 10.000 Quadratmeter großen Grundstück. Uralte Bäume, Oliven, Obst, die grünen Hügel an der Grenze von Umbrien und der Toskana. Der Kampf der Schönheiten, etwas weicher, zärtlicher die Toskana, etwas härter, klarer, aber eindrucksvoller die umbrische Szenerie.
Gäste können durch diese Privathäuser die Region, die Orte, die Menschen authentisch und hautnah erleben. Historische Villen, lokalspezifische Ferienwohnungen, Moderne auf historischem Boden. Das sollte schon mal einen Euro mehr wert sein. Umbrien lockt mit einer Landschaft, einer Geschichte, Keller und Küche, in der Gegenwart und Vergangenheit auf zauberhafte Weise in einem einzigartigen Gleichgewicht nebeneinander existieren.
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