Ein stolzes Lächeln, entspannte Gesichtszüge, meine Frage ist Heimvorteil für Petra Bensemann, Direktorin des Hotels ‚Das Ahlbeck‘ – die Frage, ob nicht Hoteldirektorinnen fast so selten sind, wie Frauen in Führungspositionen eines DAX Unternehmens. „Bei uns auf der Insel nicht so selten“, sagt sie, „aber ein Kind der Insel ist Hoteldirektorin geworden, also da bin ich ein Exot!“ Und da ist es wieder das stolze Lächeln, das charmante Grübchen in das selbstbewusste offene Gesicht zaubert. Petra Bensemann ist eines der seltenen Wunder der Branche. Als Nebeneinsteigerin eine glanzvolle Karriere. Dabei war ihr Weg eigentlich vorprogrammiert: Studium an der Humboldt Universität, Musik- und Deutschlehrerin, das zu Hause, die Familie aber immer Stunden entfernt. Ein Leben der weiten Wege. Dann der Wechsel auf die heimatliche Insel Usedom, kulturelle Mitarbeiterin im Kurhotel und der Reha-Klinik, Lehrgang für Programmgestaltung, also kann sie Regie führen. Dann die Wende und der Beginn von Irrungen und Wirrungen: Bewachungsfirma, Hausdame, Tourismusfachwirtin, Betriebswirtschaftsseminare, also die Theorie für das praktische Wissen. Die Anstrengungen lohnen sich: das ‚Upstaalsboom‘ gibt ihr die Chance, hier schafft sie es bis zur stellvertretenden Direktorin. Schließlich das Angebot vom neu errichteten ‚Das Ahlbeck‘. ‚Auch mein Mann sagt, so eine Chance kommt nie mehr‘. Im Juli 2007 beginnt die jetzige große Karriere, „damals hatte das nur im entferntesten Sinne etwas mit Hotel zu tun“. Heute ein Beispiel für viele große Häuser, ein echtes Juwel. Ein Knochenjob, immer da, immer gesprächsbereit, immer voller Ideen. Das Ziel war ein enorm hoher Anspruch, der erreicht ist. Heute ein Haus für Genießer, für Kenner, für Liebhaber. An 365 Tagen im Jahr keine Zeit zum Luft holen. Keine Billigangebote, „das hat das Haus auch nicht verdient“. Petra Bensemann ist kein Schreibtischmensch, spricht viel, hört viel zu, muss immer wissen, was in ihrem Haus passiert. „Jeden Abend gehe ich durch das Restaurant, spreche mit den Gästen, es gibt keinen besseren Draht als über das Abendessen“. Tief Luft holen, blaue Augen blitzen voller Stolz: „Gerade mit unserem jungen Personal bleibe ich jung und komme meinem alten Beruf (Kultur, Theater, Regie) wieder ein klein bisschen näher“. Die Aufführung ‚Das Ahlbeck‘ zeigt, was Regie aus einer Idee alles machen kann.
Das Bühnenbild ist perfekt: 18 Doppelzimmer, fast alle mit eigenem Kamin, 31 Appartements, zum Teil mit 2 Schlafzimmern und 2 Bädern 1200m² Wellnessbereich mit Sauna, Sanarium, Tepidarium, Schwimmbad, Bistro, Sonnenterasse und modernstem Fitnessbereich. Großzügige Zimmer, elegante Ausstattung, jedes Zimmer in anderen Farben.
Eine eigene Bäckerei – draußen vor der Tür auch Verkauf – nach traditionellen Backmethoden, Öko-Sauerteig, Mehl aus ökologischem Anbau, keine Zusätze, keine Geschmacksverstärker und schließlich die Krönung (für mich), das I-Tüpfelchen, das Restaurant unter der Leitung von Christian Gottstein. (Restaurant)
Hier ist ein Ort, von dem mal jemand gesagt hat, an dem man spürt, dass er Geschichte geschrieben hat. 1882 der Beginn: der Maurer Karl Voß baut für die Berlinerin Vogler nahe der Ostsee mit dem Ausblick aufs Meer eine Villa. ‚A. Voglers Pension Seeschloß ‘. Werbung aus dem ersten Ortsprospekt 1899: ‚Unmittelbar an der Strandpromenade gelegen. Mit großem Privatgarten. Vor- und Nachsaison 5,00 Mark: pro Tag und Pension einschließlich Zimmer je nach Lage und Art der Zimmer, in der Hochsaison teurer. – Angenehmer Verkehr‘. 1930: Ostseeheilbad der Deutschen Gesellschaft für Kaufmanns Erholungsheime. 1942/43: Jungvolkheim ‚Wicking‘. 1945: Quartier für Soldaten der Roten Armee. 1952: FDGB Feriendienst. 2001: Günter Buss, Harald Bohlen&Heijo Bohlen erwerben die Immobilie.Danach die langwierige, komplizierte, schwierige Renovierung, der Neu- und Wiederaufbau. Bei der Eröffnung sagt der Innenarchitekt Rainer Wiltschko: „die drei Herren boten für eine entehrte Ruine und erhielten den Zuschlag für eine Vision……ein konstanter Prozess der Bewusstseinserweiterung: vollkommen drogen- und rezeptfrei. Im Hotel dieser Wahl. Die Andersartigkeit bei der Anmutung des Interieurs im Gegensatz zu den mehr traditionelleren Gedankenwelten ist Ausdruck dieses Bemühens. Die Wahl des Namens ein weithin sichtbares Zeichen dafür“
Und da ist es wieder, das Lächeln bei Petra Bensemann: zufrieden, stolz, voller Dynamik.