Die Veranstalter der Thomas Cook AG gehen mit ihren Reiseangeboten künftig stärker auf das zunehmend digitale Nutzungs-verhalten der Deutschen ein.Immer mehr Kunden nutzen bei der Urlaubssuche ihre Smartphones und Tablets , deshalb stellt Thomas Cook eine neue kostenlose App zur Verfügung, mit der Reiseinteressierte Zugriff auf Hightech-Videos und Bildergalerien von Hotels haben. Dazu wurden Hotelbilder in den Katalogen augmentiert, die mit Hilfe der neuen App „Travel Insight“ gescannt werden können. Der Kunde wird dann auf zusätzliche Inhalte weitergeleitet, von Videos bis hin zu Google-Maps. Im ersten Schritt bietet Thomas Cook die Augmented Reality-Funktion für 250 Hotels. Ebenfalls neu sind die von FlightCams aufgenommenen Videos, die die Hotelanlage umfassend von innen und außen zeigen und so den Urlaubssuchenden einen authentischen Einblick ermöglichen.
Die Webseiten neckermann-reisen.de und thomascook.de werden komplett neu gestaltet. Sie bieten den Kunden ab Mitte November eine übersichtlichere Benutzerführung und zahlreiche neue Funktionalitäten, die die Suche nach dem richtigen Urlaub vereinfachen.
Mit dem Erscheinen der Kataloge für den Sommer 2015 erhält die Kernmarke Neckermann Reisen einen frischeren Auftritt. So wurde das Markenzeichen, das „gelbe N“, grafisch überarbeitet, um die Wiedererkennung zu stärken und damit den Kunden eine bessere Orientierung zu geben.
Die Anzahl der Konzepthotels sowie exklusiver Hotels wurde im Vorjahresvergleich verdoppelt: 157 Hotels der Marken Sentido, Smartline, Sun Connect und Sunprime sind im deutschen Markt buchbar. Ergänzt werden die Konzepthotels durch weitere exklusive 141 Partnerhotels. Insgesamt stehen damit 105.000 Betten in diesen 298 beliebtesten Häusern zur Verfügung.
Für den fußballbegeisterten Nachwuchs ist Neckermann Reisen eine neue strategische Partnerschaft eingegangen. Zusammen mit der Deutschen Kinder Sport Akademie werden für Kinder in der Türkei professionelle Fußballcamps angeboten. Für die Camps hat die Deutsche Kinder Sport Akademie ein abwechslungsreiches Training zusammengestellt. Die Kinder lernen auf dem Fußballplatz, trainieren aber auch am Strand Techniken und Koordination. Die Fußballcamps finden in Kleingruppen mit bis zu zwölf Kindern in den Schulferien statt.
Für das Luxusprogramm von Thomas Cook Selection gibt es eine starke Programmerweiterung. Mit den drei Selection-Katalogen, „Städte-Highlights“, „Fernreisen“ und „Europa & Nordafrika“, haben anspruchsvolle Kunden so viel Auswahl wie noch nie: Insgesamt 704 Hotels sind neu in den Katalogen. Eine Neuheit ist die Schloss-Schönbrunn-Suite in Wien, direkt in der ehemaligen Sommerresidenz der Habsburger, die einst Kaiser Franz Joseph bewohnte. Ein weiteres besonderes Angebot: Segelkreuzfahrten, beispielsweise mit der Royal Clipper, sind jetzt mit Städtereisen kombinierbar. Gäste können ab Rom, Palma, Istanbul, Athen oder Venedig ihre Kreuzfahrt starten und im Anschluss die Stadt entdecken. In zwei weiteren Städten, die gerne im Luxusbereich gebucht werden, hat Thomas Cook Neuheiten: Wer New York wie ein Einheimischer erleben und die neuesten Geheimtipps zu „Shopping“, „Kultur“ und „Restaurants“ bekommen möchte, kann den neuen Service „Localike“ buchen. Bei Buchung einer Reise werden Gäste nach ihren Interessen befragt und bekommen Vorschläge für ein maßgeschneidertes New York-Tagesprogramm. In Monte Carlo bietet Thomas Cook den „Passeport Monte Carlo“ mit Helikopter-Transfer vom Flughafen Nizza in das Hotel und zurück, vielen Vergünstigungen, kostenfreiem Eintritt in alle Museen und Attraktionen des Fürstentums sowie freiem Eintritt in das Casino von Monte Carlo.
Die Preise für den Sommerurlaub 2015 bleiben bei Neckermann Reisen und Thomas Cook überwiegend stabil. Dies gilt beispielsweise für Urlaub in der Türkei und am Roten Meer in Ägypten. In Tunesien, der Dominikanischen Republik, Kenia und Kuba wird der Urlaub sogar günstiger. Generell profitieren Urlauber auf der Fernstrecke von günstigen Wechselkursen und gesunkenen Treibstoffpreisen.
Im abgelaufenen Sommer waren wie in der Vergangenheit Spanien und die Türkei die beliebtesten Reiseziele der Gäste der Thomas-Cook-Veranstalter. Auf dem dritten Platz folgt Deutschland. Das wiedererstarkte Griechenland liegt wieder auf dem vierten Platz. Italien komplettiert die Top 5 der am meisten gebuchten Urlaubsländer. Zu den positiven Überraschungen zählt auch Tunesien, das sich gut erholt hat. Ägypten konnte sich als Reiseziel wieder stabilisieren. Fernreisen haben auch im Sommer 2014 ihre positive Entwicklung fortgesetzt und verzeichnen gute Wachstumsraten. Die größten Ziele auf der Fernstrecke sind dabei die USA und die Dominikanische Republik.
Jürgen Schiller im Gespräch mit Michael Tenzer, Vorsitzender der Geschäftsführung Thomas Cook Touristik GmbH
Michael Tänzer,bei der letzten Programmpräsentation haben Sie einen interessanten Blick in die Zukunft gewagt, mit einer technischen Innovation, mit der Google Brille. Setzen Sie sie doch nocheinmal auf und blicken nach vorn: wie sehen Sie die Entwicklung im Unternehmen?
Ich sehe grundsätzlich immer sehr optimistisch in die Zukunft und positiv. Die Google Brille hat ja ein Signal senden sollen, dass wir uns auf das digitale Zeitalter einstellen und eben die Anforderungen des aktuellen Kunden berücksichtigen in all den Dingen, die wir tun. Dass ein Reiseveranstalter gute Reisepakete zusammenstellt, das ist gemeinhin bekannt. Jetzt geht es aber auch darum, wie spreche ich den Kunden noch besser an, wo erreiche ich den Kunden besser, weil er heute einfach 7 Tage die Woche , 24 Stunden Spaß hat am Urlaubssuchen und auch nicht danach fragt, ob ein Reisebüro geöffnet ist oder nicht und das sollen eben auch solche Themen wie die Google Brille signalisieren, dass wir auf einer Reise sind, die heißt: wir gehen sehr stark auf die digitalen Entwicklungen ein und berücksichtigen die in unserem Produktportfolio aber auch in den Betriebswegen.
Eine positive Entwicklung auch für das kommende Jahr?
Eine sehr positive Entwicklung. Ich denke auch, dass wir in vielen Bereichen nicht nur im Produkt, sondern gerade auch bei der Berücksichtigung , wie binden wir online und offline, also die Internetwelt mit der Reisebürowelt zusammen, das wir da einen guten Schritt gemacht haben und insbesondere auch gegenüber unseren Mitbewerbern ganz gut vorn liegen.
Die wirtschaftliche Entwicklung schwächelt etwas. Der Deutsche Industrie- und Handelstag sieht nur ein Wachstum von 0,8% – die Bundesregierung spricht auch nur noch von 1,3% oder 1,2%. Beunruhigt sie das?
Nein für den Moment gar nicht. Das hat auch einen guten Grund. In der Vergangenheit hatten wir immer Situationen, wo sich Konjunkturentwicklungen offensichtlich gar nicht in den Büchern der Reiseunternehmen niedergeschlagen haben. Es gibt andere Indikatoren die für uns wichtig sind, wie beispielsweise die Beschäftigungsquote, wie Realeinkommenentwicklung. Ob das jetzt unbedingt über eine Außenhandelsbilanz und damit eben über einen Konjunkturzyklus dargestellt wird, das hat mit unserer unmittelbaren Nachfrage nichts zu tun. Also für die nächsten 12 absehbaren Monate sehe ich da keinen Einfluss.
Es wird manches ganz schön entrümpelt, heller, leichter, lichter, eleganter, effektiver – also moderner. Was bedeutet Modernität? Wo sind die Grenzen?
Also Modernitätsgrenzen sind immer die Grenzen, die wir über die normalen Werte, über ethische Vorstellungen dann auch für uns selber auferlegen. Modernität heißt aber im Wesentlichen jetzt dem Kunden auf den Mund gucken, auf die Hände, gucken, was sie essen, was sie tun, was sie sprechen und das eben entsprechend bestmöglich abzubilden , das ist Modernität. Das ist ja kein Selbstzweck, sondern einfach mit der Zeit gehen und mit den Anforderungen des Kunden leben.
Wenn Sie sich die Programmentwicklung ansehen, wo sind Sie zufrieden und wo sagen Sie, da müssen wir noch nachbessern?
Jetzt fragen sie natürlich den Falschen. Ich bin grundsätzlich begeistert von dem was wir in den Programmen haben und auch überzeugt, dass es das Richtige ist, was in die Zeit passt und was auch den Kundenwunsch trifft. Wir haben sicherlich große Fortschritte gemacht im Städteprogramm, wo wir das Angebot deutlich erweitern konnten. Wir haben große Schritte auch gemacht im Luxusangebot, wo wir heute Exklusivangebote haben, die es nur in der Form bei uns gibt und insbesondere aber auch Dinge auf den Punkt getroffen, wie beispielsweise Smartline, unsere preiswerte Hotelbudgetlinie, die wir mittlerweile über 70 mal in verschiedenen Destinationen haben – gutes PreisLeistungsverhältnis , bunter frischer Urlaub ohne große Schnörkel, das das sicher überzeugen wird.
Die TUI geht mit ihrer Programmvorstellung nach Ägypten, Thomas Cook in die Türkei. Sind sie in der Zwischenzeit politisch- diplomatischer Bewährungshelfer?
(lacht) nein sicher nicht. Wir planen diese Reisen natürlich lange im Voraus.. Die Türkei braucht heute da keine Entwicklungshilfe. Unser Signal ist hier, dass wir an eine Region wieder erinnern wollen, wo der Tourismus in der Türkei begonnen hat, nämlich in der Westtürkei, in der Ägäis rund um Kussadasi und Izmir. Hier hat sich viel entwickelt an Infrastruktur und was kulturelle Aspekte angeht war es immer schon reich an Stätten, die zu besichtigen waren. Das ist eigentlich unsere Absicht, warum wir hier in die Westtürkei gegangen sind.