Tom Kühnel und Jürgen Kuttner inszenieren Bertolt Brechts Untergang des Egoisten Johann Fatzer. Von ungeheuerlicher Wucht sind die politischen, psychischen, ideologischen Energien, die Brecht in seinem mehr als 500-seitigen Fragment konserviert hat. Sie freizusetzen, ihre Wucht wieder vernehmbar zu machen, daran arbeiten Tom Kühnel und Jürgen Kuttner mit ihrer Inszenierung des „Jahrhunderttextes“ (Heiner Müller). Premiere ist am 12. November in den Kammerspielen mit Andreas Döhler, Edgar Eckert, Jürgen Kuttner, Alexander Khuon, Natali Seelig und Bernd Stempel.
An der Konfrontation von Marquis de Sade und dem Wortführer der französischen Revolution Jean Paul Marat interessiere ihn der Konflikt zwischen dem äußersten Individualismus und der Idee einer politisch-sozialen Umwälzung, so Peter Weiss über sein 1965 uraufgeführtes Stück Die Verfolgung und Ermordung Jean Paul Marats dargestellt durch die Schauspielgruppe des Hospizes zu Charenton unter Anleitung des Herrn de Sade. Stefan Pucher inszeniert Marat/Sade mit Felix Goeser, Michael Goldberg, Daniel Hoevels, Benjamin Lillie, Bernd Moss, Anita Vulesica, Katrin Wichmann und Studierenden der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“. Premiere ist am 27. November im Deutschen Theater.
Alfred Jarrys absurdes Drama König Ubu ist, im besten Sinne, ein schlechter Scherz: Vater Ubu geht es gut. Mutter Ubu auch. Aber es könnte ihnen noch besser gehen, meint Mutter Ubu, und stachelt ihren Mann zum Königsmord an. Vater und Mutter Ubu schwingen sich auf den Thron. Doch das Leben in Saus und Braus ist nicht von langer Dauer. Das Volk verlangt, von den Reichtümern des Landes etwas abzubekommen. Ubu wird zum Tyrannen, ein Krieg bricht aus. András Dömötör inszeniert die Geschichte einer Gesellschaft, die nur auf Profit und den eigenen Vorteil aus ist, und zeichnet das Bild eines egozentrischen Alleinherrschers. Premiere ist am 30. November in der Box mit Elias Arens, Božidar Kocevski und Linda Pöppel.
Am 9. November laden NZZ und Deutschlandfunk zum ersten Mal in Kooperation mit dem Deutschen Theater zur Diskussion in den Saal. Zum Thema Wahlanalyse USAdiskutieren Frank-Walter Steinmeier (Bundesaußenminister) und Hans-Walter Gumbricht (Literaturwissenschaftler), die Veranstaltung wird live im Deutschlandfunkübertragen.
Keine Angst vor niemand ist das Motto der neuen Spielzeit, das von Vorträgen, Diskussionen und Gesprächen begleitet wird. Am 11. November stellt Gudrun Krämerin ihrem Vortrag die Frage Passt der Islam in die säkulare Moderne? Am 20. November ist der Psychologe und Autor Ahmad Mansour im Anschluss anUnterwerfung (Regie: Stephan Kimmig) im Nachgespräch zu Gast.