Für ihre Konzerte am 2., 3. und 4. Juni haben die Berliner Philharmoniker den Dirigenten Sir John Eliot Gardiner als Gast eingeladen. Mit einem Strawinsky-Abend kehrt dieser nach 14 Jahren in die Philharmonie zurück. Zentrum der Konzerte bildet die konzertante Aufführung des neoklassischen Opern-Oratoriums Oedipus Rex in zwei Akten für Sprecher, Soli, Männerchor und Orchester. Andrew Staples Tenor (Oedipus), Jennifer Johnston Mezzosopran (Iokaste), Ashley Riches Bassbariton (Kreon), Gianluca Burrato Bass (Teiresias), Alex Ashworth Bariton (Bote) und Gareth Treseder Tenor (Hirte) sind die Solisten, Bruno Ganz ist der Sprecher. Einstudiert von Gijs Leenars sind Herren des Rundfunkchors Berlin Priester, Wachen und Volk. Igor Strawinskys Apollon Musagète, Ballett in zwei Bildern in der revidierten Fassung von 1947, ist das weitere programmierte Werk.
Sir Simon Rattle lädt am 4. Juni um 22 Uhr zur »Late Night« in die Philharmonie. Mitglieder der Berli-ner Philharmoniker interpretieren Claude Debussys Sonate für Flöte, Viola und Harfe (Mathieu Dufour, Máté Szűcs und Marie-Pierre Langlamet), Betsy Jolas‘ Épisode sixième für Viola solo mit Máté Szűcs und »Ruht wohl« für Viola und Klavier (Sir Simon Rattle Klavier) sowie Manuel de Fallas El retablo de maese Pedro (Meister Pedros Puppenspiel) mit den Gesangssolisten Josep-Miquel Ramón Bassbariton (Don Quijote), Florian Hoffmann Tenor (Maese Pedro) und Sylvia Schwartz Sopran (Trujamán).
Der Philharmonische Salon am 5. und 12. Juni um jeweils 16 Uhr widmet sich Goethe in Berlin. Für das Wiederaufleben dieser Epoche in seinem Salon hat Programmgestalter Götz Teutsch die Orchestermitglieder Cornelia und Julia Gartemann Violine und Viola, David Riniker Violoncello und Jelka Weber Flöte gewonnen. Der Sprecher ist Stefan Kaminski und als Gäste wirken Cordelia Höfer Hammerklavier, Dietrich Henschel Bariton, das Wiener Glasharmonika Duo, Christa Schönfeldinger Glasharmonika und Gerald Schönfeldinger Verrofon mit. Zu hören gibt es Musik von Wolfgang Amadeus Mozart, Joseph Haydn, Franz Schubert, Carl Philipp Emanuel Bach, Johann Friedrich Reichardt, u. a. und Texte von Johann Wolfgang von Goethe, Friedrich Nicolai, Johann Gottfried Herder, Ulrike Eichhorn u. a.
Für den 7. Juni ist die Babylonische Apokalypse in der Reihe Originalklang im Kammermusiksaal angekündigt. Der schottische Tenor Thomas Walker singt die Titelpartie in der Aufführung von Händels Oratorium Belshazzar durch die Accademia Bizantina unter der Leitung von Ottavio Dantone. An seiner Seite treten die Sopranistin und britische Händel-Expertin Rosemary Joshua (Nitocris), der Counter-tenor Valer Sabadus (Cyrus), die Altistin Delphine Galou (Daniel) und der Bassbariton Andreas Wolf (Gobrias) auf. Der RIAS Kammerchor verkörpert die Volksgruppen der Babylonier, Juden und Perser.
Am 8. Juni wird in der Reihe Musik bewegt Bilder Lilien im Winter – La Bohème am Kap gezeigt. Der südafrikanische Film von 2014 ist eine filmische Version von Giacomo Puccinis Oper „La Bohème“, die der Regisseur, der englische Theater- und Opernregisseur Mark Dornford-May, nach Südafrika verlegt hat.
Krystian Zimerman interpretiert Ludwig van Beethovens Konzert für Klavier und Orchester Nr. 4 G-Dur in den Konzerten der Berliner Philharmoniker unter Sir Simon Rattle am 8., 9. und 10. Juni. Edward Elgars Introduktion und Allegro für Streichquartett und Streichorchester, Antonín Dvořáks Slawische Tänze und die Uraufführung von Julian Andersons Incantesimi, ein Auftragswerk der Stiftung Berliner Philharmoniker gemeinsam mit der Royal Philharmonic Society und dem Boston Symphony Orchestra, vervollständigen das Programm.
Am 11. Juni reisen das Orchester, Sir Simon Rattle und Krystian Zimerman nach Rotterdam und spielen das Programm der Berliner Konzerte im Konzerthaus de Doelen am Abend ein weiteres Mal.
Die Stipendiaten der Orchester-Akademie der Berliner Philharmoniker haben am 13. Juni um 18 Uhr Carte blanche im Kammermusiksaal. Das Ensemble DoubleBeats: Lukas Böhm Perkussion (St-pendiat der Orchester-Akademie) und Ni Fan Perkussion und das Metis-Quartett: Anna Mehlin, Angelo de Leo Violine, Wakana Ohno Viola und Manon Gillardot Violoncello, plus die Stipendiaten Hande Küden Violine, Ivo Dudler Horn, Ross Knight Tuba, Akiko Nikami Klavier und Daniel Ehrlich Elektronik und TubaTronics interpretieren Werke von Maurice Ravel, Cydonie Banting, Jane Vignery, Joseph Haydn (in der Bearbeitung von DoubleBeats), Minoru Miki und Ludwig van Beethoven.
Für die Konzerte am 16., 17. und 18. Juni (letzteres beginnt um 19 Uhr) haben sich die Berliner Philharmoniker und Sir Simon Rattle neben der Uraufführung der von der Stiftung Berliner Philharmoniker in Auftrag gegebenen Komposition von Betsy Jolas, A Little Summer Suite, folgende Werke vorgenommen: Prélude à lʼaprès-midi dʼun faune von Claude Debussy, die Variations symphoniques für Klavier und Orchester von César Franck, ausgeführt am Klavier von Emanuel Ax, Maurice Ravels La Vallée des cloches aus Miroirs, zunächst in der Originalfassung für Klavier mit Emanuel Ax und noch einmal als Arrangement für Orchester von Percy Grainger, Auszüge aus Percy Graingers In a nutshell und, schließlich, Edgard Varèses Amériques.
Das große Vokalhelden-Chorprojekt des Education-Programms ist in dieser Spielzeit die Kinderoper Die beiden Musikanten des kürzlich verstorbenen britischen Komponisten Sir Peter Maxwell Davies. Sie wird am 18. Juni um 11 Uhr und am 19. Juni um 16 Uhr in der Philharmonie präsentiert. Das Libretto hat der Komponist nach einer Kurzgeschichte von George Mackay Brown selbst geschrieben. Sir Simon Rattle hat die Künstlerische Leitung der Kinderoper, Simon Halsey hat die Künstlerische Leitung der Chöre. Neben zahlreichen weiteren Mitwirkenden gibt der philharmonische Bratscher Joaquín Riquelme García den Landstreicher. Die Vokalhelden Level 2 sind die Trolle, der Berliner Community Chor ist das Volk. Das Berliner Philharmoniker und Schüler Orchester wird von Raphael Haeger einstudiert, Tobias Walenciak obliegt die Einstudierung der Chöre in den Quartieren Empfehlung: Besuch der Kinderoper für Kinder ab 8 Jahren.
»MODERN« gibt sich die Orchester-Akademie der Berliner Philharmoniker am 20. Juni im Kammermusiksaal mit einem ambitionierten Programm: Zunächst spielen die Nachwuchsmusikerinnen und -musiker Zeitmaße von Karlheinz Stockhausen, sodann vom im Januar verstorbenen Pierre Boulez die Werke Dérive und Messagesquisse für Violoncello solo (Bruno Delepelaire) und sechs Violoncelli, das anlässlich des 70. Geburtstags des Schweizer Dirigenten und Mäzens Paul Sacher entstand. Das Hauptwerk des von Susanna Mälkki konzipierten und geleiteten Konzertabends, Michael Jarrells Monodram Cassandre für Sprecherin, Instrumentalensemble und Elektronik nach einem Text von Christa Wolf, wird ab dem 15. Juni einstudiert. Die trojanische Seherin erinnert sich in Cassandre über einem changierenden Teppich aus abgedunkelten elektronischen und instrumentalen Klängen an eine glücklichere Vergangenheit und sieht gleichzeitig Bilder der drohenden Katastrophe. Die Sprecherin ist Fanny Ardant – La femme d’à côté in François Truffauts Film von 1981.
In zwei Konzerten der Berliner Philharmoniker läuft sich Yannick Nézet-Séguin vor dem Dirigat des Waldbühnenkonzerts am 22. und 23. Juni in der Philharmonie warm. In ihnen interpretiert Lisa Batiashvili zunächst Béla Bartóks Konzert für Violine und Orchester Nr. 1. Im Anschluss ist Dmitri Schostakowitschs Symphonie Nr. 13 b-Moll »Babij Jar« mit Mikhail Petrenko Bass und Herren des Rundfunkchors Berlin in der Einstudierung von Gijs Leenaars zu hören.
Auf Einladung der Stiftung Berliner Philharmoniker sind am 24. Juni Mezzosopranistin Magdalena Kožená und das Ensemble Ondřej Havelka and his Melody Makers im Kammermusiksaal zu Gast: Umsungen – Rund um Cole Porter. Der Name der tschechischen Formation, die sich mit Leib und Seele der Swingmusik der Zwischenkriegszeit verschrieben hat, ist ein Tribut an Cole Porter: Wenn einer wusste, wie man Melodien macht, dann er. Zu hören sind I Get A Kick Out Of You, I’ve Got You Under My Skin, Letʼs Do It (Let’s Fall In Love) und weitere Porter-Songs in Arrangements von Juraj Bartoš.
Am 26. Juni lädt die Philharmonie ab 10 Uhr zum Tag der Berliner Musikschulen im Kammermusiksaal zu Musik aus allen Ecken und Enden! Ein Kaleidoskop der Klänge in allen erdenklichen Farben und Formen mit Wandelkonzerten und Klanglinseln im Foyer sowie Sonderkonzerten im Kammermusiksaal und auf mehreren Bühnen im Foyer und auf der Terrasse erwartet die Besucher. Ein ‚Mega-Harfenevent‘ zum Jahr der Harfe mit mehr als 30 Spielenden gibt es um 11 Uhr und um 13 Uhr ein Mitsingkonzert der Vokalhelden. Wer sich über das Angebot der Musikschulen aus den 12 Berliner Bezirken informieren möchte – an diesem Tag erhält er einen eindrucksvollen Einblick. Der Eintritt ist frei. Für Essen und Trinken zu moderaten Preisen ist gesorgt.
Was fehlt am Ende der philharmonischen Spielzeit?: Das Waldbühnenkonzert der Berliner Philharmoniker am 26. Juni, der Beginn ist wie stets um 20 Uhr. Yannick Nézet-Séguin dirigiert Bedřich Smetanas Vltava (Die Moldau), Nr. 2 aus Má vlast (Mein Vaterland), Antonín Dvořáks Konzert für Violine und Orchester a-Moll mit Lisa Batiashvili und seine Symphonie Nr. 6 D-Dur. Das Waldbühnenkonzert wird live im rbb-Fernsehen, im rbb- Kulturradio, im rbb-Fernsehen und in der Digital Concert Hall übertragen.
Schließlich begibt sich das Orchester noch ein Mal auf eine kleine Konzertreise in die Städte Düsseldorf (27.6. Tonhalle), Dortmund (28.6., Konzerthaus), Wiesbaden (29.6., Kurhaus), Florenz (30.6., Nuevo Teatro dell’Opera di Firenze) und Parma (1.7., Teatro Regio di Parma). Auf dieser Tournee dirigiert Yannick Nézet-Séguin Bedřich Smetanas Vltava (Die Moldau), Nr. 2 aus Má vlast (Mein Vaterland), Antonín Dvořáks Symphonie Nr. 6 D-Dur und dessen Serenade für Streichorchester E-Dur. In Wiesbaden erklingt statt des letztgenannten Werkes die Romanze für Violine und Orchester f-Moll, gespielt von Lisa Batiashvili.
Am 7., 14. und 21. Juni findet um 13 Uhr im Foyer der Philharmonie ein Lunchkonzert statt.