Wie funktionierte ein Klo im Mittelalter? Standen da schon Kartoffeln auf dem Speiseplan? Wozu benutzten Kaufleute ein Kerbholz? Das alles lernen Kinder im MitMachMittelaltermuseum im Städtchen Jüterbog, der zweitältesten Stadt Brandenburgs in der Reiseregion Fläming. Sie verkleiden sich als Mönch oder Marktweib und erledigen in dieser Rolle Aufgaben, die ihnen das Mittelalter näherbringt. Danach sind sie so begeistert, dass sie wiederkommen wollen – eines von vielen aktiven Erlebnissen, mit denen die Reiseregion Fläming in den Sommerferien Fernweh erst gar nicht aufkommen lässt.
Dem Mittelaltermuseum in Jüterbog gelingt spielend, Kinder in den Ferien für Museen zu begeistern – was im Allgemeinen eine große Kunst ist. Im kleinen Museum im ehemaligen Vorratskeller der Franziskaner im Mönchenkloster geleitet Klostermaus Franzi Kinder im Vorschul- und Grundschulalter in das städtische Leben Ende des 16. Jahrhunderts. „Wir wollen mit Klischees aufräumen“, sagt Museumsleiter Norbert Jannek, „dafür zeigen wir, was für Leute hier lebten und welche Berufe es gab.“ Denn viele Kinder – und auch deren Eltern, die ebenfalls willkommen sind im MitMachMuseum – haben nach seiner Erfahrung diffuse Vorstellungen vom Mittelalter. „Burgfräulein und Ritter suchen sie bei uns vergeblich“, stellt Jannek klar. Was sie ausprobiert und erfahren haben, können die Kinder in ein Forschungstagebuch eintragen. Das gibt es für zwei Altersgruppen. Für die Älteren sind die Fragen und Aufgaben durchaus anspruchsvoll, z.B.: „Schreibe Dein Alter und das Deiner Eltern in römischen Zahlen“. Am Ende des Museumsbesuches erhält jedes Kind eine Urkunde als „Mittelalter-Experte“.
www.jueterbog.eu
Wie dieses kindgerechte Angebot im Mönchenkloster Jüterbog gibt es in der Reiseregion Fläming viele Aktionen, die auf Kinder zugeschnitten sind. „Das ist unser Beitrag gegen Fernweh“, sagt Daniel Sebastian Menzel, Geschäftsführer des Tourismusverbandes Fläming. Geht es nach Kindern und Jugendlichen, ist ihre Antwort eindeutig: Sie wollen in ihren Ferien etwas erleben. Wollen Eltern ihren Nachwuchs mit authentischen Erlebnissen zu Land, zu Wasser und in der Luft aus der online- in die offline-Welt locken, punktet die Reiseregion Fläming südlich von Berlin mit einer Auswahl von Aktiv-Angeboten für Familien. Einige Beispiele:
Nachwuchs-Glasbläser und Superkletterer
Meilenweit vom Museumsmief entfernt präsentiert sich auch das Museumsdorf Baruther Glashütte. Es hält die ganzen Ferien über Aktivitätsangebote für Familien bereit. Für den 16. August steht ab 14 Uhr eine Familienführung durch den ganzen Ort auf dem Programm, und für den 23. August ein Kinder- und Familienfest. Außer montags können jetzt im Glasstudio junge „Nachwuchs-Glasbläser“ mit Assistenz der Glasmacherinnen selbst einen Glasbecher formen.
www.museumsdorf-glashuette.de
Tüchtig ins Schwitzen geraten Skater jeden Alters, wenn sie auf der Flaeming Skate mit ihren acht Rundkursen von elf bis 92 Kilometern unterwegs sind. Am Mittwoch, 5. August, veranstaltet die Skate Arena Jüterbog ein Ferien-Schnuppertraining für jedermann – also auch für Eltern. Im Kurs, der um 17 Uhr beginnt und bis zu zweieinhalb Stunden dauert, werden alle wichtigen Grundelemente wie auf Skatern Stehen, Rollen und Bremsen vermittelt. Eine Anmeldung muss bis zum 3. August erfolgen!
www.flaeming-skate.de
Eine 200 Meter lange Riesen-Seilrutsche ist die größte Attraktion im CLIMB UP-Kletterwald in Klaistow, direkt beim bekannten Spargelhof Klaistow. Für alle Alters- und Schwierigkeitsstufen gibt es elf verschiedene Parcoure mit vielfach gestaffelten Preisen. Auf einem eigenen Kids-Parcours warten 32 spannende Kletterübungen auf Kinder von drei bis sechs Jahren.
www.climbup.de
Zwei- bis fünftägige Schülerferienkurse bietet das Unternehmen Wasserskilift Großbeeren an. Dabei lernen zehn- bis 17-jährige Teilnehmer in der Gruppe Wasserski fahren oder Wakeboarden, oder sie verbessern ihr Können. Tipp: Die Kurse finden entweder von 9 bis 10.30 oder von 10.30 bis 12 Uhr statt – an den frühen Kursen können auch erwachsene Begleiter teilnehmen.
www.wassersport-grossbeeren.de
Ein etwas kostspieligerer Ferienspass sind Quad-Touren, wie sie QUADraTour im Ortsteil Wünsdorf von Zossen anbietet. Für Familien eignet sich eine zweistündige Familientour, die am Nachmittag mit Paddeln auf dem Mellensee erweitert werden kann. „Unsere Quads haben große und sichere Sitzkoffer, sodass auch kleine Beifahrer sicher und bequem sitzen“, verspricht der Inhaber Mathias Tauchnitz. Das Mindestalter beträgt sechs Jahre, ein Erwachsener muss einen Führerschein besitzen. Unterwegs befahren Familien mit ihren Fahrzeugen uralte Wege, die zum großen Teil noch unbefestigt sind. Auf Familien zugeschnitten sind auch Kanutouren auf dem Mellensee und Paddeltouren abseits der üblichen Touristenstrecken, die QUADraTour zusammenstellt.
www.quadratour.de
Spaziergang mit Alpakas
Auf der Alpakafarm Nieplitzhof dürfen Kinder die handzahmen Anden-Kamele spazieren führen. 50 Tiere besitzt die Alpakafarm. Sie hat zwei Touren ausgearbeitet. Tour eins dauert maximal eineinhalb Stunden und besteht aus Hofbesichtigung und Spaziergang mit Alpakas. Bei der Tour zwei geht es nach der Hofbesichtigung mit den Alpakas auf uralten Wanderwegen raus in die Natur. Die Tour heisst „Alpaka-Trekking Waldlichtung“ und dauert zwei Stunden.
www.alpakas.nieplitzhof.de
So nahe wie den Alpakas kommen kleine Besucher den Tieren im Wildgehege Glauer Tal nicht. Doch mit ein wenig Geduld können sie auf dem 160 Hektar großen ehemaligen Truppenübungsplatz Rotwild, Damwild und Mufflons beobachten. Wenn es den Tieren zu viel wird, ziehen sie sich in ihre Ruhezonen zurück, die nicht betreten werden dürfen.
www.wildgehege-glau.de
Im Wildpark Johannismühle in Baruth gibt es behindertenfreundliche Rundwanderwege. Mit etwas Zeit und Geduld erleben Familien zahlreiche Vogelarten – Fisch- und Seeadler, Uhu, Bartkäuze, Schwarzspechte – und wilde Tiere: Schwarz-, Rot- und Damwild, Mufflons, Wisente und Auerochsen, Wildpferde, Luchse, Grau- und Polarwölfe sowie Braunbären. Freitags ist Enkeltag mit Preisermäßigung für Großeltern und Enkel. Unvergesslich bleibt ein Ferientag in der Falknerei des Wildparks. Das ist jeweils nur für einen Erwachsenen und höchstens zwei Kinder möglich. Die Gäste werden in die Arbeit mit den Greifvögeln eingebunden und erfahren auf diese Weise viel über die Jäger der Lüfte. Die Wildpark-Leitung verspricht: „Sie werden dabei viel Spaß haben.“
www.wildpark-johannismuehle.de
Der Tourismusverband Fläming hat eine pdf zum Herunterladen mit weiteren Sommerferien-Angeboten zusammengestellt:
http://www.reiseregion-flaeming.de/sites/default/files/nodes/news/pdf/sommerferienangebote_im_flaeming_0.pdf