Das Weiß der Säulen und Treppen auf der Museumsinsel in Berlin leuchtet bereits von Weitem. Es lädt zum Eintreten ein. Ein großzügiges Entrée mit Ticket-, Info- und Garderobenbereichen sowie ein übersichtliches Leitsystem auf 10.900m² begrüßen die Besucher.
Einen Quantensprung in der Berliner Museumslandschaft nennt Michael Eissenhauer, Generaldirektor der Staatlichen Museen, die neue James- Simon-Galerie auf der Berliner Museumsinsel. Fünf Museen umfasst das Weltkulturerbe Museumsinsel, nun kommt mit der Galerie das Sechste dazu.
Jedes einzelne Museum funktioniert als Solitär, so Peter Raue, Vorsitzender der James- Simon-Stiftung. Kaum bekannt, dass der Philanthrop, Mäzen und jüdischer Weltbürger, James Simon (1851-1932), die Berliner Kulturlandschaft mit seinen Schenkungen wesentlich mitgeprägt hat. 10 000 Objekte stehen in 7 Sammlungen der Staatlichen Museen zu Berlin. Am bekanntesten darunter die Büste der Nofretete. Die Namensgebung der Galerie, die nach Entwürfen der des Stararchitekten David Chipperfield entstand, sind Hommage und Ehrung des Mäzens zugleich, betont Michael Eissenhauer.
Ein Verbindungselement von neuer Architektur zur historischen. Über die James-Simon-Galerie erreicht man das Pergamonmuseum und das neue Museum über die Archäologische Promenade. Die Archäologische Promenade soll gemäß des Masterplans künftig vier der fünf Museumsbauten der Museumsinsel Berlin vom Alten Museum bis zum Bode-Museum verbinden. In dem Sonderausstellungsraum neben der Archäologischen Promenade zeigt eine Sonderpräsentation das Leben James Simons und erinnert somit an den Namensgeber der Galerie.
Zeitgleich hat das Bode- Museum in kuratorischer Kleinarbeit das James-Simon-Kabinett für die Öffentlichkeit eingerichtet, deren Exponate während des Nationalsozialismus ausgelagert worden waren. Dieser Raum präsentiert jetzt wieder die originalen Objekte aus der James-Simon-Sammlung. Ein historisches Foto zeigt das damalige Kabinett. Das heutige präsentiert fast wieder den ursprünglichen Zustand, erläutert Kurator Dr. Neville Rowley. Dr. Julien Chapuis, Direktor Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst weist darauf hin, dass alle Ausstellungsstücke im Bode Museum, die Schenkungen von James Simon an die stattlichen Museen waren, sichtbar gekennzeichnet sind. Ein erster, großer Schritt einer unbedingt notwendigen Öffentlichkeitsarbeit für den Mäzen James Simon und
ganz im Sinne der Arbeit der James- Simon-Stiftung.
Anlässlich der Eröffnung der James-Simon-Galerie findet am 12. Juli 2019 ein feierlicher Festakt in Anwesenheit von Bundeskanzlerin Angela Merkel statt. Zum Eröffnungsfest am Samstag, den 13. Juli 2019, laden die Staatlichen Museen zu Berlin von 10 bis 21 Uhr zu einem großen Aktionstag in das neue Eingangsgebäude ein. In Workshops, Ausstellungsgesprächen und Führungen können Erwachsene und Familien mit Kindern das neue Gebäude erkunden. Musikalische Aktionen, ein Museums-Bingo sowie Snacks und Getränke drinnen wie draußen vervollständigen das Programm. Die Teilnahme an allen Angeboten sowie der Eintritt in die James-Simon-Galerie sind kostenfrei.
Artikelfoto: Blick zur James- Simon- Galerie, Fotos: G. Berndt