Kulinarisches Kino Make Food Not War
Nach den Filmen des Hauptprogramms um 19:30 Uhr servieren die Sterneköche Andoni Luis Aduriz, Sven Elverfeld, Michael Kempf, Sonja Frühsammer sowie Alexander Dressel mit den „Jeunes Restaurateurs“ im Gropius Mirror Restaurant ein vom Film inspiriertes Menü.
Die internationale Premiere des Dokumentarfilms Campo a través. Mugaritz, intuyendo un camino (Off-Road. Mugaritz, Feeling a Way) von Pep Gatell eröffnet das Programm. Andoni Luis Aduriz, Zwei-Sterne-Chefkoch des Restaurants „Mugaritz“ in San Sebastián, und Pep Gatell gelang ein Film über Teamwork und die Verwirklichung von Ideen, der ohne die üblichen Zutaten wie Interviews oder Kommentare auskommt. Aduriz kreiert zum zweiten Mal in Berlin ein Menü zum Film. Das „Mugaritz“ gehört seit zehn Jahren zu den Top Ten in der Liste der 100 weltbesten Restaurants.
In dem Dokumentarfilm Noma – My Perfect Storm von Pierre Deschamps kann man, wie im Auge eines Wirbelsturms, Methodik und Leidenschaft des weltberühmten Chefkochs René Redzepi nachvollziehen, der in seinem Kopenhagener Restaurant „noma“ die neue nordische Küche begründete. Es kocht Sven Elverfeld (drei Michelin-Sterne, „Aqua“, Wolfsburg). Das „noma“ ist außerdem mit einem zweiten Film im Spätprogramm vertreten.
Michael Pollan, einer der erfolgreichsten Food-Autoren der Welt, ist mit zwei Produktionen im Programm. Sein aktueller Bestseller „Cooked“ lieferte die Vorlage für eine dokumentarische Fernsehserie, die der Oscar-Preisträger Alex Gibney produzierte. In Cooked – Fire geht es um die archaische Macht der Flamme beim Jagen und Garen. In Cooked – Air lernen wir die wesentliche Wirkung von Luft in der Küche kennen. Koch des Abends ist Michael Kempf (zwei Michelin-Sterne, „Facil“, Berlin).
In Need for Meat kämpft die genießerische Fernsehreporterin Marijn Frank aus Amsterdam mit ihrer hemmungslosen Lust auf Fleisch. Die Berliner Meisterköchin Sonja Frühsammer (ein Michelin-Stern, „Frühsammers Restaurant“, Berlin) steht am Herd.
Der Wandel von Singapurs vielfältiger Street-Food-Szene und der Verlust von Lebensqualität ist Thema der Dokufiktion Wanton Mee von Eric Khoo. Alexander Dressel (ein Michelin-Stern, „Restaurant Friedrich Wilhelm“, Potsdam) und eine Fraktion der „Jeunes Restaurateurs“ servieren an diesem Abend das Menü.
Die Spätvorstellungen (ohne Menü) beginnen mit Portret van een tuin (Portrait of a Garden). Die Filmemacherin Rosie Stapel dokumentiert die Kunst der Pflanzenpflege in einem niederländischen Küchengarten. Die Berlinale-Talent-Alumna Gina Abatemarco aus den USA beobachtet in Kivalina unaufdringlich die Menschen in dem Dorf Kivalina in Alaska, das Voraussagen zufolge in zehn Jahren untergegangen sein wird. In Ants on a Shrimp folgt Maurice Dekkers Starkoch René Redzepi, der das „noma“ mit gesamtem Team für sechs Wochen nach Tokio verlegt hat. Mor Kaplansky aus Tel Aviv rekonstruiert mit der heutigen Berliner Bohème die Legende des Café Nagler, das Teil ihrer Familiengeschichte ist. Filmemacher und Produzent Michael Schwarz hat aus Michael Pollans Klassiker In Defense of Food einen kongenialen Dokumentarfilm gemacht, der nicht nur mit widersprüchlichen Behauptungen über die richtige Ernährung aufräumt, sondern auch die beliebte Frage beantwortet: Was soll ich essen? Der Film ist auch Teil des „Youth Food Cinema“ am 19. Februar um 10:00 Uhr. Auch diesmal steht Sternekoch Alexander Dressel am Herd mit Schülern der John-F.-Kennedy-Schule.
„Wir machen jetzt zehn Jahre Kulinarisches Kino mit dem Ziel, das Kochen wieder ernst zu nehmen. Warum nur geben die Leute diese Fähigkeit auf und tragen Fertigprodukte in die Küche?“, fragt der Kurator des Kulinarischen Kinos Thomas Struck. „Essen Sie lieber den Verpackungskarton“, der sei gesünder, ergänzt der Slow-Food-Präsident Carlo Petrini.
Zum Abschluss präsentiert das Kulinarische Kino Goes Kiez am 19. Februar um 18:30 Uhr im City Kino Wedding und dem „Restaurant Pastis“ im Centre Français de Berlin den Film The Singhampton Project. Der deutsch-kanadische Koch Michael Stadtländer und der Landschaftskünstler Jean Paul Ganem demonstrieren, dass „draußen einfach alles besser schmeckt“.
Die historischen Kurzfilme How to Build an Igloo (National Film Board of Canada, 1949) und Vormittags-Spuk (Hans Richter, 1928) ergänzen die Themen des Programms. Zur „TeaTime“ am 17. Februar um 16:30 Uhr im Gropius Mirror Restaurant wird Michael Pollan („Cooked“) mit Patricia Schäfer über seine Erfahrungen als Autor sprechen.
Der Berlinale Street Food Markt findet wieder in der Joseph-von-Eichendorff-Gasse / Ecke Alte Potsdamer Straße in Zusammenarbeit mit der „Markthalle Neun“ statt (10.-21.02.2016).
Der Vorverkauf für das Kulinarische Kino beginnt am 8. Februar 2016 um 10:00 Uhr an den zentralen Vorverkaufsstellen in den Arkaden am Potsdamer Platz, im Kino International, im Haus der Berliner Festspiele, in der Audi City Berlin sowie online unter www.berlinale.de
Filme im Kulinarischen Kino 2016
Ants on a Shrimp – Niederlande
Von Maurice Dekkers
Dokumentarfilm
Weltpremiere
Café Nagler – Israel / Deutschland
Von Mor Kaplansky
Dokumentarfilm
Internationale Premiere
Campo a través. Mugaritz, intuyendo un camino. (Off-Road. Mugaritz, Feeling a Way.) – Spanien
Von Pep Gatell
Dokumentarfilm
Internationale Premiere
Cooked – Fire / Air – USA
Von Alex Gibney / Ryan Miller
Dokumentarfilm-Serie
Weltpremiere
How to Build an Igloo – Kanada
Von Douglas Wilkinson
In Defense of Food – USA
Von Michael Schwarz
Dokumentarfilm
Deutsche Premiere
Kivalina – USA
Von Gina Abatemarco
Dokumentarfilm
Weltpremiere
Need for Meat – Niederlande
Von Marijn Frank
Dokumentarfilm
Deutsche Premiere
Noma – My Perfect Storm – Großbritannien
Von Pierre Deschamps
Dokumentarfilm
Deutsche Premiere
Portret van een tuin (Portrait of a Garden) – Niederlande
Von Rosie Stapel
Dokumentarfilm
Internationale Premiere
The Singhampton Project – Kanada
Von Jonathan Staav
Dokumentarfilm
Europapremiere
Vormittags-Spuk – Deutschland
Von Hans Richter
Wanton Mee – Singapur
Von Eric Khoo
Dokufiktion
Deutsche Premiere