Jenseits von Paella und Sangría – So fein isst man auf Mallorca
Mandeln, Mangold und Meersalz: Mallorcas Küche ist raffiniert und bodenständig zugleich. Kompositionen mit dem Geschmack von Meer und Hain überraschen; dazu gibt es edle Weine von der Insel.
Sie hüllen die Insel jetzt wieder in ein duftendes Blütenkleid: Mallorcas Mandelbäume. Etwa acht Millionen wachsen auf der Baleareninsel. Vor rund 1100 Jahren von den Mauren eingeführt, wurde das Rosengewächs zum charakteristischen Bestandteil der mallorquinischen Küche. Etwa in einer kalten Gemüsesuppe, zu deftigen Fleischragouts oder im zartluftigen Mandelkuchen.
Die Orangen der Insel prägen ebenso den kulinarischen Alltag. Die meisten kommen aus dem Nordwesten: Rund um Sóller stehen unzählige Haine. Und so sorgt die Zitrusfrucht in vielen Inselgerichten für überraschende Geschmackserlebnisse. Wie bei der angenehm fruchtigen Orangen-Coca – eine Art mallorquinischer Pizza – mit Oliven. Oder bei einem Wolfsbarsch mit Chili-Orangen-Mayonnaise.„Trotz dieser Extravaganzen: Die Küche Mallorcas ist bäuerlich und bodenständig“, sagt Marc Fosh vom Toprestaurant „Simply Fosh“, ausgezeichnet mit dem Michelin-Stern. Gegessen wird, was Acker, Wald und Meer hergeben.
Etwa Schnecken aus der Serra de Tramuntana, den Bergen im Nordwesten. Und Llampuga, die Goldmakrele aus den Gewässern vor Alcúdia und Cala Ratjada. Oder auch Mangold und Auberginen aus den Gärten. Als Beilage werden oft Kartoffeln serviert. Knoblauch und Paprikapulver kommen fast immer zum Einsatz.