Zum 450. Geburtstag von Monteverdi
Die Opern-Trilogie einmalig in Deutschland
Das Musikfest Berlin 2017 – veranstaltet von den Berliner Festspielen in Kooperation mit der Stiftung Berliner Philharmoniker vom 31. August bis 18. September 2017– präsentiert anlässlich des 450. Geburtstages von Claudio Monteverdi seine drei großen überlieferten Opern in einem Zyklus in der Philharmonie Berlin. Der Dirigent Sir John Eliot Gardiner leitet die von ihm gegründeten Spitzenensembles historischer Aufführungspraxis, die English Baroque Soloists und den Monteverdi Choir. Die halbszenischen Aufführungen erfolgen unter der Regie von Gardiner und Elsa Rooke. Zu den rund 20 Gesangssolist*innen gehören u.a. Krystian Adam, Hana Blažíková, Gianluca Buratto, Yulia van Doren, Francisco Fernandez Rueda, Kangmin Justin Kim und Carlo Vistoli. Die Monteverdi-Trilogie mit den Opern „L‘Orfeo“ (2. September), „Il ritorno d’Ulisse in patria“ (3. September) und „L’incoronazione di Poppea“ (5. September) wird im Rahmen der Europatournee des Projektes Monteverdi 450 von John Eliot Gardiner nur einmal, beim Musikfest Berlin, in Deutschland zu erleben sein.
Claudio Monteverdi, geboren 1567 in Cremona, gilt als Mitbegründer der Gattung Oper: Er überführte die knappen Formen des Madrigals in abendfüllende Musikdramen, ließ in seinem innovativen Schaffen die Kunst seiner Vorgänger weit hinter sich und läutete damit eine neue Epoche der Musikgeschichte ein. Monteverdi verstand es meisterhaft, Emotionen durch Musik auszudrücken, und diese Gabe wurde zur treibenden Kraft in all seinen Opern. „Die gesamte Palette menschlicher Gefühle – so verwirrend, mitreißend, unheimlich und manchmal unkontrollierbar sie auch sein mögen – bildet den Subtext der erhaltenen Musikdramen Monteverdis“, erklärt John Eliot Gardiner. „In der Regel ist er – genau wie sein Zeitgenosse Shakespeare – voller Empathie für seine Figuren, selbst für die eher zwielichtigen Charaktere. Und wie Shakespeare liebte er den Kontrast zwischen erhabener Tragödie und derber Komödiantik.“
Die 1607 uraufgeführte Monteverdi-Oper „L‘Orfeo“ gilt als erster großer Erfolg der neuen Gattung an der Wende der Renaissance zum Barock und behandelt den Mythos der gescheiterten Reise des Sängers Orpheus in die Unterwelt zur Errettung seiner Geliebten Eurydike. Für „Il ritorno d’Ulisse in patria“ aus dem Jahr 1641 nutzte der Komponist die Odyssee von Homer als Grundlage. Und mit der Oper „L’incoronazione di Poppea“, uraufgeführt 1643, behandelte Monteverdi erstmals ein historisches Sujet: die erotische Obsession des Kaisers Nero für die machthungrige Poppea.
John Eliot Gardiner: „Wir spielen die drei Opern als Zyklus, weil wir das Publikum auf eine Reise mitnehmen möchten – von der Schäferidylle zum höfisch-städtischen Leben, vom Mythos zur politischen Historie, von der Unschuld zur Korruption, von einem Mann, mit dem die Götter ihr Spiel treiben, über einen Helden, der sich nicht von seinen menschlichen Leidenschaften befreien kann, bis zum Doppelporträt eines wahnsinnigen Liebespaares, dessen Ehrgeiz und Lust völlig außer Kontrolle geraten ist. Wer trägt am Ende den Sieg davon? Vielleicht die Musik.“
Ticketpreise von 15-110 Euro
20 % Ermäßigung für die drei Opern im Paket
Monteverdi-Trilogie im Paket 2. – 5. September 2017 um 19.00 Uhr„L‘Orfeo“ (1607) 2. September 2017 um 19.00 Uhr
„Il ritorno d’Ulisse in patria“ (1641) 3. September 2017 um 19.00 Uhr
„L’incoronazione di Poppea“ (1642) 5. September 2017 um 19.00 Uhr
Das Musikfest Berlin 2017 findet vom 31. August bis 18. September statt.
Der Kartenverkauf für das Gesamtprogramm startet im April 2017.
Weitere Informationen: www.berlinerfestspiele.de/
Opern-Trilogie zum 450. Geburtstag von Claudio Monteverdi
2., 3. und 5. September 2017 um 19.00 Uhr Philharmonie Berlin
„L‘Orfeo“ (1607)
Das Wechselspiel von Orchester und Sänger*innen malt eine Welt voller Liebe, Verlust, Wut, Hoffnung und Verzweiflung. Der charismatische Sänger Orpheus steigt aus der Sphäre der Halbgötter hinab in den Hades, um seine geliebte Eurydike ins Leben zurückzuholen. Seine Reise bleibt vergeblich, da er sich nicht beherrschen kann und nach Eurydike schaut, als sie ihm zurück in die Welt der Lebenden folgt. Damit verliert er sie für immer an die Welt der Toten. In seinem ersten musikdramatischen Werk, dem 1607 uraufgeführten „L’Orfeo“, mutet Claudio Monteverdi seinem Titelhelden bittere Qualen zu, doch Orpheus wächst an der Grausamkeit seines Schmerzes und verliert sich in seinem Leid, bis er am Ende zu einem tieferen Verständnis seiner selbst gelangt.
„Il ritorno d’Ulisse in patria“ (1641)
Nach Orpheus und der Schäferidylle Thrakiens wendet sich Monteverdi der Welt Homers zu und den Abenteuern des Odysseus nach dem Ende des Trojanischen Krieges. „Il ritorno d’Ulisse in patria“ basiert auf dem zweiten Teil der Odyssee und erzählt davon, wie Treue und Liebe letztlich über Betrug und Verrat siegen. Odysseus, König von Ithaka, kehrt nach zehnjähriger Irrfahrt nach Hause zurück, wo seine treue Gattin Penelope von drei aufdringlichen Freiern belagert wird, während ihre Berater sie drängen, wieder zu heiraten. Odysseus, dem die heillos zerstrittenen Götter wahlweise zur Seite stehen oder Hindernisse in den Weg legen, gelingt es schließlich, Penelope von seiner wahren Identität zu überzeugen, die Freier aus dem Palast zu jagen und sein Königreich zurückzugewinnen.
„L’incoronazione di Poppea“ (1642)
Monteverdis letzte Oper „L’incoronazione di Poppea“ (1642) verherrlicht die körperliche Liebe und den Sieg des Ehrgeizes über Vernunft und Moral. Die Oper ist in einer Welt wechselnder Bündnisse angesiedelt – je nachdem, welches Liebesobjekt oder Karriereziel gerade verfolgt wird. Im Mittelpunkt der Handlung steht die Antiheldin Poppea und ihr skrupelloser Aufstieg von Neros Mätresse zu seiner rechtmäßigen Ehefrau. Es ist ein Werk harter Kontraste, in dem uns der bittere Spott zweier missmutiger Wachmänner dazu bringen will, Nero und Poppea zu verachten. Doch wenn die beiden Liebenden einen innigen Wechselgesang anstimmen und einander mit ihren melodischen Linien regelrecht umgarnen, erliegt wohl jede*r Zuhörer*in dem unwiderstehlichen Zauber dieser Musik.
t Berlin, in Deutschland zu erleben sein.
Claudio Monteverdi, geboren 1567 in Cremona, gilt als Mitbegründer der Gattung Oper: Er überführte die knappen Formen des Madrigals in abendfüllende Musikdramen, ließ in seinem innovativen Schaffen die Kunst seiner Vorgänger weit hinter sich und läutete damit eine neue Epoche der Musikgeschichte ein. Monteverdi verstand es meisterhaft, Emotionen durch Musik auszudrücken, und diese Gabe wurde zur treibenden Kraft in all seinen Opern. „Die gesamte Palette menschlicher Gefühle – so verwirrend, mitreißend, unheimlich und manchmal unkontrollierbar sie auch sein mögen – bildet den Subtext der erhaltenen Musikdramen Monteverdis“, erklärt John Eliot Gardiner. „In der Regel ist er – genau wie sein Zeitgenosse Shakespeare – voller Empathie für seine Figuren, selbst für die eher zwielichtigen Charaktere. Und wie Shakespeare liebte er den Kontrast zwischen erhabener Tragödie und derber Komödiantik.“
Die 1607 uraufgeführte Monteverdi-Oper „L‘Orfeo“ gilt als erster großer Erfolg der neuen Gattung an der Wende der Renaissance zum Barock und behandelt den Mythos der gescheiterten Reise des Sängers Orpheus in die Unterwelt zur Errettung seiner Geliebten Eurydike. Für „Il ritorno d’Ulisse in patria“ aus dem Jahr 1641 nutzte der Komponist die Odyssee von Homer als Grundlage. Und mit der Oper „L’incoronazione di Poppea“, uraufgeführt 1643, behandelte Monteverdi erstmals ein historisches Sujet: die erotische Obsession des Kaisers Nero für die machthungrige Poppea.
John Eliot Gardiner: „Wir spielen die drei Opern als Zyklus, weil wir das Publikum auf eine Reise mitnehmen möchten – von der Schäferidylle zum höfisch-städtischen Leben, vom Mythos zur politischen Historie, von der Unschuld zur Korruption, von einem Mann, mit dem die Götter ihr Spiel treiben, über einen Helden, der sich nicht von seinen menschlichen Leidenschaften befreien kann, bis zum Doppelporträt eines wahnsinnigen Liebespaares, dessen Ehrgeiz und Lust völlig außer Kontrolle geraten ist. Wer trägt am Ende den Sieg davon? Vielleicht die Musik.“
Der Kartenvorverkauf für die Monteverdi-Trilogie am 2., 3. und 5. September 2017 in der Philharmonie Berlin startet am 4. Dezember 2016.
Ticketpreise von 15-110 Euro
20 % Ermäßigung für die drei Opern im Paket
Monteverdi-Trilogie im Paket 2. – 5. September 2017 um 19.00 Uhr„L‘Orfeo“ (1607) 2. September 2017 um 19.00 Uhr
„Il ritorno d’Ulisse in patria“ (1641) 3. September 2017 um 19.00 Uhr
„L’incoronazione di Poppea“ (1642) 5. September 2017 um 19.00 Uhr
Das Musikfest Berlin 2017 findet vom 31. August bis 18. September statt.
Der Kartenverkauf für das Gesamtprogramm startet im April 2017.
Weitere Informationen: www.berlinerfestspiele.de/
Pressefotos und die Pressemeldung stehen zum Download bereit.
Pressekontakt: Patricia Hofmann und Michaela Mainberger
Follow us:
facebook.com/musikfestberlin
instagram.com/ berlinerfestspiele
twitter.com/blnfestspiele
blog.berlinerfestspiele.de
Opern-Trilogie zum 450. Geburtstag von Claudio Monteverdi
2., 3. und 5. September 2017 um 19.00 Uhr Philharmonie Berlin
„L‘Orfeo“ (1607)
Das Wechselspiel von Orchester und Sänger*innen malt eine Welt voller Liebe, Verlust, Wut, Hoffnung und Verzweiflung. Der charismatische Sänger Orpheus steigt aus der Sphäre der Halbgötter hinab in den Hades, um seine geliebte Eurydike ins Leben zurückzuholen. Seine Reise bleibt vergeblich, da er sich nicht beherrschen kann und nach Eurydike schaut, als sie ihm zurück in die Welt der Lebenden folgt. Damit verliert er sie für immer an die Welt der Toten. In seinem ersten musikdramatischen Werk, dem 1607 uraufgeführten „L’Orfeo“, mutet Claudio Monteverdi seinem Titelhelden bittere Qualen zu, doch Orpheus wächst an der Grausamkeit seines Schmerzes und verliert sich in seinem Leid, bis er am Ende zu einem tieferen Verständnis seiner selbst gelangt.
„Il ritorno d’Ulisse in patria“ (1641)
Nach Orpheus und der Schäferidylle Thrakiens wendet sich Monteverdi der Welt Homers zu und den Abenteuern des Odysseus nach dem Ende des Trojanischen Krieges. „Il ritorno d’Ulisse in patria“ basiert auf dem zweiten Teil der Odyssee und erzählt davon, wie Treue und Liebe letztlich über Betrug und Verrat siegen. Odysseus, König von Ithaka, kehrt nach zehnjähriger Irrfahrt nach Hause zurück, wo seine treue Gattin Penelope von drei aufdringlichen Freiern belagert wird, während ihre Berater sie drängen, wieder zu heiraten. Odysseus, dem die heillos zerstrittenen Götter wahlweise zur Seite stehen oder Hindernisse in den Weg legen, gelingt es schließlich, Penelope von seiner wahren Identität zu überzeugen, die Freier aus dem Palast zu jagen und sein Königreich zurückzugewinnen.
„L’incoronazione di Poppea“ (1642)
Monteverdis letzte Oper „L’incoronazione di Poppea“ (1642) verherrlicht die körperliche Liebe und den Sieg des Ehrgeizes über Vernunft und Moral. Die Oper ist in einer Welt wechselnder Bündnisse angesiedelt – je nachdem, welches Liebesobjekt oder Karriereziel gerade verfolgt wird. Im Mittelpunkt der Handlung steht die Antiheldin Poppea und ihr skrupelloser Aufstieg von Neros Mätresse zu seiner rechtmäßigen Ehefrau. Es ist ein Werk harter Kontraste, in dem uns der bittere Spott zweier missmutiger Wachmänner dazu bringen will, Nero und Poppea zu verachten. Doch wenn die beiden Liebenden einen innigen Wechselgesang anstimmen und einander mit ihren melodischen Linien regelrecht umgarnen, erliegt wohl jede*r Zuhörer*in dem unwiderstehlichen Zauber dieser Musik.