Eigentlich war es eine kleine ITB, die Schweiz Tourismus und ihre Branchenpartner im historischen Berliner Clärchens Ballhaus präsentierten. 24 Stunden Schweiz touristisch, kulinarisch, kulturell – in ihrer ganzen einzigartigen Komplexität.
Nach zwei Jahren Pandemie endlich wieder persönliche Gespräche mit begeisterten Touristikern aus den unterschiedlichsten Schweizer Regionen: Bern-Berner Oberland, Interlaken, Jungfrau Bahn, Graubünden und Davos, Engadin St. Moritz, Wallis, Luzern-Vierwaldstättersee sowie Vaud. Und die Begeisterung über so vielseitige Reisemöglichkeiten durch das Land verbreitete sich wie ein Virus positiv auf alle Besucher – in diesem Fall ist positiv erfolgreich und optimal gemeint.
Touring und Nachhaltigkeit in der Schweiz
Da die Schwerpunkthemen der Präsentationen Touring und Nachhaltigkeit betrafen, fiel auf die Grand Train Tour of Switzerland unser besonderes Interesse. Elf große Seen, vier Sprachregionen, fünf UNESCO Welterbestätten und 1.280 km schönste Aussichten. Auf der Tour reist man u.a. mit Panoramazügen, Glacier Express, Bernina Express, GoldenPass Line oder Gotthard Panorama Express.
Mit der „Original“ Tour (8 Tage) erlebt man von Zürich aus die Jungfrau Region, Weinberg-Terrassen von Lavaux (UNESCO-Weltkulturerbe),Genfer See, Zermatt und St. Moritz, Kreisviadukt von Brusio, Schiffsfahrt nach Luzern, sowie den historischen Stiftsbezirk (UNESCO-Weltkulturerbe) St. Gallen.
Schokoladenzug & Train du Fromage
Alle Züge fahren – wie vom Schweizer Uhrwerk bekannt – zuverlässig und pünktlich. Und wenn wir schon bei den charakteristischen Klischees der Schweiz sind, gehören Schokolade und Käse auch dazu.
Demzufolge präsentiert die Bahngesellschaft MOB (Montreux Oberland Bernois) – umweltfreundlich und pünktlich fahrend – ab Montreux einen Schokoladenzug und den Train du Fromage (übersetzt Käsezug, aber im Deutschen ist die Bezeichnung nicht wertschätzend genug). Die Steigerung ist dann noch die Fahrt mit dem „Belle Epoche Zug, der als „kleinen Orientexpress“ ausgestattet, extra einen Chalet Wagen führt.
Wer es dann doch nicht ganz ohne Auto (zwischendurch) lassen kann, dem bietet die Grand Tour of Switzerland eine Alternative. Auf einer Länge von 1600 km, führt sie über fünf Alpenpässe, zu elf UNESCO Welterbestätten sowie zwei Biosphären und an 22 Seen entlang.
Gletscher
Nachhaltigkeit und Schutz der Umwelt stehen beim Tourismus vor allem mit den Themen Wasser und Gletscher im Mittelpunkt. An den Gletschern erforschen Schweizer Wissenschaftler:innen die Erderwärmung wissenschaftlich. Mit rund 22 Kilometern Länge ist der Große Aletschgletscher Herzstück des UNESCO-Welterbes Schweizer Alpen. Geplant ist hier 2024 ein Gletscher-Erlebnisweg, der die Veränderung des Gletschers für Besucher nachvollziehbar und sichtbar macht. Zwar muss dazu eine Gletscherspalte per Hängebrücke überquert werden, aber das wird weltweit zu einem einmaligen Erlebnis. Auf dem UNESCO Höhenweg zwischen den Bergastationen Bettmerhorn und Eggishorn (über 2800m) lockt schon jetzt ein einzigartiger Blick auf den Großen Aletschgletscher. Und wer im Panorama Restaurant Bettmerhorn einkehrt genießt zusätzlich zu der Rundumsicht kulinarische Genüsse mit frisch zubereiteten Walliser Spezialitäten.
Kulinarische Schweiz
Älplermagronen, Raclette, Death by Chocolate – diese genüsslichen, kulinarischen Schweizer Highlights überzeugten u.a. auch auf dem 24 Stunden Schweiz-Event in Berlin. Aber wer will auch die Schweiz in eine touristische und kulinarische trennen?
Die 24 Stunden mit und über die Schweiz blieben gefühlt zu kurz, aber sie haben Appetit gemacht auf die Schweiz als Reiseland. Jetzt ist der Besuch der Destination selbstverständlich und bereits eingeplant.
Artikelfoto: Schokoladenzug kurz nach Montreux, Genferseegebiet / Chocolate Train shortly after Montreux, Lake Geneva Region
© MOB, 2018, Fotograf: Valen