Ein wunderschönes, ein symbolträchtiges Bild. Das Frankenwerftufer als geschichtliches Kleinod, die Fassaden einst prächtiger Bürgerhäuser, hinter denen sich heute meist billige Ramschgastronomie verbirgt , das massive Kirchenschiff von St. Martin, erbaut auf römischen Grundmauern, im Hintergrund die Spitzen des Kölner Doms und davor am Anleger 3 das zweite Kind der neuen TUI Flusskreuzfahrtflotte, die Sonata. Spiegelbild eines Aufbruchs in ein neues Abenteuer. Viele lächelten maliziös, als die TUI – ausgerechnet auch noch an einem 1. April – ihren Einstieg in das wässrige Geschäft verkündete. TUI Deutschland CEO Dr. Volker Böttcher gibt sich gelassen optimistisch. (mp3) Eine aktuelle repräsentative Umfrage von EMNID bestätigt den Trend und die Strategie. 42 % der unter 30-Jährigen könne sich durchaus vorstellen, eine Flussreise zu machen- bei den 50- 59 – Jährigen sogar 48%. Unternommen haben allerdings bisher nur 8% eine solche Urlaubsreise. Der Markt also gibt genug her. Nun ist die Konkurrenz schon länger im Geschäft, Böttcher aber sieht die TUI gut positioniert, denn meist fahren die Schiffe nur im 3 Sterne Segment (mp3). Und ab Sommer 2011 ist man dann voll im Flusskreuzfahrtkarussell- 16 Reisen auf sechs Schiffen auf Rhein, Main, Mosel und Donau. Das Trumpf Ass ist dann die Premicon Queen, ein schwimmendes Grand Hotel, 6 Sterne, edle Ausstattung, luxuriöse Suiten mit persönlichem Butler. Zurück in die Gegenwart und zur Sonata, 135 Meter lang, 11,40 Meter breit, 4 Decks, 94 Kabinen mit 12 0der 15 m². Gelungener konnte eine Taufe nicht sein. Vater Rhein und Neptun strahlten im sonnigsten Licht. Am Ufer eine Menge Schaulustiger und Gäste. Blasmusik, Shanty Chor, Sekt, Wein und Würstchen. Tolle Stimmung und dann klappte es auf Anhieb mit dem zerbrechlichen Flaschengut Champagner.
Ein strahlendes Quartett, das sich sehen lässt
Die TUI ist Betreiber der Schiffe und vermarktet diese Schiffe exklusiv im Rahmen eines Chartervertrages als eigene Produktlinie. Begehrlichkeiten vom Mieter zum Eigentümer kennt Dr. Böttcher nicht (mp3).
Ein Schiff zum Wohlfühlen, der Slogan „FlussGenuss“ wird jetzt schon spürbar, kann aber sicher noch verbessert werden. Gerade im Bereich der Farben, der Hölzer, des Lichts herrscht noch etwas Nachholbedarf. TUI Kreuzfahrtexperte Andreas Casdorff (mp3) . Drei K’s spielen eine ganz besondere Rolle: die Küche (mp3), dieKultur (mp3) und Kinder mp3
Eine gelungene Jungfernfahrt. Das traumhafte Wetter , Stimmung und die Gespräche an Deck. Lümmeln in bequemen Liegen und dann immer wieder kleine Kostbarkeiten aus der Küche . Knuspergarnele fein und ein Gemüsespieß : scharfe, prickelnde Verführung. Wie gut die Küche auf kleinem Raum schon heute ist bewies Alex Jaeckelmann, Berliner, gelernt bei verschiedenen Hotelketten und dann die Lust auf Veränderung – sucht im Internet und wird fündig. An Bord der Sonata kann er aus dem Vollen schöpfen, denn der Vorteil eines Flussfahrschiffes: viel kann nicht gebunkert werden, immer wieder kommen frische, regionale und saisonale Produkte an Bord. Das große Küchen „K“ am ersten Abend im hellen, lichten Restaurant, in dem alle Gäste Platz finden, das Galamenü : ein wunderbar würziges, schmackhaftes Ingwer-Karottensüppchen, dann eine Reverenz an die Region, das Traditionsgericht „Himmel und Erde“, allerdings in einer ungewohnten Aufmachung, nämlich gekrönt und verfeinert durch eine Jacobsmuschel. Himmel und Erde am Gaumen. Beste Qualität auch beim Rindfleisch, eine perfekt gegarte Rinderfilet- Tranche und eine ungemein leckere, weich geschmorte Rinderbacke.
Wer auch immer der Wortschöpfer war: FlussGenuss stimmt aufs Wort, ist eine gelungene Einstimmung auf Besinnlichkeit, Ruhe, Erfahrung und vor allem auf eines, worauf Andreas Casdorff nicht erst hinarbeiten muss: auf die Entdeckung der Langsamkeit mp3
Jürgen Schiller alle Fotos: TUI FlussGenuss
Infos: www.tui.com
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