Spannende Vielfalt in Frankfurt Rhein-Main
Die Gästezahlen steigen Jahr um Jahr in der Region Frankfurt Rhein-Main. Dafür gibt es nicht nur wirtschaftliche Gründe, auch die Mischung aus Metropole und Mittelgebirgen, Hochkultur und Bodenständigkeit machen den Charme der Region aus.
Frankfurt
Frankfurt am Main wird gerne als kleinste Metropole der Welt bezeichnet. Das beschreibt sehr gut den besonderen Reiz dieser Stadt: Weltläufigkeit als internationaler Verkehrsknoten, Finanz- und Messestandort und zugleich eine angenehme Überschaubarkeit. Das Zentrum kann man locker in einer knappen Stunde zu Fuß durchqueren. Hier konzentrieren sich Kommerz in Form von Hochhäusern und Einkaufsstraßen und Kultur ¬- Dom und Rathaus Römer, wo Jahrhundertelang „europäische“ Kaiser gekrönt wurden, und gleich daneben die Paulskirche als Symbol deutscher Demokratie. Nicht zufällig werden die 25 Jahre Wiedervereinigung vom 2. bis 4. Oktober in Frankfurt am Main gefeiert. Etwas abseits vom Zentrum, in Stadtteilen wie Bornheim, Sachsenhausen und Höchst findet der Besucher hessisches Lokalkolorit als Apfelweingemütlichkeit und Fachwerktradition und zugleich eine unverkrampfte Multikulturalität. Heute begegnen sich hier Menschen aus 170 Nationen mit geübter Toleranz. Überrascht sind viele Besucher, wie grün diese kleine Metropole ist. Der Verlauf der ehemaligen Wallanlagen ist heute eine Folge von Parks. Wenige Kilometer draußen gibt es den 80 Quadratkilometer großen GrünGürtel. Wer diese weltstädtisch-hessisch-multikulturelle Mischung entdecken möchte, fängt am besten im Zentrum an und vergisst auch den lebendigen Begegnungsort Mainufer nicht. Hier hat man auf der einen Seite die Skyline im Blick, auf der anderen das einzigartige Museumsufer mit seinen 15 Ausstellungshäusern. Ein Highlight in diesem Herbst ist im Kunstmuseum Städel der „Dialog der Meisterwerke“ (7.10.2015–24.1.2016) – zentrale Werke der Sammlung des 200 Jahre alten Hauses werden mit Meisterwerken aus den renommiertesten Museen der Welt zu einer spannenden Schau zusammengebracht.
Offenbach Stadt und Kreis
Auch Offenbach entdeckt gerade das Mainufer als Ort zum Wohnen und der Begegnung. Im Zentrum laden Lili- und Büsingpark zum romantischen Spaziergang, das Renaissanceschloss beherbergt die Hochschule für Gestaltung, die mit Ausstellungen und Atelieröffnungen regelmäßig in die Öffentlichkeit geht. Auf dem Wilhelmsplatz im restaurierten historischen Zentrum lockt dreimal wöchentlich der Wochenmarkt zur kulinarischen Weltreise. Buch- und Schriftkunst im Klingspor-Museum und das Deutsche Ledermuseum gilt es zu entdecken. Wie jedes Kind weiß, wird in Offenbach das Wetter gemacht. Der Tatsache, dass der Deutsche Wetterdienst hier seinen Sitz hat, trägt der Wetterpark Rechnung. Den Besuchern werden bei einem Ausflug ins Grüne die Phänomene des Klimas und ihre wissenschaftlichen Hintergründe kinderleicht erklärt. Weiter mainaufwärts und bei Abstechern südlich gelangt man zu interessanten historischen Städten des Kreises Offenbach. Auf dem Mainuferweg gelangt man mit dem Fahrrad nach Seligenstadt mit seiner Einhardsbasilika und dem gepflegten Klostergarten direkt am Fluss. Eine Stadt mit viel Fachwerk und Historie.
Dreieich bietet, neben der mittelalterlichen Altstadt, gerade im Sommer mit den Festspielen in der Burg Hayn aus dem 11. Jahrhundert ein vielseitiges Programm. Heusenstamm punktet mit dem 1663 erbauten Renaissanceschloss Schönborn, der Barockkirche St. Cäcilia, und dem zu Ehren Kaiser Franz I. errichtete Torbau von 1764. In Langen öffnet Schloss Wolfsgarten zweimal im Jahr seine Pforten, zur Rhododendronblüte im Mai und zum fürstlichen Gartenfest im September.
Hanau
Als kulturelles Zentrum im Osten des Rhein-Main-Gebiets bietet die Geburtsstadt der Brüder Jacob und Wilhelm Grimm neben historischen Sehenswürdigkeiten auch neun Museen, zahlreiche Galerien sowie mehr als 1.000 Veranstaltungen pro Jahr. Einen Höhepunkt bilden die Brüder Grimm Festspiele, die jeden Sommer im Amphitheater von Schloss Philippsruhe Erwachsene und Kinder gleichermaßen bezaubern. Als Ausgangspunkt der Deutschen Märchenstraße und der Hessischen Apfelweinstraße sowie Teil der Deutschen Fachwerkstraße und der Route der Industriekultur ist Hanau ein beliebtes touristisches Ziel. Hessens größter und schönster Wochenmarkt, das prunkvolle Schloss Philippsruhe am Main, die historischen Kuranlagen im Staatspark Wilhelmsbad, das Deutsche Goldschmiedehaus sowie der Wildpark Alte Fasanerie zählen zu den Attraktionen der Stadt.
Neu hinzugekommen ist das Einkaufs- und Kulturzentrum Forum Hanau. Integraler Bestandteil ist das Kulturforum mit der neuen Hanauer Stadtbibliothek, der Wetterauischen Gesellschaft und dem Stadtarchiv. Unter der Marke ‚Kultur erleben im Forum Hanau‘ finden Besucher hier 600 Jahre Lesekultur – vom ersten Buchdruck bis zum E-Book – an einem zentralen Ort.
Aschaffenburg
Weiter mainaufwärts gelangt man schon in den bayerischen, pardon unterfränkischen Teil der Region. Weithin sichtbar thront das Schloss Johannisburg über dem Main, umgeben von einem Park mit dem mediterranen Pompejanum. In den umliegenden Altstadtgassen trifft Kultur auf weißblaue Gastlichkeit. Kulturelle Highlights sind Werke von Lucas Cranach d.Ä., Matthias Grünewald, Ernst Ludwig Kirchner und Christian Schad. In der Stadt lohnt sich der Spaziergang im Park Schönbusch, einer der ältesten Grünanlagen im englischen Landschaftsstil hierzulande. Wer längere Strecken zu Fuß bevorzugt, wechselt gleich bei Aschaffenburg in den Spessart, den viele attraktive Wanderwege durchziehen, beispielsweise der 58 Kilometer lange Spessartweg 1 von Aschaffenburg bis Gemünden am Main.
Darmstadt
Nach einem Schwenk in Richtung Westen und 30 Kilometer südlich von Frankfurt, gelangt man nach Darmstadt. Ein Wahrzeichen und herausragender Ort der Kunst und des Designs ist die Mathildenhöhe. Sie präsentiert sich heute als spannendes Gesamtkunstwerk aus Hochzeitsturm, Ausstellungsgebäude, Museum Künstlerkolonie, Künstlerhäusern, Platanenhain und Freigelände. Nach einer umfassenden Sanierung ist das Hessische Landesmuseum wieder eröffnet. Als Universalmuseum ist es einzigartig in Deutschland – mit ständigen Sammlungen und wechselnden Sonderausstellungen. Beim Bummel durch die lebendige Wissenschaftsstadt, in der man nach Voranmeldung auch das Europäische Weltraumzentrum besichtigen kann, lohnt sich der Besuch des Residenzschlosses aus dem 13. Jahrhundert und als Kontrast ein Blick auf die „Waldspirale“: Ein im Jahr 2000 erbautes Haus des Künstlers Friedensreich Hundertwasser mit revolutionären, farbenfrohen und gänzlich ungewöhnlichen Formen.
Odenwald
An Darmstadt schließt sich eine weitere Mittelgebirgslandschaft der Region an, der Odenwald. Eher sanfte Hügel prägen dieses landschaftliche Highlight, das als UNESCO-Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald ausgezeichnet wurde und von Frankfurt aus beispielsweise über die A5 im Nu erreichbar ist. Der Fernwanderweg Alemannenweg führt hier entlang, Das urgewaltige Felsenmeer könnte ein Wanderziel sein. Das Felsenmeer ist eine gigantische Landschaft aus rundlichen Felsblöcken und zieht sich über einen Kilometer lang den Felsberg hinab. Und apropos „Ur“, auch das UNESCO-Welterbe Grube Messel mit seinen einzigartigen Fossilienfunden gehört zur Odenwaldregion. In den Städten und Dörfern begegnet man der Geschichte: Michelstadt mit seinen beeindruckenden Fachwerkhäusern, Amorbach und seine Abteikirche oder Erbach und sein Schloss sind Ausflugsziele allererster Güte.
Bingen
An der Schnittstelle von Rhein und Neckar vereinigt Bingen Geschichte und Sagenwelt, Landschaft und Rheinromantik und nicht zuletzt die Weinanbaugebiete von Rheinhessen und Neckar. Das Museum am Strom erinnert an die berühmte Tochter Hildegard von Bingen und die Rheinromantik. Letztere kann man „live“ am Kulturufer mit seinen Gartenanlagen und im Park am Mäuseturm genießen. Mit dem Schiff legt man hier ab, um sich die Loreley, UNESCO-Welterbe Oberes Mittelrheintal, die Burg Rheinsteig oder die Rheingau-Städte am anderen Flussufer näher zu betrachten.
Rüdesheim am Rhein
Malerisch gelegen vor einer einzigartigen Kulisse aus weitläufigen Weinbergen und steil abfallenden Schieferfelsen, zieht Rüdesheim am Rhein jährlich Tausende von Besuchern weltweit an. Renommierte Weine, einmalige Sehenswürdigkeiten und zahlreiche Freizeitmöglichkeiten bilden ein faszinierendes und abwechslungsreiches Gesamtbild rund um die weltberühmte Drosselgasse. Am Tor zum UNESCO-Welterbe Oberes Mittelrheintal lädt Rüdesheim zu einer romantischen Schifffahrt entlang der zahlreichen Burgen ein.
Kulturland Rheingau
Abstecher nach Eltville am Rhein mit dem Rosengarten der kurfürstlichen Burg und ins gemütliche Oestrich-Winkel lohnen sich immer, idealerweise per Schiff oder als Wanderer und Radfahrer. Brandneu ist der Klosterrundweg rund um Kloster Eberbach. Er folgt der überlieferten Grenze des Klosterbezirks und macht die Kultur- und Landschaftsgeschichte erlebbar. Neu ist auch die Rundtour „Rauenthaler Spange“. Sie verbindet die Bubenhäuser Höhe, einen der schönsten Aussichtspunkte des Rheingaus, mit dem legendären Rheinsteig. Mittlerweile schon von vielen Pilgern und Hildegard- Fans begangen ist der Hildegardweg. Er führt auf knapp sieben Kilometern durch die Weinberge von Rüdesheim zur Wallfahrtskirche nach Eibingen und hin zur Abtei St. Hildegard. Übrigens startet mit Beginn des goldenen Oktobers die Traubenlese in den Rheingauer Weinbergen. Einige Winzer laden ein, aktiv mitzuwirken. Termine auf www.kulturland-rheingau.de
Wiesbaden
An der Schnittstelle von Rheingau und Taunus spürt man in der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden noch heute die mondäne Kur-Tradition. Große Prachtstraßen wie die Flaniermeile Wilhelmstraße und die Taunusstraße, kleine Gassen in der historischen Altstadt oder idyllische Plätze prägen das Bild; eingerahmt von einer einmaligen und geschlossenen historischen Bausubstanz, im Zentrum die Kurhausanlage mit Casino. Großzügige Parks und Grünanlagen sowie die Nähe des Rheins locken ins Freie, der Schiersteiner Hafen will als Ausflugsziel entdeckt werden. Auf den Neroberg ruckelt sich’s stilgerecht mit der Nerobergbahn; oben warten schöne Waldwege, Aussichten und die russische Kirche. Spannende Sonderausstellungen bietet immer wieder das Museum Wiesbaden. Seine Exponate reichen von bildender Kunst über Geschichte bis zu Naturhistorischen Sammlungen.
Rüsselsheim am Main
Sehenswürdigkeiten wie die Festung, das preisgekrönte Stadt- und Industriemuseum, das erstmals Technik-, Industrie- und Sozialgeschichte miteinander verband, oder der spätromantische Verna-Park laden dazu ein, Rüsselsheim zu entdecken. Nicht etwa der Rheingau, sondern die Stadt am Main ist die Wiege des Rieslings: Die Rebsorte wurde hier weltweit erstmals urkundlich erwähnt. Daran erinnert heute ein Weinberg. Die restaurierten Opelvillen der gleichnamigen Firmengründer am Mainufer bieten Raum für Ausstellungen, vor allem von Malerei und Fotografie, und Veranstaltungen.
Taunus und Bad Homburg v. d. Höhe
Der 881,5 Meter hohe Feldberg im Taunus gilt als Hausberg von Frankfurt und Umgebung. Das ganze Mittelgebirge ist ein einziges Ausflugsparadies. Der Naturpark erstreckt sich von der Wetterau im Osten bis zur Idsteiner Senke im Westen und von der Lahn im Norden bis zum Main im Süden. Er ist umgeben von einem Kranz besonderer Natur- und Heilquellen – Namen wie Selters, Bad Nauheim und Bad Vilbel sind als Lieferanten von Mineralwasser bekannt – und in seinem Zentrum verläuft der Hauptkamm der Taunusberge. Insgesamt ist das Netz von gut ausgeschilderten Wanderwegen gut 1.000 Kilometer lang. Auf dem Limeserlebnispfad Hochtaunus wandert man entlang der 2000 Jahre alten Römerbefestigung und heutigem UNESCO-Welterbe, darunter das einzige rekonstruierte Kastell, die Saalburg. Unweit davon kann man im Hessenpark in die jüngere ländliche Geschichte eintauchen. Auf 60 ha Freifläche und in über 100 Original-Gebäuden können die Besucher hautnah erleben, wie Menschen früher lebten und arbeiteten. Ein weiterer historischer Wanderweg ist der 3BurgenWeg, der durch die Taunusschönheiten Kronberg, Königstein und Falkenstein führt. Ein Blick auf Eppstein mit seiner Altstadt und der imposanten Befestigungsanlage könnte diese Tour abrunden.
Bad Homburg v. d. Höhe hat sich viel von seinem Charme als Kurbad des Adels und der Künstler um 1900 bewahrt. Davon zeugt der Kurpark mit Heilquellen, Denkmälern und historischen Bauten. Hier sowie rund ums Landgrafenschloss mit dem Weißen Turm wartet ganzjährig ein starkes Kulturangebot auf die Besucher oder Entspannung beim „Kur-Royal Day Spa“ im Kaiser-Wilhelms-Bad. Wer sein Glück herausfordern will, kann dies in edlen Ambiente in der Francois Blanc Spielbank.
Lahntal
Wo der Taunus in sanften Hügeln allmählich ausläuft, ist das Tal der Lahn auf jeden Fall mindestens eine Tagesreise wert. Beliebt sind Kanutouren für die ganze Familie. Auch mit dem Fahrrad lässt sich der Reiz dieser idyllischen Landschaft entdecken. Am Weg liegen Kleinstädte mit großer historischer Vergangenheit, von Weilburg angefangen mit seinem Schloss über Hadamar und Runkel, das sich an den mächtigen Burgkegel über der Lahn schmiegt, bis Limburg mit seinem Dom und einer ebenso schönen wie lebendigen Altstadt.
Wetterau
An der Schnittstelle von Taunus und der ebenen Landschaft der Wetterau liegt Bad Nauheim. Die ehemalige Kuranlage im schönen Park ist das größte geschlossene Jugendstil-Ensemble Europas. Rund 1.000 Kilometer gut ausgebaute und beschilderte Radwege bieten in der Wetterau beste Möglichkeiten, die Region aktiv zu erkunden. Überregionale Routen wie der Vulkanradweg führen bis zum Vogelsberg, Themen-Routen wie der Deutsche Limes-Radweg oder die Kelten-Radrouten durchziehen die Wetterau. Die Kelten hatten auf dem Glauberg im heutigen Glauburg ein starkes Zentrum. Archäologen entdeckten Mitte der 1990er Jahre drei keltische Fürstengräber und die berühmte lebensgroße Statue eines Keltenfürsten. Die gesamte Anlage rund um ein Museum markiert eine kulturhistorische Besonderheit europäischen Ranges. Nur zehn Kilometer entfernt gehört die Büdinger Altstadt zu den schönsten mittelalterlichen Stadtanlagen Deutschlands mit ihrer zwei Kilometer langen und noch begehbaren Bastion sowie 22 Sandsteintürmen. Sehenswert ist die gesamte Altstadt mit repräsentativen Fachwerkhäusern und dem monumentalen Schloss.