Den Termin 20.Mai 2025 sollten sich Ballettfreunde rot im Kalender anstreichen, denn da beginnt der Ticketverkauf für die Spielsaison des Berliner Staatsballetts 2025/26. Intendant Christian Spuck präsentierte das neue Programm und der umfangreiche Programm-Katalog ist veröffentlicht. So können Besuche langfristig geplant werden und man kann sich auf ein ganz besonderes Highlight im März 2026 freuen: das Ballett von Kiril Serebrennikow „Nurejew“. Extra für das Staatsballett Berlin inszeniert, wird es in Berlin erstmals außerhalb Russlands aufgeführt (21. März 2026, Deutsche Oper Berlin).
„Nurejew“ erstmals außerhalb Rußlands
Nach der Uraufführung 2017 und sehr erfolgreichen Aufführungen 2023 am Bolschoi Theater wurde das Stück über den an Aids verstorbenen Tänzer 2023 auf politischem Druck aus dem Spielplan gestrichen.

Zuviel Inhalte gegen „traditionelle Werte“. Roland Nurejew (1938-1993) begeistert als einer der besten Balletttänzer der Welt sein Publikum.
Die neue Inszenierung in Berlin wird zusätzlich zum Ballett Schauspiel und Oper auf der Bühne zusammenbringen. Gemeinsam mit dem Choreografen Yuri Possokhov erarbeitet Regisseur Kiril Serebrennikow die Produktion über die international bekannte Tanzlegende für das Staatsballett.
Premieren
Intendant des Staatsballetts Berlin Christian Spuck plant trotz einschneidender Sparmaßnahmen für die Spielzeit 2025/26 ca.100 Vorstellungen mit fünf Premieren, zwei Uraufführungen und fünf Wiederaufnahmen. Dazu kommen ein umfangreiches Rahmen- und Education-Programm für Kinder und Jugendliche, Familien, Erwachsene und Menschen mit Behinderungen und erstmals ein Tanzprojekt in einem Kinder- und Jugendhospiz sowie ein regelmäßiger Tanzkurs, geeignet für Menschen mit Multipler Sklerose oder Parkinson.

Die Uraufführung „Wunderkammer“ in der Choreographie von Marcos Morau am 31. Oktober 2025. Thema sind den sogenannten Kuriositätenkabinetten, die im Europa der Renaissance und des Barock Fremdartiges und Faszinierendes aus Wissenschaft, Kunst und Natur vereinten.
Im Rahmen der zweiteiligen Premiere Fearful Symmetries (30. Mai 2026,) kreiert Christian Spuck ein Werk, das die rhythmische Intensität und Energie von John Adams‘ gleichnamiger Komposition visuell erlebbar macht. Hierbei wird die Ambivalenzen von Macht hinterfragt. Daneben steht George Balanchines Meisterwerk Symphony in C zu Georges Bizets Sinfonie, ein Ballett, das durch technische Präzision, künstlerische Virtuosität und atemberaubende Komplexität beeindruckt.
„Chicxulub“ oder „Der Floh des Teufels“ (20. September 2025), ein Kinder- und Jugendballett auf der Bühne der Tischlerei der Deutschen Oper Berlin, kreierte Ensemblemitglied Dominik White Slavkovský. In dem Tanzstück werden überraschende Begegnungen mit Dinosauriern und Superhelden zu sehen sein. Außerdem präsentiert die zweite Ausgabe des Formats Next Generation eigene choreographische Kreationen von Tänzer*innen der Kompanie.
Wiederaufnahmen

Im Programm des Staatsballetts Berlin sind weiterhin „Gods and Dogs“ mit Werken von Jiří Kylián und Crystal Pite, „Schwanensee“ von Patrice Bart sowie „Winterreise“ von Christian Spuck nach dem gleichnamigen Liederzyklus von Franz Schubert in der musikalischen Fassung von Hans Zender (Staatsoper Unter den Linden) zu sehen. In der Deutschen Oper Berlin präsentiert die Kompanie „Minus 16“ mit Choreografien von Ohad Naharin und Sharon Eyal sowie den großartigen, gerade uraufgeführten „Sommernachtstraum“ von Edward Clug mit einer Auftragsmusik von Milko Lazar.
Intendant Christian Spuck setzt mit dem neuen Programm nicht nur für Berlin Akzente: „Wir widmen diese Spielzeit dem, was Kultur sein kann: eine Kraft, die uns verbindet, wachrüttelt und Hoffnung gibt. Kultur war in Berlin immer schon mehr als ein Luxus. Sie ist ein Spiegel der Geschichte und der sich verändernden Gesellschaft, ein Ort der Begegnung und der Debatte, ein kreativer Widerstand gegen Gleichgültigkeit und Verödung.»
Am 14. September startet das Staatsballett Berlin die Saison 2025/26 mit einem Eröffnungsfeste in der Staatsoper Unter den Linden.
Artikelfoto: Parvaneh, Next Generation Staatsballett Berlin, Foto: Admill-Kuyler