Einmal Therme – immer wieder mal Therme. Ja, ich kann inzwischen eine Begeisterung für Thermen nach dem Besuch der VitalSol Therme in Bad Salzuflen nicht leugnen. Natürlich braucht das Thema Thermalbaden zum einen Einführung und Erklärung. Zum anderen bedarf es letztendlich den gewissen Klick im Kopf für das Verständnis und Begreifen, was das Baden in einer Therme mit dem Körper macht. Baden nicht nur aus Spaß für das eigene Ich, sondern das bedeutet weit mehr: „Gesundes Baden zu Präventionszwecken“. So heißt das Konzept der Kannewischer Collection, dass seit der 80er Jahre deutschlandweit erfolgreich umgesetzt wird. Inzwischen sind es sechs marktführende Thermen, die diesem Konzept folgen und das außerordentlich effizient.
Spreewald Therme – ein Eldorado für Entspannung und Gesundheitsprofilaxe
Die Spreewald Therme in Burg gehört seit 2005 zu der Familie der Kannewischer Thermalbäder. Die Basis war ein positives Gutachten zu DDR Zeiten über einen Flöz unter der Erde von Burg. In 1.350 Metern Tiefe stieß man nach erneuten Bohrungen 1999 auf Thermalwasser. Das Solewasser des Spreewaldes konnte als Wellnesselement genutzt werden.
Dr. Stefan Kannewischer, Geschäftsführer der Kannewischer Collection, überzeugte damals die Region als führender Wellness-Dienstleister und Erfahrungen mit Thermalsolebädern mit seinem Konzept, wurde Investor für das Thermalsolebad und eröffnete 2005 in Burg, Spreewald, ein Eldorado für Gesundheit, Erholung und Wohlbefinden. Aber nicht nur das. Zum Wohlbefinden der Thermengäste baute die Kannewischer Collection zusätzlich das Spreewald Therme Hotel. Ein Kombinationsangebot, das viele Besucher*innen der Therme sehr gern annehmen. Kann man doch so seinen Aufenthalt vor Ort für ein paar Tage ausdehnen, ob mit weiteren Besuchen der Therme oder dem Erkunden des Spreewaldes mit Kahnfahrten und Radeln. Die Besucherzahlen von Burg stiegen mit der Eröffnung der Soletherme und dem Ausbau von Übernachtungsmöglichkeiten auf das Doppelte. Burg ist inzwischen ein regelrechter Besuchermagnet und man sollte schon eine Reise dorthin rechtzeitig planen.
Eintauchen in Thermen- und Wellness-Sphären
Aber wandeln wir doch erst einmal vom Hotel durch den Bademantelgang in die Therme. Wir sind eine kleine Gruppe von Journalisten, die drei Tage die Therme und Hotel sowie die Umgebung, den Spreewald, genießen. Herrlich dieser Gang, der tatsächlich direkt vom Hotel aus den Besuch der Therme in Badekleidung ermöglicht (es gibt aber natürlich auch einen separaten Thermen-Eingang). Unser Ziel, den Alltag hinter uns zu lassen und unseren Körpern Entspannung und Wohlgefühl zu gönnen. Damit das in der Soletherme Burg mit seinen vielfältigen Möglichkeiten gelingt, befolgen wir die Ratschläge, die uns Dr. Kannewischer persönlich vermittelte.
Richtiges Thermalbaden
Schon beim Betreten der Therme ist der entscheidende Aha-Moment: bei so unterschiedlichen Badeangeboten sollte man einen Ablauf verfolgen, der gesundheitlich dem Körpergut tut.
Um es hier einmal übersichtlich aufzulisten, was die Spreewaldtherme an einer Vielzahl an Wasserbecken anbietet:
Sprudelbecken, Warmaußenbecken, Kaltbecken, Heißbecken, Intensivsolebecken, Bewegungsbecken,
Gurkenfass Dampfbad, Gurkenfass Soleinhalation, Fließbecken.
Insgesamt sind das acht (!) unterschiedliche Badebecken, zusätzlich ein Außenbereich und vier Saunen (Ruhesauna, Kaminsauna, Spreewaldsauna und Kräutersauna). Hilfreich sind übrigens im Thermenbereich die ausreichenden Ablagen für die Badekleidung, Körbchen für Badetücher und Bademantel.
Wir starten wie empfohlen, mit einer Temperaturgewöhnung im Bewegungsbecken bei 29°C, um den Kreislauf in Schwung zu bringen. Einfach ein paar Bahnen schwimmen oder bei der täglichen Aqua-Gymnastik mit Trainer Christopher seinen Übungen folgen. Die Temperaturen erhöhen sich merkbar im Thermalsolebecken auf 34°C. Es wird geraten, sich hier ca. 10 Minuten aufzuhalten.
Wasserbeckenvielfalt in der Spreewald Therme, Foto: gab
Charakteristisch sind die zwei überdimensionierten Gurkenfässer, in denen sich jeweils Inhalation und Dampfbad befinden. Die Soleinhalation bei 45 °C sollte sich auf ca. 6 Minuten beschränken, ebenso der Besuch des Dampfbades, rät Dr. Kannewischer. Die typischen Fässer des Spreewaldes erhalten hier überdimensioniert ganz neue Funktionen. Überhaupt ist die innenarchitektonische Lösung der gesamten Anlage sehr wohltuend: eine übersichtliche Gestaltung mit einem gut erfassbaren Wegeleitsysteme, großzügige Raumaufteilungen sowie Verwendung von warmen, optimistischen Farben. Wer sich doch etwas unbeholfen vorkommt, es gibt Servicekräfte und auch ein sehr übersichtlich gestalteter Flyer mit Lageplan und Badeablaufempfehlung, der in jede Bademanteltasche passt. Die Nutzung von Handys ist übrigens untersagt, um die Privatsphäre der Besucher des Thermalbades zu schützen.
Intensivsolebecken und Außenanlage
Weiter geht es im Ablauf des richtigen Thermalbadens im Strömungskanal im Außenbecken. Hier gibt die Strömung die Richtung an und das in einer zügigen Geschwindigkeit. Eine Wassermassage aus den vielen Düsen lockert meine Schulterverspannung. Die empfohlenen 10 Minuten sind schnell vorbei, aber schnell noch einen Blick über den Beckenrand in den großen einladenden Sauna-Gartenbereich mit Liegestühlen und den verschiedenen Saunamöglichkeiten.
Außenanlage mit Saunagarten, Foto: gab
Eigentlich möchte man die Liegen gleich nutzen, aber wir haben Weiteres vor. Jetzt heißt es schweben im Intensivsolebecken bei 36 °C. Ein wunderbares Gefühl. Der Welt entrückt, der Körper wird schwerelos bei dem Solegehalt von 8%. Um Körper und Organismus nicht zu überlasten, wird pro Badegang ein Aufenthalt von 6 Minuten empfohlen.
Danach ins Kaltbecken. 18 °C regen Kreislauf und Durchblutung an und machen beim Eintauchen sofort wieder sehr wach. Das Eintauchen im Wärmebecken bei 38°C erzeugt wieder ein angenehmes Wohlgefühl. Aber auch hierbei gilt: ein nicht zu langer Aufenthalt und danach Abkühlung mit Ruhephase. „In ca.2 Stunden ist man ein neuer Mensch, wenn man seinen richtigen Weg durch die Thermenlandschaft findet“, fasst Stefan Kannewischer nach unserem Thermenexkurs zusammen.
Thermen Verwöhn-Programme
Noch mehr Lust auf Verwöhn-Programme? Liegebereiche für Ruhephasen laden im Innenbereich der Therme oder in der Außenanlage, dem Sauna-Garten im „Spreewäldchen“, zum Entspannen ein. Oder wie wäre es mit eine kleine Snack vor einer Massage?
Die Bar in der Spreewald Therme bietet ein gesundes Angebot an vitaminreichen Getränken und leichten, gesunden Speisen. Eine gesunde Ernährung gehört ebenfalls zur Kannewischer Philosophie. Das ganzheitliche Konzept der Prävention bezieht Bewegung, Entspannung und Ernährung mit ein. Und so bietet die kleine Bar neben unterschiedlichsten Erfrischungsgetränken verschiedene Snacks wie Salate, Suppen und Sandwitches. Was kaum auf einer Speisekarte des Spreewaldes fehlt, wird auch hier angeboten: eine Spreewälder Gurkenauswahl von Senf-, Gewürz- und Salzgurken sowie Spreewald Thermen Solekartoffeln mit Kräuterquark und Leinöl. Alles schmackhaft, leicht und frisch.
Thermen Wellness Lounge
Zur weiteren Entspannung war ich in der Wellness Lounge für eine Massage angemeldet. Bei den vielen Wellness-Angeboten fällt die Auswahl schwer: Massagen, u.a. Antistress- oder Ganzkörpermassage, Fussreflexmassage, Seifenschaum- oder Seifenbürstenmassage, Pflegepackungen oder Kosmetikbehandlungen.
Die Aromaölmassage verheißt ein besonderes Extra. Professionell und einfühlsam massierte mich Madleen Siptitz. Sie arbeitet bereits ein paar Jahre als Kosmetikerin im Haus und möchte hier nicht mehr weg. Eine tolle Arbeitsatmosphäre, ein kollegialer Umgang Aller und nette Kunden – da fällt ihr der längere Weg täglich zur Arbeit nicht schwer. Für die Massage benutzt sie Pflegeprodukte, die extra für die Spreewaldtherme entwickelt wurden. Regionale Substanzen wie Leinöl, Gurke, Spreewaldsole sowie Spreewaldkräuter und Spreewaldalge sind dabei. Etwas Leinöl auf dem Körper? Eine tolle Vorstellung und ganz neue Erfahrung. Ein Labsal für den Körper. Die hauseigene Pflegeserie für von Kopf bis Fuß kann ich sogar hier erwerben. Das wunderbare Spreewaldfeeling kommt mit Shampoo, Pflegedusche, Badesalz, Pflegeöl und Bodylotion mit nach Hause. Für ganz besonderen Spreewald-Wellnasstag at home.
Spreewald Thermenhotel
Jetzt, nach dem Thermenbesuch entschleunigt und entspannt nach der Massage, mit einem wonnigen rundum Wohlfühlgefühl, findet die Ausstattung des Thermehotels besondere Beachtung. Ja, Bademantel, Handtücher und Badeschuhe lagen in einer extra Tasche schon für den Thermenbesuch bereit. Ein ausgesprochen nettes herzliches Willkommen. Selbstverständlich sind die hauseigenen Pflegeprodukte auch in dem großzügig gestalteten Bad wiederzufinden. Also zum Glück nichts mit Abduschen der feinen Pflegeöle.
Das Hotelzimmer ist gastlich und farblich harmonisch gestaltet. Eine große Fensterfront durchflutet die ca. 26m² mit Tageslicht. Alles ist praktisch funktional und stilvoll angeordnet. Ein großes Foto an der Wand nimmt Bezug auf den Spreewald. Das Thema Natur und Regionalität finden sich wie auch in der Therme im gesamten Hotel wieder, im verwendeten Material, u.a. Holz, der Farbgestaltung in Grün oder in Brauntönen, den großformatigen Fotografien mit Motiven aus dem Spreewald. Man kann regelrecht lustwandeln in dem offen gestalteten und lichtdurchfluteten Treppenhaus oder im Bademantelgang. In dem dreigeschossigen, modernen 4-Sterne Hotel ist alles gut erreichbar. Die Lounge mit Kamin, kleiner Bibliothek und Bar befinden sich gleich hinter der Rezeption.
Im sich anschließenden Restaurant nimmt man die 150 Sitzplätze gar nicht wahr. Großzügig gestaltet und in einem gemütlichen Ambiente fällt sofort der Blick durch die großen Panoramafenster nach Draußen in die grüne Umgebung. An das Restaurant schließt eine große Terrasse an und lädt bei schönen Wetter ein, noch näher an der Natur zu speisen. Genuss pur für Leib und Seele.
Über die vielfältigen, kulinarischen und landschaftlichen Highlights im Spreewald, lesen Sie bitte hier weiter.
Artikelfoto: Spreewald Thermehotel in Burg, Foto: gab
Der Aufenthalt im Spreewald Thermehotel und der Therme war Teil einer Pressereise zur Spreewald Therme in Burg. Dieses Review gibt die erlebte und ehrliche Meinung der Autorin wieder.