Wie immer zählt der erste Eindruck. Auch hier, in der VitaSol Therme Bad Salzuflen. Wohltuend umspült warmes Solewasser im Intensivsolebecken den Körper. Unwidersprochen ein sehr angenehmes Gefühl. Der hohe Salzgehalt des Wassers von 12,5% versetzt den Körper durch den Auftrieb in einen Schwebezustand, der nichts anderes zulässt, als zu entspannen und zu genießen. Früher, als Kind, nannten wir den Schwebezustand in Rückenlage, flach unterhalb der Wasseroberfläche liegend, „Toter Mann“.
Taucht man den Kopf jetzt ebenfalls ins Wasser, so, dass Nase und Mund zum Atmen oberhalb des Wassers bleiben, hört man überraschend beruhigende Musik. Ein Highlight, das jetzt auch den Kopf ganz frei werden lässt. Der Körper, der Kopf – alles ist zurück auf Null gestellt. Bereit für eine ganzheitliche Entspannung. Und nicht nur das. Die Mineralstoffe der Sole wirken auf Haut, Stoffwechsel und Gelenken besonders gut, wirken positiv auf das Herz- Kreislaufsystem und beugen so Krankheiten vor. Ein Thermalbadbesuch wird auch zu einer Therapie für das körperliche Wohlbefinden als Prävention, so Dr. Stefan Kannewischer, Geschäftsführer der Kannewischer Collection.
Natürlich kann man in dieser Position der schwebenden Zufriedenheit im Intensivsolebecken die Augen zu machen. Besser ist es, sie geöffnet zu lassen, um das gesamte Areal der Thermenlandschaft in Ruhe zu erfassen. Insgesamt verteilt sich die Wasserfläche von insgesamt 1.700m² der VitalSol Therme zusätzlich zum Intensivsolebecken im Innen- und Außenbereich auf Sport- und Aktivbecken, Vital- und Attraktionsbecken sowie Sprudel- und Heißbecken. Ein Eldorado für gestresste und entspannungssuchende Leute.
Aber der Reihe nach.
Die Kannewischer Collection
Die VitaSol Therme gehört zu insgesamt sechs Thermen und zwei Thermenhotels, die die Kannewischer Collection in Deutschland betreibt. „Das Schlüsselprojekt war für uns in den 1980er Jahren die Caracalla Therme in Baden-Baden,“ resümiert Dr. Kannewischer. Wurden bis dato Thermen vorwiegend zur medizinischen Rehabilitation genutzt, sollten zusätzlich auch gesunde Gäste für den Thermenbesuch angesprochen werden.
Das Projekt der Firma Kannewischer, gesund Baden zu Präventionszwecken, entwickelte sich seitdem zum Erfolgskonzept. Das ursprüngliche Ingenieurbüro für Haustechnik Kannewischer startete seitdem als professioneller Ansprechpartner und Betreiber für Thermalbäder und Wellnessanlagen durch. 2022 feierte das Familienunternehmen sein 50. Jubiläum und leitet jetzt die eigenen Bäder: die KissSalis Therme in Bad Kissingen, die Spreewald Therme in Burg (2005) und seit 2008 die VitaSol Therme in Bad Salzuflen, die Emser Therme 2021 in Bad Ems und aktuell entsteht in Bad Nauheim die Sprudelhof Therme.
„Mittlerweile ist mein Schwerpunkt die Betriebsleitung von sechs Bädern an fünf Standorten mit 750 Mitarbeitern,“ informiert Dr. Kannewischer. Aber nicht nur das. Als Experte und leidenschaftlicher Thermenbesucher lässt er es sich nicht nehmen, unserer Gruppe von Journalistinnen persönlich durch die VitaSol Therme in Bad Salzuflen zu führen, als „Badehosenführung“. Eine gute Idee, die direkten Informationen aus erster Hand direkt mit praktischen Thermenerfahrungen zu nutzen.
BEboard und warmes SoleWasser
Standen Sie bereits einmal auf einem BEboard? Eine gute Gleichgewichtsübung, die im Aktivbecken kursmäßig angeboten wird. Das innovative Trainingskonzept bringt alle Muskelgruppen, vor allem die Tiefenmuskulatur, zum Einsatz. Eine sportliche Herausforderung, stehend Gleichgewicht zu halten, während gymnastische Übungen gemacht werden sollen.
Der „Abfall“ ins Wasser bleibt nicht aus. Bei 32 °C Wassertemperatur aber kein Problem. Diese Aktivität ist für das optimale Thermalbaden, mit Fitness den Kreislauf in Schwung zu bringen, ein guter Start. Bei angenehmen 32°C geht es jetzt im Außenbecken weiter mit der starken Schwalldusche oder sich im Strömungskanal treiben lassen. Ebenso entspannend die Massagedusche im Attraktionsbecken. Dazu die frische Luft und die Gartenanlage im Sichtbereich. Aber der Geschäftsführer der Therme bietet noch Steigerungen auf seiner Rundtour, sowohl wassertemperaturmäßig als auch an weiteren Becken, Ruhe- und Saunamöglichkeiten. Das Intensivsolebecken lädt ein zum Floaten und Relaxen bei 35 °C und einem Solegehalt von 12,5%, währen die andren Becken einen Solegehalt von 2,5 % aufweisen.
Wohltat unter der „RegenWolke“
Den totalen Entspannungseffekt hatte ich ja bereits eingangs beschrieben. Regelrecht heiß wird es dann im Sprudelbecken mit 37°C und mit 38°C im Heißbecken. Empfohlen wird hier jeweils ein Aufenthalt von 5 Minuten, um das Herz- Kreislaufsystem nicht zu sehr zu beanspruchen. Wechselbäder für die Durchblutung sowie entsprechende Ruhephasen unterstützen den gesundheitlichen Erfolg. Einen optimalen Badeablauf zeigt ein übersichtliches Handout den Besucher*innen (kostenlos erhältlich am Eingang der VitaSol Therme). Hierin wird zeitlich aufgelistet, wie bestmöglich und präventiv die Angebote in der Thermenlandschaft zu nutzen sind. Mit wechselnden Farben, unübersehbar hängt eine, nein die, „RegenWolke“ zentral in der Therme. Zu Recht ist Dr. Kannewischer besonders stolz auf dieses Highlight, erlebt man doch darunter ein einmaliges Vergnügen, körperlich und mental. Die 33 Duschköpfe entladen bei 35 °C schwallweise in unterschiedlichen Stärken Solewasser. Unvergleichlich oder doch: wie in den Tropen bei Regenschauern.
Miniaturgradierwerk
Die Therme bietet in der Area noch eine Ruhe-Empore, eine InfrarotLounge, ein Dampfbad mit 40-42°C und eine Soleinhalation. „Das ist unser kleines Miniaturgradierwerk mit einem Solegehalt von 6%.“, benennt Dr. Kannewischer stolz den gläsernen Inhalationsturm und erklärt die Wirkungsweise. Die enthaltenen Schwarzdornbüsche zerstäuben das salzhaltige Wasser ganz fein. Beim Inhalieren der Aerosole werden die Atemwege befeuchtet und aktiviert. Der gesundheitliche Effekt ist wie das Einatmen von Meeresluft und besonders hilfreich für Menschen mit Atemwegserkrankungen.
Übrigens steht eine große Ausführung eines Gradierwerkes im Zentrum von Bad Salzuflen. Die Stadt mit ihren Thermal- und Solequellen erhielt ihren Bekanntheitsgrad als lippischen Staatsbad bereits Anfang des 19. Jhds. durch ihren Kurbetrieb. Ein ausgiebiger Stadtrundgang mit einem Spaziergang durch den weitläufigen Kurpark – sind unbedigte must-see sights.
Saunapark & Wellnes Lounge
Aber noch immer sind die Möglichkeiten, die die VitaSolTherme für das sich Rundum Wohlfühlen bietet, nicht erschöpft. Wer es ganz heiß mag, den erwarten fünf verschiedene Saunen im Innenbereich, von 55°C bis 90°C sowie eine Wald-. Feuer und Seesauna mit Naturbadeteich im weitläufigen Außenbereich.
Mit dem Außenbereich alles auf über 6000m² Fläche. Ein paradiesischer Saunapark zum Erholen und Entspannen.
Weiter geht es mit der Entschleunigung in der in der Wellness Lounge. Aus dem vielfältigen Angebot von Packungen & Peelings, Kosmetik, Maniküre & Pediküre und Massagen entscheide ich mich für eine Aromakerzenmassage. Empfohlen für die dunklere Jahreszeiten erzeugt das warme Kerzenwachs ein angenehmes Hautgefühl, ohne die Haut, wie ich annahm, starr zu machen. Mit einem entspannten Körper und einem samtigen Hautgefühl ist mein Kopf bereit, bei einem IMMUNfitness-Seminar Neues aufzunehmen.
Seminarleiter Fabian Soltau erklärt das A und O für ein gesundes Immunsystem. Ausgewogener Schlaf, ausreichende Bewegung und gesunde Ernährung sind dafür Grundlagen. Der Fitnesstrainer geht in seinem Seminar ins Detail und erstellt individuelle Analysen. Daraus leitet er persönliche Empfehlungen und Tipps für die weitere Immun-Fitness ab, die jeder Einzelne dann aber auch für sein gesundes Immunsystem einhalten sollte. Glück gehabt. Meine Analyse fällt mit einem „weiter so“ aus.
Das KochWerk
Fabian Soltau ist ebenfalls Ernährungsexperte und gibt ausreichend Tipps für eine gesunde und inhaltstoffrichtige Ernährung in seinem Seminar. Und da wären auch schon beim Thema Essen in der VitalSol Therme , dass ich bisher noch noch gar nicht thematisiert hatte. Zu Unrecht, denn ein Aufenthalt mit so vielen körperlichen Aktivitäten macht Appetit. Im Sauna- als auch im Thermenbereich sorgt das KochWerk für das leibliche Wohl der Besucher*innen.
Dabei hilft im Hintergrund Servicekraft und Roboter „Bella“, modern und zukunftsweisend. Eine kleine, übersichtliche KochWerk-Speisekarte bietet leichte saisonale Speisen an. Ob „Vom Salatbeet“, „Aus der Pasta-Küche“ oder „Aus Fluss und Meer“, für jeden ist etwas mit idealen Getränken dabei und rundet das kulinarische Wohlbefinden in der VitaSol Therme ab.
Abschiedsgefühl
Die Stunden in der VitaSol Therme Bad Salzuflen kamen mir vor wie Urlaubstage. In der Kombination mit dem abendlichen Besuch des GOP Varieté-Theater Bad Oeynhausen und einer vorzüglichen Unterbringung im Hotel Lippscher Hof Bad Salzuflen war es ja auch so. Meine Sehnsucht nach Ruhe und Entspannung wurden in diesem Package total gestillt und dazu kommt noch die Zufriedenheit, gleichzeitig etwas für die Gesundheit getan zu haben. Ich sollte regelmäßiger ein Thermenwochenende einplanen.
Der letzte Eindruck dieses Besuches bleibt – ein beglückendes, seliges Wohlfühlgefühl.
Artikelfoto: Warmes Außensportbecken am kalten Morgen, Foto:Alexandra Rüsche/reiseratgeber24.de
Der Aufenthalt in der Therme war Teil einer Pressereise zur VitalSol Therme Bad Salzuflen. Dieses Review gibt die erlebte und ehrliche Meinung der Autorin wieder.