Es ist immer noch schön sommerlich warm und da kommt für einen lauen Spätsommerabend ein kühler Weißwein gerade recht. Und warum nicht ein Wein aus Georgien? Gut gekühlt aber nicht eiskalt waren die beiden Weißweine, die wir probierten. Dieser georgische Weinabend wurde zu einem ganz besonderen Geschmackserlebnis. Um es vorwegzunehmen, einmal anders, als es unsere Gaumen mehrheitlich gewohnt sind. Das soll heißen, der Genuss georgischer Weine ist eine spannende Entdeckungsreise von neuen Rebsorten und Geschmacknuancen. Und das in hervorragender Qualität.
Qvevri-Weine
Für uns war ganz unbekannt, dass Georgien auf eine über 8000-jährige Weinkultur zurückblickt Georgien soll sogar als Geburtsort des Weines gelten. Das Land zwischen Europa und Asien, zwischen Kaspischem und Schwarzem Meer, eingeschlossen vom Kaukasus mit seinen über 4000ern bot durch seine verschieden Klimazonen schon immer gute Bedingungen für ein ideales Weinanbaugebiet. Über 500 verschieden Rebsorten wachsen in Georgien und bieten damit eine Vielfalt von Weinsorten.
Dabei unterscheidet das kleine Land mehre Weinbaugebiete, im Westen, in zentral Georgien und im Osten. Kachetien im Osten ist das größte Gebiet. International bekannt wurde es, da hier die meisten Qvevri-Weine hergestellt werden – ein sehr altes und traditionelles Verfahre: Dabei gärt und lagert der Wein in den Qvevri (in anderen Ländern heißt es Amphoren). Bis zu über Zwei tausend Liter fassen die Tonbehältnisse. Weil diese alte Weinherstellungsmethode so traditionell ist, wurde sie 2013 von der UNESCO als immaterielles Weltkulturerbe anerkannt. Der Geschmack dieser, in akribischer Handarbeit hergestellten Weine ist durch die Erdlagerung der Qvevri-ganz besonders. International kamen die georgischen Weine durch dieses Verfahren deutlicher ins Gespräch. Der Anteil der Qvevri-Weine an der georgischen Weinproduktion beträgt aber ca. 5 %. Und so gibt es auf ca. 50.000 ha Weinanbaufläche einen sehr großen Anteil an klassisch hergestellten Weinen. Und das Portfolio ist groß, ganz gleich, ob Weiß- oder Rotweine, die ungefähr zu jeweils 50 % in Georgien produziert werden. Alle zeichnet eine hervorragende Qualität aus.
Rkatsiteli 2021
Rkatsiteli, eine ganz alteingesessene, georgische Rebsorte, probierten wir als ein Beispiel für einen Qvevri-Weißwein. Die Trauben der Rebsorte Rkatsiteli kommen aus Kachetien. Hier, in Ostgeorgien, ist das Klima trocken und heiß. Die Stile reifen total mit durch und werden mit in der Qvevri angesetzt. Das gibt dem Wein eine schöne Tiefe in der Farbe. Der Wein wurde mit Stiel etwa 21 Tage in Qvevri vergoren, der Wein reift dann 18 Monate.
Rkatsiteli 2021
Weingut LTD Vinoartana mit Rebsorte100 % Rkatsiteli
Alkoholgehalt 13
Restzucker 2,5
Säurewert 4,5
Ausbau Qvevri
Der Wein Rkatsiteli 2021 aus dem Weingut LTD Vinoartana hat ein nussiges Aroma, etwas anders als gewohnt, das Bouquet duftet nach Honig und getrockneten Früchten wie Aprikosen. Wir fanden an unserem Sommertestabend zu dem Wein Rkatsiteli 2021 einen würzigen Käse sehr passend.
Kisi Mtsvane 2022
Auch dieser Weißwein kommt aus Katechien. Die alten georgischen Rebsorten Kisi und Mtsvane wurden hier zu jeweils 50% zusammen gegoren und ein erfrischender, leichter Wein ist das Resultat. Fruchtig sein Aroma und im Abgang präsentiert der trockene Weißwein sich etwas zitrusmäßig. Wir fanden etwas Süßes dazu passend.
Kisi Mtsvane 2022
Weingut Ltd Shaloshvili Cellar, Kachetien
Rebsorte 50 % Kisi, 50 % Mtsvane
Alkoholgehalt 12,5
Restzucker 2,6
gereift im Stahltank (INOX)
Das Weingut,Ltd Shaloshvili Cellar, in idyllischer Landschaft und umringt von den Bergen, bietet auch Erholungsmöglichkeiten in einer Ferienwohnung.
Georgische Weine erobern auch mit ihren Rotweinsorten immer mehr Europa. Wir werden ebenfalls diese georgische Rebsorten probieren. Denn mit der Probe der Weißweinen sind wir auf den Geschmack georgischer Weine gkommen. Eine spannendes Weinerlebnis verspricht auch das zu werden.
Artikelfoto: Rkatsiteli 2021, Foto: gab